Hallstätter Gletscher in Gefahr: Rekordschwund zeigt dramatische Folgen der Klimakrise
SALZKAMMERGUT. Zu wenig Schnee, zu viel Hitze: Der Hallstätter Gletscher verliert 2025 so viel Masse wie nie zuvor. Oberösterreichs „ewiges“ Eis steht vor seiner größten Zäsur.
Der Hallstätter Gletscher am Dachstein, größter Gletscher Oberösterreichs und der nördlichen Kalkalpen, steht vor dem massivsten Massenverlust seit Beginn der Messungen im Jahr 2006. Forscher sprechen von einem „katastrophalen Zustand“. Durch einen schneearmen Winter, einen warmen Frühling und Rekordhitze im Juni ist vom Schnee des Vorjahres nichts geblieben – das gesamte Eis liegt blank und zerbricht selbst in den oberen Zonen.
Seit dem Start des Forschungsprojekts „Massenbilanz Hallstätter Gletscher“ hat das „ewige Eis“ bereits ein Drittel seiner Masse eingebüßt. Nun droht ein weiterer Rekordschwund. Besonders dramatisch: Der Hallstätter und der Schladminger Gletscher, seit rund 3.500 Jahren verbunden, werden sich in den kommenden Wochen endgültig trennen. Damit endet auch der präparierte Gletscherweg zur Seethalerhütte.
Das Projekt liefert zugleich wertvolle Daten für die internationale Klimaforschung. Glaziologen dokumentieren den Schwund mit Messungen, Satellitenbildern und Luftaufnahmen. In Kooperation mit den Planai-Bahnen machen neue Installationen den Klimawandel für Besucher erlebbar – etwa über die interaktive APP[tauen“ oder ein digitales Fernrohr, das historische Aufnahmen mit dem heutigen Landschaftsbild überlagert.
Für Umweltlandesrat Stefan Kaineder ist klar: „Der Hallstätter Gletscher zeigt uns, wie schnell die Klimakrise voranschreitet. Wir können ihn nicht retten, aber wir müssen alles tun, um die Erwärmung einzubremsen und uns anzupassen.“