Stammtische für pflegende Angehörige unterstützen auch in Corona-Zeiten
OÖ. Pflegende Angehörige sind durch die Corona-Pandemie meist noch stärker in ihrem Alltag gefordert. Um sie zu unterstützen, wurden Stammtische erweitert. So werden etwa Gespräche bei einem Spaziergang angeboten.
Stammtische für betreuende und pflegende Angehörige unterstützen auch in Zeiten von Corona. „Betreuende und pflegende Angehörige nehmen eine hohe psychische und physische Belastung auf sich, um pflegebedürftigen Familienmitgliedern das Leben zu Hause zu ermöglichen. Durch die Corona-Krise sind sie in ihrem Pflegealltag nun noch stärker gefordert. In dieser schwierigen Situation wollen wir sie durch den Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige weiterhin unterstützen, auch mit alternativen Angeboten“, führt Gesundheits-Landesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) aus.
196 Gemeinden beteiligen sich am Projekt für pflegende Angehörige
Das Gesundheitsförderungskonzept „Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige“ richtet sich an Menschen, die kranke oder ältere Angehörige zu Hause betreuen oder pflegen. Teilnehmer können sich unter fachlicher Leitung durch Diplomkrankenpflegepersonal über verschiedene Themen informieren, sich beraten lassen und Hilfe suchen. Organisiert werden die Stammtische in Gemeinden, manchmal in Kooperation mehrerer Gemeinden. Derzeit beteiligen sich 195 Gemeinden in Oberösterreich am Projekt. Ungefähr 650 Personen nutzen das kostenlose Angebot.
Da Gruppentreffen oftmals nicht möglich sind beziehungsweise viele pflegende Angehörige auch nicht die Gelegenheit haben, Treffen in den virtuellen Raum zu verlagern, wurde das Angebot verlagert. So haben Stammtischleitungen die Möglichkeit, sich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen individuell um ihre Teilnehmer zu kümmern. Das kann zum Beispiel in Form eines Gesprächs bei einem Spaziergang sein. „Wir wollen den betreuenden und pflegenden Angehörigen damit die Möglichkeit anbieten, sich Sorgen von der Seele reden zu können. Das ist dringend notwendig, um die eigene Belastbarkeit zu stärken und dauerhaft für psychisches Wohlbefinden zu sorgen. Für viele Pflegende ist der Stammtisch ja bereits zu einer Konstante im Alltag geworden“, sagt Haberlander. Teilnehmer sollen sich in ihrer wertvollen Tätigkeit angenommen fühlen und daran erinnert werden, dass sie in ihrer Situation nicht alleine sind. Physische und psychische Gesundheit jeder pflegenden Person sei ein wertvolles Gut.
Haberlander wird sich demnächst mit einem Brief und einer „Genusstasche“ vom Genussland Oberösterreich bei Stammtischleitungen und Teilnehmern bedanken. Pflegende Angehörige würden tagtäglich Großartiges leisten und dafür höchste Anerkennung sowie Wertschätzung verdienen.
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