Gute Ergebnisse beim ÖAMTC-Sommerreifentest
OÖ. Der ÖAMTC und seine Partnerclubs haben 32 Sommerreifen-Modelle unter die Lupe genommen. Untersucht wurden Fahr- und Sicherheitseigenschaften, aber auch Komfort-, Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte. Das Ergebnis: Nur ein Reifen ist bedingt empfehlenswert, einer hat den Test nicht bestanden.
32 Sommerreifen-Modelle in zwei Dimensionen (205/55 R16 91V und 225/50 R17 98Y) haben der ÖAMTC und seine Partnerclubs untersucht. „Heuer zeigt sich wieder, dass in der Kategorie „sehr empfehlenswert“ nicht nur Modelle aus der obersten Preiskategorie vertreten sind“, resümiert ÖAMTC Reifenexperte Friedrich Eppel.
Positives Ergebnis, aber Unterscheide beim Reifenverschleiß
Das Ergebnis sei insgesamt positiv. Von 15 getesteten Modellen der Dimension 205/55 R16 91V, die häufig bei Fahrzeugen der Kompakt- und der unteren Mittelklasse verbaut wird, erhielten drei Modelle in der Gesamtwertung ein „sehr empfehlenswert“. Elf weitere Reifen wurden mit „empfehlenswert“ benotet, ein Reifen mit „bedingt empfehlenswert“. „Sehr empfehlenswert“ bekamen der Continental Premium Contact 6, der Semperit Speed-Life 3 und der Bridgestone Turanza T005.
Große Unterschiede stellten die ÖAMTC-Experten beim Verschleiß der Reifen fest, was vor allem ein Kriterium für Vielfahrer ist. Der Nokian Wetproof beispielsweise schafft bis zur Verschleißgrenze knapp 25.000 Kilometer. Der Goodyear Efficient Grip Performance 2 hingegen erreicht unter gleichen Bedingungen mit etwa 55.000 km mehr als die doppelte Kilometerleistung. Nur „empfehlenswert“ ist er, da auf trockener Fahrbahn leichte Schwächen zu erkennen waren.
Manche Reifen zeigen schwaches Verhalten bei Nässe
Darüber hinaus wurden in der Dimension 225/50 R17 98Y (oft anzutreffen bei Mittelklasse-Fahrzeugen) 17 Modelle getestet. Insgesamt wurden hier Falken Azenis FK510, Continental Premium Contact 6, Kumho Ecsta PS71 und Bridgestone Turanza T005 mit „sehr empfehlenswert“ bewertet. Weitere zwölf Reifen wurden als „empfehlenswert“ beurteilt. Darunter ist etwa Michelin Primacy 4, der Bestnoten in den Kategorien „Trocken“ und „Verschleiß“ erhielt, aber leichte Schwächen bei Nässe zeigte. Das wurde an Bremswegen aus 80 Stundenkilometern gemessen. Im direkten Vergleich kommt das Fahrzeug mit dem schwächsten Reifen bei Nässe (Firestone Roadhawk mit 41,2 m) um fast zwei Fahrzeuglängen später zum Stehen als das mit dem besten Nassbremser (Semperit Speed-Life 3 mit 32,7 m). Das schwache Verhalten bei Nässe war auch für das einzige „nicht empfehlenswert“ beim Firestone Roadhawk ausschlaggebend.
Tipps der ÖAMTC-Experten
Grundsätzlich sei es laut Eppel für die Fahrsicherheit und die Lebensdauer der Reifen wichtig, regelmäßig den Reifendruck zu kontrollieren. Bei schwerer Beladung des Autos sollte der Druck entsprechend den Vorgaben des Fahrzeugherstellers erhöht werden. Wann Sommerreifen zum Einsatz kommen sollen? „Es gibt keine fixe Temperatur, wie z. B. sieben Grad, ab der sich die Griffvorteile zwischen Sommer- und Winterreifen umkehren. Das Griff-Verhalten von Reifen hängt nämlich nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Rauigkeit der Fahrbahnoberfläche ab“, stellt Eppel klar. Auf rauer und trockener Fahrbahn hätten Sommerreifen auch bei etwas tieferen Temperaturen mehr Griff als Winterreifen. Ist die Fahrbahn sehr glatt, können Winterreifen bei höheren Temperaturen im Vorteil sein. Bei Sommerhitze sei es weichen Winterreifen aber immer zu heiß. Die gesetzliche situative Winterausrüstungspflicht endet am 15. April. Wenn keine winterlichen Fahrverhältnisse vorliegen, kann ein Wechsel auf Sommerreifen bereits zuvor durchgeführt werden und sinnvoll sein.
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