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Physiotherapie: Weiterbildung für mehr Patientenwohl

Tips Logo Online Redaktion, 26.01.2025 10:26

Ö. Österreichs Physiotherapeuten brauchen mehr Training, um ernsthafte Gesundheitsprobleme besser zu erkennen und klinisch relevante Entscheidungen zum Wohle der Behandelten zu treffen. Das ist das Fazit einer Studie unter der Leitung des IMC Krems, die kürzlich im Fachjournal BMC Primary Care veröffentlicht wurde. 

 (Foto: contrastwerkstatt/stock.adobe.com)
(Foto: contrastwerkstatt/stock.adobe.com)

Für die Studie wurden 479 Physiotherapeuten befragt. Auf dem Prüfstand stand dabei ihre Entscheidungskompetenz, ob fiktive Patienten aufgrund ihrer Fallbeschreibung („klinische Vignette“) weiter behandelt („keep“) oder zur erneuten Abklärung an den Arzt zurück überwiesen werden sollten („refer“). „Besonderes Augenmerk haben wir auf das Erkennen sogenannter 'Red Flags', also Warnzeichen für eine ernsthafte Erkrankung, bei unseren fiktiven Fällen gelegt“, sagt Jessica Janssen, Erstautorin der Studie. Dass bei der Einschätzung des weiteren Vorgehens Verbesserungsbedarf besteht, zeigten die Studienergebnisse sehr deutlich: Bei kritischen klinischen Vignetten entschieden nur 53,5 Prozent der teilnehmenden Fachpersonen richtig, bei Fällen mit muskuloskelettalen Erkrankungen waren es immerhin 70,5 Prozent und bei unkritischen medizinischen Fällen fast 80 Prozent. Lediglich zwei Fachkräfte (0,4 Prozent) waren in der Lage, alle zwölf im Fragebogen vorgestellten Fälle vollständig richtig zu beurteilen. Insgesamt zeigte sich somit, dass das Erkennen der „Red Flags“, also Anzeichen für schwerwiegende Erkrankungen, noch mehr gezielter Schulungen bedarf.

Fortbildung gewünscht

Passend zu diesem Ergebnis gaben auch mehr als die Hälfte der befragten Therapeuten an, dass sie sich eine verstärkte Fortbildung im Bereich schwerwiegender Erkrankungen, die sich hinter Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems verbergen können, wünschen. „Unsere Studie zeigt, dass es ein deutliches Potenzial und eine Bereitschaft für eine Professionalisierung der Physiotherapie in Österreich gibt. Hier sollten also gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der klinischen Entscheidungsfindung und der Erkennung von 'Red Flags' angeboten werden“, erklärt Wolfgang Lackenbauer, zweiter Hauptautor der Studie. Ein enger Austausch und eine interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen dem physiotherapeutischen Fachpersonal und den Ärzten sind allerdings entscheidend, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit, in die Aus- und Weiterbildung von Physiotherapeuten zu investieren.


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