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KLAUS AN DER PYHRNBAHN/LINZ. Viele Menschen leiden an nicht-organischen Schlafstörungen, die oft zu Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und einer erhöhten Fehleranfälligkeit führen. Angelika Reitböck, Leiterin des Vorsorgereferats in der Ärztekammer für Oberösterreich und Allgemeinmedizinerin in Klaus/Pyhrnbahn, sowie die Psychologin Ulrike Richter aus Linz, beleuchten anlässlich des Weltschlaftags (14. März) die Ursachen, Folgen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Schlafqualität.

Schlafqualität verbessern: Rituale und Verhaltenstherapie können dabei helfen. (Foto: georgerudy/stock.adobe.com)

„In meiner Praxis in Steyrling sehe ich immer wieder das Problem mit Schlafmangel. Wenig zu schlafen, gilt vielen als sehr effizient, weil ich meine Zeit ja nütze. Aber im Schlaf erholt sich unser Körper, unsere Zellen können sich regenerieren, Reparaturprozesse finden im Schlaf statt und auch unsere Hormone kommen zur Ruhe. Achten Sie daher, auf ausreichenden und guten Schlaf“, betont Angelika Reitböck. 

Doch wann wird Schlaf zum Problem? „Wenn Menschen beeinträchtigt sind, wenn sie also Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen haben, mehrmals in der Woche mindestens für vier Wochen und wenn sie über Tagesmüdigkeit und Leistungseinbußen klagen“, erklärt Ulrike Richter, Psychologin in Linz und Vortragende an der MedAk der Ärztekammer für Oberösterreich. Die Schlafstörungen können organische Ursachen haben, wie etwa Schlafapnoe oder Restless-Legs-Syndrom, oder eben ohne organische Verursachung auftreten. „Sobald man Probleme bemerkt, hilft Früherkennung. Warten Sie also nicht, sondern sprechen Sie direkt den Haus- oder die Facharzt an“, rät Richter. Unter ärztlicher Ägide sowie mithilfe weiterer Untersuchungen soll herausgefunden werden, woher die Schlafstörungen kommen. 

Sieben bis neun Stunden Schlaf sind empfohlen

Empfohlen werden sieben bis neun Stunden an Schlaf. Es gibt Menschen, die auch mit weniger Stunden Schlaf auskommen, zumeist jedoch den Schlaf zu anderer Zeit nachholen. Schlafqualität zählt vor der Schlafdauer. Übrigens ist es egal, ob man vor Mitternacht oder nach Mitternacht schlafen geht. Es zählt nur, dass man regelmäßig und ausreichend guten Schlaf bekommt. Die Qualität des Schlafs kann im Schlaflabor genauer gemessen werden. Wer sich untertags müde fühlt, kaum aus dem Bett kommt, trotz Erreichens der empfohlenen Schlafzeit, und Konzentrationsschwierigkeiten hat, sollte die Hausärztin bzw. den Hausarzt aufsuchen, um die Beschwerden umfassend abklären zu lassen.

Österreich schläft schlecht

„2018 bis 2019 ergab eine Onlinebefragung bei 986 Österreicherinnen und Österreichern, dass sich lediglich 31 Prozent als gute Schläfer und Schläferinnen einschätzten. 45,8 Prozent der Befragten gaben subjektiv Schlafprobleme an, 37 Prozent berichteten sogar über Schlafprobleme seit fünf Jahren und länger“, sagt Ulrike Richter. Als Gründe für die Insomnie wurden unter anderem angeführt: unregelmäßiger Schlafrhythmus, berufliche Belastungen sowie die unkontrollierte Nutzung von IT-Geräten bis kurz vor dem Einschlafen.

Schlafrhythmik braucht Rituale

Richten Sie Rituale für den eigenen Schlaf ein. Verwandeln Sie Ihren Schlafbereich in eine Wohlfühloase. Mit duftender und frischer Bettwäsche frohlockt das Bett, auf dem schon das gemütliche Nachtgewand ruht und die Leselampe zur entspannenden Lektüre einlädt. Halten Sie ihre Schlafenszeiten mit nur wenig Abweichungen ein. Körper und Geist stellen sich da wie ein Uhrwerk im Laufe der Zeit darauf ein und beflügeln damit die Schlafqualität.

Anpassung an die Schlafstörung

Abgeraten wird von angepriesenen Schlaf-Mittelchen und zu Alkohol. Viele glauben, dass mit Alkohol das Einschlafen erleichtert wird. Was auch stimmt. Aber der Abbauprozess des Alkohols ist kräfteraubend, sodass die Schlafqualität erst recht darunter leidet. Leider entwickeln manche Menschen mit Schlafstörungen auch weitere schlechte Verhaltensweisen und Angewohnheiten, um mit dem Problem umzugehen und schwächen damit längerfristig die Schlafqualität. Werden diese Anpassungs-Spagate zu extrem, können gerade Techniken einer kognitiven Verhaltenstherapie dazu verhelfen, den Schlaf wieder in den Griff zu bekommen.


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