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1450 Check-in: Hälfte der oö. Krankenhäuser mittlerweile integriert

Tips Logo Karin Seyringer, 06.08.2024 13:54

OÖ. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Erkältungen: Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 ist Anlaufstelle bei Fragen rund die Gesundheit und bietet durch speziell ausgebildete Pflegepersonen Beratung rund um die Uhr. Mit dem Modell „1450 Check-in“ wird bei Bedarf auch gleich direkt mit dem Spital vernetzt. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der oberösterreichischen Krankenhäuser in das System integriert.

V. l.: Johann Minihuber (OÖ Ordensspitäler Koordinations GmbH), Walter Aichinger (Rotes Kreuz OÖ), LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, Harald Schöffl (OÖ Gesundheitsholding) (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)
V. l.: Johann Minihuber (OÖ Ordensspitäler Koordinations GmbH), Walter Aichinger (Rotes Kreuz OÖ), LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, Harald Schöffl (OÖ Gesundheitsholding) (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

Nach dem Pilotprojekt mit 1450 in Linz und Ried, um Patientenströme besser zu lenken und die Prozesse in den Spitälern zu erleichtern und zu beschleunigen, ist die Ausweitung des Modells „1450 Check-in“ in Kooperation mit dem Roten Kreuz im Laufen.

„Mit 1450 können wir Patienten effizient an den Ort lenken, wo ihnen rasch und kompetent geholfen wird. Das Modell 1450 Check-in wird auf ganz Oberösterreich ausgeweitet. Kürzere Wartezeiten, Vereinfachung der Administration durch digitale Datenübertragung, klare Ansprechpartner, das hilft den Patienten sowie den Mitarbeitern“, fasst Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander zusammen.

Effizientere Planbarkeit für Mitarbeiter, bessere Vorbereitung auf Behandlung

2022 wurde das Projekt als Pilot am Kepler Uniklinikum Linz sowie im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried eingeführt. „Die positiven Rückmeldungen aus den Gesprächen und den Ergebnissen der Evaluierung des Pilotprojekts bestätigen uns, wie wichtig die Einführung des Projekts war. Durch die Verbesserung der Patientenlenkung haben wir eine effizientere Planbarkeit in den Notaufnahmen erreicht. Mit der Ausweitung auf alle acht Standorte unserer Regionalkliniken setzen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung“, freut sich Harald Schöffl, Geschäftsführer der OÖ Gesundheitsholding GmbH (OÖG).

Johann Minihuber, Geschäftsführer der OÖ Ordensspitäler Koordinations GmbH, ergänzt: „Das Projekt der Vernetzung mit dem Roten Kreuz ist aus unserer Sicht von großer Bedeutung, da es einen geregelten Datenaustausch zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus ermöglicht. Dank der Informationen, die unsere Notaufnahme bereits vom Roten Kreuz erhält, bevor der Patient im Krankenhaus eintrifft, kann sich das Team der Zentralen Aufnahme- und Erstversorgung optimal auf die Patientenbehandlung vorbereiten. So können beispielsweise notwendige Fachärzte frühzeitig angefordert werden. Von den Patienten haben wir die Rückmeldung, dass sie das Gefühl haben, im Krankenhaus bereits erwartet zu werden.“

Hier gibt es mittlerweile den Check-in

Bei der OÖG sind mittlerweile dabei:

  • das Kepler Universitätsklinikum
  • das Salzkammergut Klinikum mit allen drei Standorten (Vöcklabruck, Gmunden, Bad Ischl)
  • das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum mit beiden Standorten (Kirchdorf, Steyr)
  • und das Klinikum Rohrbach eingebunden.
  • Die Implementierung der noch verbleibenden zwei Standorte Klinikum Freistadt und Klinikum Schärding ist in Vorbereitung.

Bei den Ordensspitälern läuft die Ausrollung, schon mit dabei sind

  • das Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried
  • das Ordensklinikum Linz Elisabethinen
  • mit September das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern
  • in den kommenden Monaten werden sich auch die weiteren oö. Ordensspitäler am Check-in beteiligen.

An den weiteren Krankenhausstandorten in OÖ (Klinikum Freistadt und Klinikum Schärding, weitere oö. Ordensspitäler) finden derzeit die letzten Vorbereitungsarbeiten bzw. eine Software-Umstellung der Krankenhaus-Informationssysteme statt. Die Umsetzung ist für die kommenden Monate geplant.

1450 erste Anlaufstelle - Hintergrund

Die ausgebildeten Pflegepersonen bei der Gesundheitshotline 1450 lotsen die Anrufer durch ein von Medizinern entwickeltes, protokollgestütztes Abfragesystem und geben dann Verhaltensempfehlungen ab.

Wenn bei 1450 das Krankenhaus als idealer Versorgungsort definiert wird, erfolgt nach Einverständnis der Anrufer eine Datenübertragung an das Klinikum und der Patient wird damit im Klinikum vorangekündigt. Patienten erhalten daraufhin alle Infos zum bevorstehenden Spitalsbesuch per SMS übermittelt. Im Spital gibt es dadurch einen beschleunigten Aufnahmeprozess bzw. die Möglichkeit zur Vorbereitung von diagnostischen Maßnahmen im Krankenhaus. Die Reihung nach medizinischer Dringlichkeit (Manchester-Triage-System) bleibt trotzdem aufrecht.

1450 wird als gemeinsame Aufgabe der Kooperationspartner Bund, Land und Sozialversicherungsträger durchgeführt. In Oberösterreich betreibt das Rote Kreuz diesen Service, wie auch die Notrufnummer 144 oder den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) 141. 

Aichinger: „Service dringen gebraucht“

„Bereits im Pilotprojekt zeigte sich der nachhaltige Erfolg des 1450 Check in“, so OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. „Wie ein gut abgestimmtes Uhrwerk unterstützt diese Vorgehensweise den Aufnahmeprozess aus administrativer und medizinischer Sicht. Sie verkürzt Wartezeiten und der Patient fühlt sich gut eingebettet. Die positiven Rückmeldungen der Anrufer bestätigen, dass ein derartiges Service dringend gebraucht wird. Darüber hinaus leisten die 1450-Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag, um die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu bestärken.“

Albert Maringer, Vorsitzender ÖGK Landesstellenausschuss in Oberösterreich, verweist darauf, dass Oberösterreich mit dem System Vorreiter ist: „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Irritationen im Gesundheitssystem weiter zu reduzieren. In Oberösterreich haben wir als Vorreiter für ganz Österreich in einer Pilotphase gezeigt, dass dieses System nicht nur funktioniert, sondern für alle Beteiligten Verbesserungen mit sich bringt. Es ist alles zu begrüßen, was für unsere Versicherten zu einer schnelleren und letztlich auch besseren Leistung führt. Genau dazu wird Check-in 1450 künftig maßgeblich beitragen.“


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