ÖAMTC Flugrettung gibt Tipps zum sicheren Rodeln
OÖ. Rodeln hat sich zu einem Breitensport entwickelt. Viele Regionen bieten bereits eigene Strecken an. Es reiche allerdings nicht, sich einfach auf eine Rodel zu setzen und loszufahren, sagt Markus Amon. Er ist leitender Flugretter der ÖAMTC Flugrettung und gibt Tipps, was beim Rodeln beachtet werden sollte, um keinen Unfall zu haben.
Rodeln werde oft unterschätzt, sagt Markus Amon von der ÖAMTC Flugrettung. „Es reicht nicht, sich einfach auf eine Rodel zu setzen und loszufahren. Lenken und Bremsen verlangen einiges an technischem Geschick und ohne gute Ausrüstung geht gar nichts“, hält er fest. Im vergangenen Jahr hatten die Notarzthubschrauber des ÖAMTC 41 Einsätze nach Rodelunfällen. In den vergangenen sechs Wochen wurde das Team gar zu 26 Unfällen beim Rodeln alarmiert. Am häufigsten sind Verletzungen an Wirbelsäule, Becken, Kopf und Brustkorb. Die Unfallgefahr ist vor allem nachts hoch. Schlechte Licht- und Sichtverhältnisse würden Hindernisse und gefährliche Stellen schwerer erkennbar machen, führt Amon aus.
Um Unfälle zu vermeiden, sei es etwa wesentlich, die richtige Strecke zu wählen. „Keinesfalls sollte auf steilen Skipisten, nicht freigegebenen Forststraßen oder schneebedeckten Straßen gerodelt werden“, warnt Amon. Wichtig sei es außerdem, richtig und effektiv zu bremsen, wofür Schuhe mit festen Sohlen eine Grundvoraussetzung sind. Eine optimale Wirkung erziele man dann, wenn man sich aufsetze und dadurch die Reibung der ganzen Sohle beim Bremsen ausnutzen kann.
Von der Wahl der Rodel bis zu Alkohol
Bedeutung haben auch die richtige Rodel und Ausrüstung. Wer viel rodelt, sollte sich eine gute Rodel kaufen, bei der die Kufen kantig sind. Bobs aus Plastik oder aufblasbare Rodeln werden hingegen mit zunehmender Geschwindigkeit völlig unkontrollierbar. Grundsätzlich soll laut Amon beim Rodeln ein Helm getragen werde, da dieser helfe, schwerwiegende Kopfverletzungen zu vermeiden. Bei Dunkelheit sind eine Stirnlampe und reflektierende Kleidung nützlich. Ist keine ausreichende Beleuchtung vorhanden, kann man leicht von der Rodelbahn abkommen. Ein weiterer Aspekt bei der Fahrt sind Geschwindigkeit und die Fahrweise. So sollte das Tempo dem Können, der Rodelbahn, aber auch den Eis- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte angepasst werden. Langsamen Rodlern empfiehlt Amon, besser am Rand zu fahren.
Nicht unterschätzt werden sollte zudem Alkohol, da beim Rodeln Kontrolle und Reaktionsvermögen erforderlich sind. Wie gefährlich es ist, in alkoholisiert-euphorischer Stimmung ins Tal zu brausen, zeigen regelmäßig tödliche Unfälle, schließt der Flugretter.
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