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Oberösterreichs Äbte und Pröpste tagen in neuer Runde im Stift Kremsmünster

Tips Logo Sophie Kepplinger, BA, 08.05.2025 09:41

KREMSMÜNSTER. Im Stift Kremsmünster trafen sich die oberösterreichischen Äbte und Pröpste in neuer Besetzung. Neben der Wahl des neuen Papstes standen Herausforderungen wie Ordensnachwuchs, Bildung, Wirtschaft und Seelsorge im Mittelpunkt der Beratungen.

  1 / 3   von links: Propst Klaus Sonnleitner (St. Florian), Abt Nikolaus Thiel (Schlierbach), Abt Lukas Dikany (Schlägl), Abt Bernhard Eckerstorfer (Kremsmünster), Abt Reinhold Dessl (Wilhering), Abt Maximilian Neulinger (Lambach) und Propst Markus Grasl (Reichersberg) (Foto: Stift Kremsmünster / P. Josef Stelzer)

Sie leiten die oberösterreichischen Stifte und kommen regelmäßig zu Abstimmung und Austausch zusammen: die sieben Äbte und Pröpste Oberösterreichs. Manche haben die Leitungsfunktion schon viele Jahre inne, manche wurden gerade erst gewählt. Nun trafen sie sich erstmals nach den Abt- und Propstwahlen in Kremsmünster und St. Florian in neuer Besetzung.

Gastgeber war der neu gewählte Kremsmünsterer Abt Bernhard Eckerstorfer, erstmals dabei war auch Propst Klaus Sonnleitner aus St. Florian. Die Runde vereint erfahrene und neue Ordensleiter: Der dienstälteste Abt ist Maximilian Neulinger aus Lambach, geboren 1967; der jüngste Markus Grasl aus Reichersberg, geboren 1970.

Das jüngste Stift in Oberösterreich ist übrigens das Stift Schlierbach, das 1355 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und ab 1620 Zisterzienserkloster wiedererrichtet wurde. Geleitet wird es von Abt Nikolaus Thiel.

Zukunftsfragen für Klöster und Orden

Ein zentrales Thema war der Rückgang an Ordensnachwuchs. In Oberösterreich leben derzeit 725 Ordensleute, darunter 214 Männer. „Es hat in den Stiften in den letzten Jahren aber auch einzelne Eintritte gegeben, die zur Hoffnung Anlass geben“, so Abt Reinhold Dessl (Wilhering), Vorsitzender der Ordenskonferenz.

In Schlierbach, Kremsmünster, Schlägl und Lambach hat es in den letzten Jahren Neupriester gegeben. Ewald Nathanael Donhoffer OPraem vom Stift Schlägl wird am 6. Juni in der Stiftskirche Schlägl von Diözesanbischof Manfred Scheuer zum Priester geweiht.

Wirtschaft und Bildung unter Druck

Die Klöster sind wichtige Arbeitgeber in ihren Regionen – von Forstwirtschaft bis Bildungswesen. Doch Fachkräftemangel und wirtschaftlicher Druck erfordern neue Strategien. Fünf der sieben Stifte betreiben eigene Schulen. Trotz staatlicher Finanzierung bleibe ein hoher Eigenaufwand, etwa bei Sanierungen.

Unverzichtbar in der Seelsorge

Alle Stifte leisten wertvolle Beiträge in der Pfarrseelsorge. Ohne sie wäre priesterlicher Dienst vielerorts nicht aufrechtzuerhalten. Der laufende Pfarrstrukturprozess stellt auch Klöster vor neue Aufgaben. Gleichzeitig steigt das Interesse an Gottesdiensten in den Stiften – besonders an kirchlichen Feiertagen. „Alle Beteiligten müssen sich in einer neuen Rolle zurechtfinden. Eine neue Zusammenarbeit mit Seelsorgeteams und Gremien muss eingeübt werden“, so Abt Dessl.

Blick nach Rom

Am Tag des Treffens begann in Rom das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Die Äbte würdigten Papst Franziskus für seinen einfachen Lebensstil und seine spirituelle Tiefe. Vom neuen Papst erwarten sie eine einende Stimme der Kirche. „Ein Brückenbauer in einer polarisierten Zeit“, so Abt Dessl.


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