Landespreis für Integration 2023: Das sind die Gewinner
OÖ/LINZ. Die Gewinner des OÖ Landespreises für Integration 2023 wurden am Mittwochabend feierlich im Lentos Linz gekürt. Das Integrations-Ressort unter Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer ehrt damit das besondere Engagement von Gemeinden, Vereinen, Initiativen und freiwillig Engagierten im Bereich der Integration. Zu Gast bei der Preisverleihung war auch die erfolgreiche Schwimmerin Mirna Jukić-Berger.
80 Einreichungen in drei Kategorien gab es, von jeweils fünf Nominierten wurden bei der großen Preisverleihung im Lentos Linz jeweils zwei Preisträger ausgezeichnet.
Preisträger in drei Kategorien
Der Preis wurde in drei Kategorien verliehen, gewählt von einer Fachjury.
- Ehrenamt
- Sprache und Arbeit
- Respekt und Werte
„Drei Kategorien, die deutlich machen, was die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Integration und soliden Aufstiegschancen sind“, ist Landesrat Hattmannsdorfer überzeugt: „Deutsch und Arbeit als Grundvoraussetzung. Respekt und das Grundverständnis sowie Bekenntnis zur liberalen Demokratie mit der Ablehnung von Extremismus und Terrorismus.“ Gerade bei diesem aktuellen Thema müsse klar sein, dass es in Österreich keinen Platz dafür geben dürfe. Die dritte Kategorie, das Ehrenamt, bilde jenen Bereich ab, von dem Integration lebe: „Von Menschen und Initiativen, die mehr tun, als sie müssten.“
Das sind die Preisträger 2023
Kategorie Ehrenamt
- Platz 1: Mondseeland hilft e.v.
- Platz 2: Kulturausschuss Aschach – Begegnung und Begleitung in Aschach
Kategorie Sprache und Arbeit
- Platz 1: Volkshilfe – migrants care – Schritte zum Pflege- und Betreuungsberuf
- Platz 2: Verein Initiative Lebensraum Innviertel – Servicestelle für Asylwerbende
Kategorie Respekt und Werte
- Platz 1: ZIMT: Zentrum für Interkulturalität miteinander und Teilhabe
- Platz 2: für zwei Projekte in Kombination: Soziale Initiative – Stimm*Raum „Diese Flamme nicht erlöschen lassen“ und Umar Chekarbiev – Respekt, Gesundheit und Toleranz
Jukić: „Integration kann nur gelingen, wenn beide Seiten es wollen“
Die erfolgreiche Sportlerin Mirna Jukić-Berger war bei der Preisverleihung als Keynote-Speakerin zu Gast, konnte dabei selbst von ihrer Erfahrungen und ihrem Weg zur gelungenen Integration berichten. „Ich wurde lange als ‚Vorzeigemigrantin' betitelt, war mir aber nicht sicher, wie ich das finden soll“, erzählte sie vorab. „Grundsätzlich möchte ich, dass jeder sich selbst, seinen Platz, seinen Weg findet. Aber es ist gut, wenn es am Weg Vorbilder gibt.“
Als damals Fünfjährige musste sie mit ihrer Familie aus Novi Sad vor dem Krieg flüchten, 1999 kam sie mit ihrem Vater nach Wien und hatte es als Volksschülerin nicht ganz leicht, wurde für ihre noch nicht perfekten Sprachkenntnisse gehänselt. „Ich musste lernen, dass man manchmal einen längeren Weg hat, Umwege gehen muss. Aber solange man will, geht alles.“ Gerade durch den Sport könne Integration gut gelingen, weiß sie, aber auch durch Musikvereine, Freiwillige Feuerwehren, wo es nicht darum gehe, wo man herkomme, sondern wer man sei.
Und klar für sie: „Integration kann nur gelingen, wenn beide Seiten es wollen. Sprache ist der Türöffner für die Integration in jenem Land, in dem man leben und arbeiten möchte“, sagt sie, erläutert aber weiter: „Manche sind vielleicht nicht so sprachbegabt und brauchen länger, das heißt aber nicht, dass sie nicht wollen, sie haben dafür andere Talente.“ Ihr Appell: „Alle sollten ihren Horizont etwas erweitern, das habe ich gelernt und möchte ich weitertragen.“
Mehr zu den Preisträgern und Fotos der Preisverleihung gibt’s demnächst bei Tips.
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