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Schulschluss in Oberösterreich: Für 200.000 Schüler und 21.000 Lehrer beginnen am Freitag die Sommerferien

Tips Logo Melissa Untersmayr, 30.06.2025 12:40

LINZ/OÖ. Am Freitag, 4. Juli 2025, starten in Oberösterreich die großen Ferien. Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer ziehen Bilanz. Die letzten Wochen des Schuljahres wurden überschattet vom Amoklauf in Graz, der elf Todesopfer forderte. In Oberösterreich reagiert man darauf mit verstärkter Polizeipräsenz vor Bildungsstätten. Dennoch: „Schule darf keine Festung werden“, betont Haberlander.

Symbolfoto (Foto: stock.adobe.com/Regine Schöttl)
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200.000 Schüler und 21.000 Lehrer werden am Freitag, 4. Juli 2025, in die Sommerferien entlassen. Laut Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungslandesrätin Christine Haberlander gehe damit ein intensives Schuljahr zu Ende. Alle Beteiligten hätten sich „die Pause redlich verdient“.

Bildungsdirektor Alfred Klampfer findet lobende Worte: „Der Blick zurück auf dieses Schuljahr zeigt: Unsere Schulen leisten Enormes – fachlich, menschlich und organisatorisch. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, jungen Menschen Sicherheit, Perspektive und Förderung zu bieten.“

„Schule darf keine Festung sein“

Die letzten Schulwochen wurden vom Amoklauf an einem Grazer Gymnasium überschattet. Das Land Oberösterreich reagiert bis zum Schulschluss mit verstärkter Polizeipräsenz. Die Beamten werden vermehrt in Zivil eingesetzt, um kein Gefühl von Unsicherheit zu vermitteln. Man befinde sich in Gesprächen mit der Polizei, ob diese Maßnahme auch zu Beginn des nächsten Schuljahres sinnvoll ist.

Außerdem sollen im Herbst verpflichtende Sicherheitsübungen zu verschiedenen Bedrohungsszenarien stattfinden – nach dem Vorbild der Brandschutzübung. „Es macht einen Unterschied, ob man flüchten oder sich verbarrikadieren muss“, so Klampfer. Bildungslandesrätin Haberlander betont: „Es soll nicht mit Volksschulkindern ein Amoklauf geübt werden. Das kann traumatisierend sein.“ Sie will, dass Schulen ein offener Ort des Miteinanders bleiben.

Personalgewinnung bleibt Schwerpunkt

Haberlander bedankt sich bei allen Pädagogen und Schulleitern für ihr Engagement. „Sie leisten Tag für Tag einen wertvollen Beitrag – mit viel Fachwissen, Geduld, Kreativität und Herz. Denn Bildung ist mehr als der Erwerb von Wissen – sie ist das Fundament für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen.“

Rund 1.400 neue Lehrer wurden in diesem Schuljahr in Oberösterreich angestellt. Die Bildungsdirektion will im kommenden Schuljahr weiterhin gezielt Personal gewinnen. In bestimmten Fächern bleibt der Bedarf erhöht: Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport, Informatik, Physik, Chemie und katholische Religion.

Starke Leistungen bei Mathematik-Matura

„Am Freitag halten alle ihr Zeugnis in der Hand – manche glücklicher als andere, aber allesamt erleichtert“, so Haberlander. Besonders erleichtert dürften die Absolventen des heurigen Jahrgangs sein. Für sie beginnt mit dem Einstieg in Beruf oder Studium ein neuer Lebensabschnitt.

Rund 6.000 Schüler an AHS und BHS traten zur Matura an. 98 Prozent der Prüflinge haben bestanden. Besonders erfreulich: In Mathematik erzielten Oberösterreichs AHS-Maturanten im Bundesvergleich die besten Ergebnisse. Kein anderes Bundesland verzeichnete so viele „Sehr gut“-Bewertungen.

Lernen in den Sommerferien

Ferien bedeuten nicht automatisch geschlossene Schulen. Mehr als 4.000 Schüler werden in der Sommerschule im August an 94 Standorten unterstützt – vor allem in Englisch, Mathematik und Deutsch. Die Sommerschule wurde 2020 von Heinz Faßmann initiiert, um Talente zu fördern und Lernstoff zu vertiefen. „Eine optimale Gelegenheit, um Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen“, sagt Haberlander.

Für hochbegabte Jugendliche gibt es in Oberösterreich erneut die Möglichkeit, an der Sommerakademie teilzunehmen. Neben intellektueller Herausforderung stehen auch soziale Aspekte im Fokus. Thematisch reicht das Angebot vom Urknall, über die Entwicklung der Demokratie im Römischen Reich bis hin zum naturwissenschaftlichen Forscherexpress.

Knapp 16.000 Schulanfänger im Herbst

Für das kommende Schuljahr haben sich an den oberösterreichischen Volksschulen insgesamt 15.907 Kinder neu angemeldet. Die Herausforderungen im Schulwesen bleiben dieselben: Sprachförderung, Inklusion und die Digitalisierung. Fachstellen der Bildungsdirektion sollen dabei helfen, diese Probleme anzugehen.

Bereits zwei Jahre lang kümmert sich das „Zentrum Sprachliche Bildung“ (ZSB) darum, mehrsprachige Schüler bzw. Deutschförderklassen zu unterstützen. Das „Zentrum für Autismus und Kommunikation“ (ZAK) hat in diesem Schuljahr neu den Betrieb aufgenommen. Hier werden Lehrkräfte beraten, die Kinder im Autismus-Spektrum unterrichten.


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