Weltwassertag: Bedeutung und Herausforderungen rund um Wasser
OÖ. Am Montag, 22. März 2021, ist Weltwassertag. Anlässlich dazu weisen mehrere Organisationen und Unternehmen auf die Bedeutung von Wasser hin. Das reicht von Trinkwasser über Trockenheit bis zu Wasserschutz, Wasserkraftwerken und Naturschutzgebieten.
Wasser sei ein wichtiges Element für Mensch, Tier und Pflanze, hält Landesbäuerin Johanna Haider vom Bauernbund OÖ fest. So sollte ein erwachsener Mensch ungefähr 2,5 Liter Wasser pro Tag trinken. 130 Liter Wasser pro Tag verbraucht jeder Österreicher durchschnittlich, wobei etwa 90 Prozent ihr Trinkwasser aus zentralen Versorgungsanlagen beziehen. Der Rest erhält sein Wasser aus Hausbrunnen und Quellen. „Wasser ist für Mensch und Natur essentiell. Die Basis für eine sichere Trinkwasserversorgung ist allerdings auch eine funktionierende Abwasserentsorgung. In Österreich ist erfreulicherweise beides vorhanden“, sagt Haider.
Maßnahmen für Wasserschutzgebiete notwendig
Oberösterreich bezieht sein Wasser fast gänzlich aus Grundwasser, informiert der Bauernbund OÖ. Der Boden und das Gestein beziehungsweise die Deckschichten würden das Wasser filtern und in Folge für reines Trinkwasser sorgen. Um die Qualität des Trinkwassers auch zukünftig sicherzustellen, müssten Wasserschutzgebiete errichtet und erhalten werden. Darauf weist auch der Naturschutzbund hin. Eingriffe des Menschen hätten die Vegetation sowie den Wasserhaushalt stark verändert. Dem Bestand der Auen würden unter anderem Verbauungen, Regulierungen von Flüssen und Bächen sowie Flächenversiegelungen zusetzen. Einzelnen Pflanzen fehle es daher an geeigneten Rohböden. Von den verbliebenen Flächen bräuchte es bereits bei etwa der Hälfte Verbesserungsmaßnahmen, damit diese ihr ökologisches Potential wieder voll entfalten könnten. Bund und Länder entwickelten bereits Auenstrategien, die konkrete Ziele formulieren.
Bei Wasserkraftwerken wird Müll aus dem Wasser gefischt
Während die Verunreinigung durch Müll in der „Auenstrategie für Österreich 2020+“ nicht im Besonderen berücksichtigt wird, spricht das Unternehmen Verbund AG dieses Problem an. Wasserkraftwerke würden nicht nur erneuerbaren Strom liefern, sondern auch Flüsse reinigen. Rechenreinigungsmaschinen fangen vieles auf, was an der Kraftwerksmauer angeschwemmt wird. Selten helfen auch Taucher nach, weil sich beispielsweise am Grund des Flusses sperriges Treibgut verhakt hat. 30.000 Tonnen Treibgut wurden im Vorjahr an den Verbund-Wasserkraftwerken aus dem Wasser geholt. Das sind um 20 Prozent mehr Müll als im Jahresdurchschnitt. Zurückgeführt wird diese Steigerung unter anderem auf kleinere Hochwässer in der zweiten Jahreshälfte. Gesammelt worden seien Treibholz, aber auch Zivilisationsmüll wie Plastik, berichten die Mitarbeiter. Bleibt Kunststoff im Fluss, zerkleinert die Kraft des Wassers das Plastik bis in seine Mikrobestandteile. Diese Kunststoffpartikel gelangen in Flüsse und Meere, damit auch in die gesamte Nahrungskette.
Dürre macht weltweite Versorgung schwierig
Eine weitere Herausforderung rund um Wasser und Nahrung liegt laut Bauernbund OÖ im Ausbleiben von Niederschlägen. Das habe weltweite Auswirkungen auf den Getreidepreis sowie die Versorgung von Menschen und Tieren mit Lebensmitteln und Futter. „Glaubt man den Prognosemodellen der Klimaexperten, so wird sich auch in Österreich der Niederschlag vor allem in den Sommermonaten, also in der Vegetationszeit, deutlich reduzieren. Dies führt zu sinkenden Erträgen in der Landwirtschaft“, befürchtet Haider. Die Studie „Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich“ des BMLRT (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) zeigte, dass steigende Temperaturen bei sinkender Wasserbilanz zu einer reduzierten Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Flächen führen. Dadurch, dass traditionelle Kornkammern im Weinviertel und im Burgenland an Ertrag verlieren würden, käme Oberösterreich zukünftig mehr Bedeutung für die gesamtstaatliche Ernährungssicherheit als in der Vergangenheit zu. In Bezug auf die Klimakrise, aber auch sich ändernde Konsumgewohnheiten und Bevölkerungswachstum sollten Mensch mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung von Wasser bekommen. Das betreffe sowohl ihr eigenes Leben als auch die Umwelt, meint Haider.
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