Diskriminierung von Elternteilen am Arbeitsplatz
OÖ. Obwohl ein gesetzliches Diskriminierungsverbot in der Arbeitswelt herrscht, ist die Benachteiligung von Eltern und speziell Müttern oft ein Thema - dies startet oft bereits beim Bewerbungsprozess. Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen Online Befragung von Oberöstereicherinnen zwischen 18 und 35 Jahren.
Frauen seien bei Bewerbungsgesprächen immer wieder mit unzulässigen Fragen bezüglich Kinder- und Familienplanung konfrontiert worden - das zeigt das Resultat der Umfrage mit mehr als 3.500 Befragten. „Ich wurde beim Vorstellungsgespräch gefragt, wann wir die Familienplanung vorhaben. Ich würde bestimmte Positionen nicht bekommen, weil ich ja sowieso bald schwanger werde und dann wieder weg sei“, schildert zum Beispiel eine Betroffene. Allein die Möglichkeit, schwanger zu werden, genügt in vielen Fällen, um den beruflichen Aufstieg erschwert oder gar verhindert zu bekommen. Oft werden die Betroffenen dann in eine niedrigere Position eingestuft oder von individuellen Lohn- bzw. Gehaltserhöhungen ausgeschlossen.
Maßnahmen gegen Diskriminierung
„Wir fordern mehr Bewusstsein hinsichtlich Elterndiskriminierung in den Betrieben und eine konsequentere Durchsetzung der Gesetze, um derartige Fälle künftig zu vermeiden. Niemand darf aufgrund einer Elternschaft benachteiligt werden“, betont AK-Präsident Andreas Stangl. Die AK Oberösterreich fordert daher Betriebsvereinbarungen zu Themen wie Frauenförderung sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die die betriebliche Gleichstellung fördern, als erzwingbare Betriebsvereinbarungen zu regeln. Außerdem sollen familienfreundlichere Arbeitsbedingungen, beispielsweise durch die Förderung von Väterkarenz, eine reduzierte Wochenarbeitszeit sowie flexiblere Arbeitszeiten, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, umgesetzt werden.
Die Arbeiterkammer Oberösterreich stellt ihren Mitgliedern eine neue Informationsbüroschüre zum Thema „Elterndiskriminierung im Betrieb – Rechtliche Hinweise und Tipps gegen betriebliche Benachteiligung wegen (möglicher) Schwangerschaft und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ zur Verfügung. Diese können AK-Mitglieder unter frauen@akooe.at bestellen oder online auf der AK-Homepage als pdf unter Elterndiskriminierung im Betrieb | Arbeiterkammer Oberösterreich einsehen.
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