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OÖ. Die Katholische Kirche muss einen weiteren Rückgang der Katholiken verzeichnen. In Oberösterreich sind über 16.500 Personen ausgetreten, nach etwa rund 12.000 in den Jahren zuvor. Die hohen Austrittszahlen würden schmerzen, die Gründe seien aber recht vielschichtig, so Bischof Manfred Scheuer. Knapp 900.000 Menschen in OÖ sind Katholiken.

Festgottesdienst im Linzer Mariendom (Foto: Diözese Linz / Haijes)
Festgottesdienst im Linzer Mariendom (Foto: Diözese Linz / Haijes)

Am Mittwoch wurden von den österreichischen Diözesen die Statistiken veröffentlicht. Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2022 in Österreich 4,73 Millionen Katholiken. 2021 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz 4,83 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang von 1,96 Prozent. Insgesamt traten 2022 in Österreich 90.808 Personen aus der Katholischen Kirche aus.

Mit Stichtag vom 31. Dezember 2022 wurden laut vorläufigen Zahlen 4.449 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist etwas weniger als 2021 (4.520), zugleich etwas mehr als 2020 mit 4.068. 630 Personen machten zudem 2022 von ihrem Recht auf Widerruf Gebrauch. Damit sind Menschen gemeint, die zunächst ihren Austritt erklärt hatten, innerhalb einer Dreimonatsfrist aber wieder Abstand von diesem Schritt nahmen.

Über 16.500 Austritte in OÖ

Die Diözese Linz hatte zum Stichtag 31. Dezember 2022 insgesamt 898.064 Katholiken (2021: 914.916). 16.505 Personen traten aus der Kirche aus (2021: 12.865 Personen). 776 Personen traten 2022 wieder oder neu in die Kirche ein (2021: 790). 146 Personen haben ihre Austrittserklärung widerrufen (2021: 111).

Scheuer: „Hohe Austrittszahlen schmerzen“

Als Grund für die hohen Austrittszahlen sehen die Diözesen eine Distanz zur Kirche, die durch die Pandemie größer geworden sei. Zudem sei der Trend durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden.

Bischof Manfred Scheuer: „Natürlich schmerzen die hohen Austrittszahlen und geben uns zu denken. Die Gründe für einen Kirchenaustritt sind jedoch recht vielschichtig und betreffen sowohl gesellschaftliche als auch kirchliche Problemstellungen. Im letzten Jahr waren wohl auch die massiven Teuerungen bei den Lebenshaltungskosten ein letzter Anlass dazu, die Gemeinschaft der Kirche offiziell zu verlassen“, so der Bischof.

„Jeder Kirchenaustritt ist mit einer Geschichte verbunden, die ursprünglich einmal mit der Taufe begonnen hat. In den unterschiedlichen Lebensentwürfen gibt es dann eine unterschiedliche Intensität des Glaubens bzw. des Kirchenbezugs. Im Hintergrund einer Entscheidung für die Erklärung des Kirchenaustritts stehen mitunter Ärger, Entfremdung und Kränkungen, mitunter aber auch Enttäuschung über kirchliche Entwicklungen oder Gleichgültigkeit. Viele haben oft nur wenige, eher punktuelle Berührungspunkte mit der Kirche. Wenn diese Begegnungen als positiv wahrgenommen werden, kann dies den Bezug zur Kirche und ihren Gemeinschaften stärken. Bei anderen ist die Distanz so groß, dass sie die Gemeinschaft ohne persönlichen Kontakt verlassen.“

Scheuer verweist auf die Stärke der Kirche und den Auftrag, für die Menschen da zu sein. Die Kirche könne in vielerlei Hilfe anbieten, um das Nötigste an materieller und immaterieller Unterstützung zu ermöglichen.

Kirchenbeitrag: Einnahmen stabil

Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2021 waren es fast 499 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2020 lagen die Kirchenbeiträge bei knapp 484 Millionen Euro. Für 2022 liegt noch keine Endabrechnung vor, laut Auskünften aus den Diözesen dürften die Einnahmen nominell zwar stabil geblieben, aber nicht mehr gestiegen sein.

Bei der Diözese Linz gab es 2021 133,9 Millionen Euro an Einnahmen (2020: 131,2 Millionen), davon 100,5 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2020: 97,9 Millionen).

 


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