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Fast 90 Prozent der Hausbrunnen in OÖ weisen Mängel auf

Tips Logo Karin Seyringer, 17.10.2025 10:36

OÖ. Rund 15 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung – das entspricht etwa 230.000 Menschen – beziehen ihr Trinkwasser aus privaten Hausbrunnen oder Quellen. Eine aktuelle Erhebung des Landes OÖ im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“ zeigt: Viele dieser Anlagen sind in schlechtem Zustand und liefern teils nicht einwandfreies Wasser.

  1 / 2   Landesrat Stefan Kaineder sieht Handlungsbedarf bei den Hausbrunnen in OÖ. (Foto: Land OÖ/Werner Dedl)

Zwischen September 2024 und August 2025 wurden im gesamten Bundesland 1.014 private Wasserversorgungsanlagen überprüft. Dabei zeigte sich, dass 907 Brunnen Mängel aufwiesen oder Beratungsbedarf bestand. Nur 106 (10,1 Prozent) der überprüften Anlagen wurden als „einwandfrei“ eingestuft.

Große Unterschiede bei der Wasserqualität

Die chemischen und bakteriologischen Analysen ergaben, dass 419 Brunnen genusstaugliches, 349 nur bedingt genusstaugliches und 245 nicht genusstaugliches Wasser lieferten. Hauptursache für schlechte Ergebnisse waren bauliche Mängel wie undichte Brunnenwände, unzureichende Abdeckungen oder unsachgemäße Quellfassungen.

43 Prozent der untersuchten Anlagen wiesen bauliches Verbesserungspotenzial auf, was auf einen deutlichen Sanierungsbedarf hinweist.

Kaineder sieht Handlungsbedarf

„Neben dem Angebot des Landes ‚Für unser Trinkwasser unterwegs‘, das allen Hausbrunnenbesitzern offensteht und fundierte Auskünfte über den baulichen Zustand sowie die Wasserqualität liefert, liegt der Fokus unserer Arbeit im weiteren Ausbau der öffentlichen Wasserversorgung“, betont Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). Der Anschlussgrad an öffentliche Wasserversorgungsanlagen liegt in OÖ aktuell bei 85 Prozent.

Kaineder sieht aus zwei Grünen Handlungsbedarf: „Einerseits beeinflusst die fortschreitende Klimakrise zunehmend den Wasserkreislauf und damit auch die verfügbaren Wasservorkommen – trockenfallende Hausbrunnen sind bereits heute eine traurige Folge davon. Andererseits zeigen die Analyseergebnisse des Laborbusses im Rahmen unseres seit 30 Jahren bestehenden Angebots, dass der überwiegende Teil der Hausbrunnen bauliche Mängel aufweist bzw. kein einwandfreies Trinkwasser liefert.“

Beratung und Unterstützung durch das Land

Dort, wo ein Anschluss an das öffentliche Netz möglich ist, unterstützt das Land den Ausbau gemeinsamer Versorgungsstrukturen mit Förderprogrammen. „Öffentliche Wasserversorgungsanlagen unterliegen einer strengen gesetzlichen Kontrolle, private Anlagen jedoch nur dem Prinzip der Eigenverantwortung“, verweist der Landesrat auf nötige regelmäßige Kontrollen und Wartung der Anlage.

Der Laborbus des Landes ist unterwegs, um Hausbrunnenbesitzer zu beraten, Wasserproben zu nehmen und bauliche Mängel festzustellen.

Der Laborbus mit seinem Beratungsteam kann von den Gemeinden gebucht werden. Bei Interesse an einer Beratung, Inspektion und Beprobung sollte man sich daher beim zuständigen Gemeindeamt anmelden.

Für allgemeine Fragen steht die Trinkwasser-Hotline des Landes Oberösterreich unter 0732/7720-14422 von Montag bis Freitag, 8 bis 13 Uhr, kostenlos zur Verfügung.


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