Mit Robert Himmelbauer (94) ist ein großartiger Volkskünstler verstorben
HIRSCHBACH. Robert Himmelbauer ist am Montag, 22. September, im 94. Lebensjahr verstorben. Der Künstler, Ehrenbürger und Ehrenringträger, wird am Samstag, 4. Oktober, in der Pfarrkirche Hirschbach verabschiedet.
„Wir geben die traurige Nachricht, dass unser Gemeinde-Ehrenbürger und Gemeinde-Ehrenringträger, Herr Konsulent Robert Himmelbauer am Montag, den 22. September 2025 im 94. Lebensjahr verstorben ist“, heißt es in der Mitteilung aus Hirschbach.
1931 in Unterweißenbach geboren
Robert Himmelbauer wurde 1931 in Unterweißenbach als lediges Kind einer Bauernmagd geboren und wuchs bei einem Onkel auf, einem Schuster. Als damals ungeliebtes lediges Kind war seine Kindheit geprägt von harter Arbeit als Halterbub, Holzträger, Bauern- und Greißlergehilfe. Er arbeitete als Telegrafenbauer, Zeitungsausträger und Straßenbahnschaffner. Robert begann nach der Volksschule eine Lehre als Schneider, aber sein beruflicher Weg führte ihn in weiterer Folge in die Diözesanfinanzkammer, wo man bald seine künstlerische Begabung erkannte und förderte.
Werkstatt im Nothelferhäusl
Ende der 1960er Jahre entdeckte Robert bei einer Wanderung in Kirchberg ein kleines, damals halbverfallenes Steinbloß-Häuschen, kaufte es und investierte viel Zeit und Energie in die Renovierung dieses Gebäudes. Das Haus (es trägt den Namen „Nothelferhäusl“) beherbergt unter anderem seine Werkstatt.
Im Jahr 1988 fand der Hirschbacher Kultursommer statt. Gemeinsam mit Robert Himmelbauer wurden viele Original-Hirschbacher-Bauernmöbel erhoben, zusammengetragen und ausgestellt. Damals war der Besucherandrang so groß, dass alle Protagonisten davon überzeugt waren, dass daraus etwas Größeres und Dauerhaftes entstehen soll.
Der Weg zum Hirschbacher Bauernmöbelmuseum
Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Sepp Gossenreiter und Johann Pammer (verstorben 2024) und vieler engagierter Mitwirkender kam es zur Gründung des Vereines der Freunde der Hirschbacher Bauernmöbel und weiters zum Hirschbacher Bauernmöbelmuseum. Robert Himmelbauer war beim Museum vor allem für die Innengestaltung zuständig, als Kustos tätig und hat neben unzähligen Führungen darüber hinaus auch viele Sonderausstellungen mitgestaltet, vieles davon jahrzehntelang.
Mühlviertler Krippenkünstler
Doch neben den Bauernmöbeln wurde Himmelbauer schon bald als Mühlviertler Krippenkünstler weit bekannt. Zu Roberts künstlerischen Erfolgen zählen Ausstellungen in Wien, Paris, Mailand, Verona oder Köln. Seine Werke stehen in renommierten Häusern mehrerer Länder, die UNESCO stiftete eines für ein Museum in Bethlehem. Viele Kirchen in Österreich sind mit Werken von Himmelbauer ausgestattet, speziell in Linz, einige Exponate finden sich aber auch in der Hirschbacher Pfarrkirche. Auch bei der Feuerwehr hat sich Robert mit einem Florian verewigt und die Musikkapelle spielt im Kulturraum vor einem von ihm geschaffenen Relief.
Robert Himmelbauer hat für Hirschbach viel geleistet und mit seinen Arbeiten Hirschbach weit über die Grenzen bekannt gemacht. Aus diesem Grund wurde ihm im Jahr 2022 feierlich die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis verliehen.
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