Vor Schulbeginn sollte sich auch der Schlafrhythmus wieder einpendeln
OÖ/ROHRBACH. Während der Zeit des Homeschoolings und in den Ferien gerät der Schlafrhythmus mancher Kinder schon einmal durcheinander, ohne dass das gleich zum Problem werden muss. Spätestens dann, wenn die Schule wieder startet, sollten Eltern aber unbedingt auf ausreichenden, regelmäßigen Schlaf achten.
„Wie viel Schlaf Kinder brauchen, hängt in erster Linie von den Lebensmonaten und -jahren ab“, weiß Pia Neundlinger, leitende Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde im Klinikum Rohrbach. „Während Neugeborene oft fast rund um die Uhr schlafen, legt sich das Schlafbedürfnis mit zunehmendem Alter nach und nach. Bei Ein- bis Zweijährigen sind es meistens aber immer noch elf bis 14 Stunden, weshalb kleine Kinder auch eher früh ins Bett gebracht werden sollten. Ab etwa sechs Jahren pendelt sich das Schlafbedürfnis dann in der Regel bei neun bis elf Stunden ein.“
Schlafmangel kann sogar krank machen
Das Schlafbedürfnis ist bei allen Kindern ein bisschen anders. „Man weiß aber, dass Schlafmangel bei Kindern häufig zu Übergewicht führt und das Immunsystem schwächt. Und dass sich ein Mangel speziell bei Schülern negativ auf die Konzentration und auf die Gefühlskontrolle auswirken kann“, erklärt Neundlinger. Wenn ein Kind chronisch nicht ein- oder durchschläft, kann aber auch eine Krankheit dahinterstecken. Beobachten Eltern das über längere Zeit hinweg und haben sie schon erfolglos versucht, etwa den Mittagsschlaf zu verkürzen oder wegzulassen, sollten sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Einschlafrituale und ausreichend Bewegung
Ob ein Kind gerne oder nicht gerne schläft, ist zum Teil auch erlernt. Für Kinder ist es daher wichtig, dass sie Schlaf von Anfang an als angenehm empfinden und dass es Anreize wie das klassische Vorlesen oder andere Einschlafrituale gibt. Ein Geheimrezept, wie Kinder besser einschlafen, gibt es zum Leidwesen vieler Eltern nicht. Was allerdings bei den meisten wirklich hilft, ist Bewegung. Kinder, die gesund sind, sich ausreichend austoben und untertags über etwaige Sorgen sprechen können, sodass sie diese nicht unbewusst in ihre Träume mitnehmen, sollten normalerweise gut einschlafen können.
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