Kinderorthopädie in OÖ: Kliniken bündeln Expertise für wohnortnahe Bestversorgung
OÖ/LINZ/WELS. In Oberösterreich ist ein neues Kompetenz-Netzwerk für die kinderorthopädische Versorgung entstanden – ein trägerübergreifendes Gemeinschaftsprojekt der spezialisierten Standorte Kepler Uniklinikum Linz (KUK), Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern und Klinikum Wels-Grieskirchen.

Auf Initiative von Gesundheits-Landesrätin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) wurde das Kinderorthopädische Kompetenzzentrum gegründet, das im Bedarfsfall bestmögliche wohnortnahe Versorgung im Bereich der Kinderorthopädie ermöglicht. „Es ist ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung unserer Kleinsten. Es ist mir sehr wichtig, dass sich unsere oö. Krankenhäuser, die hier die Expertise haben, vernetzen und zusammenarbeiten. Das macht in Oberösterreich auch die Versorgungsqualität aus – dass gemeinsam gearbeitet wird und alle dahinterstehen“, so Haberlander.
Univ.-Prof. Tobias Gotterbarm, Leiter der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie am KUK: „Wir haben drei Kliniken, die sich intensiv mit Kinderorthopädie beschäftigen. Die Kinderorthopädie ist ein Spezialistenfach, in dem Menschen mit einer großen Hingabe und Expertise versorgen. Es sind zum Teil seltene Erkrankungen, es sind zum Teil sehr kleine Patienten. Wir können dadurch sicherstellen, dass die Patienten in Oberösterreich heimatnah auch mit schwersten Erkrankungen versorgt werden können. Ich bin stolz, dass wir das geschafft haben, es war viel Vorbereitung notwendig. Auch so schaffen wir es, dieses Expertenwissen in Oberösterreich zu erhalten und auszubauen.“
Versorgungsqualität weiter steigern
„Ziel und Zweck des Zentrums ist es, die Versorgung sicherzustellen, die Qualität der Versorgung noch einmal zu steigern. Wir sind bemüht um einen Wissenstransfer, das wird durch das Zentrum sichergestellt“, ergänzt Primar Reinhold Ortmaier, Leiter der Abteilung für Orthopädie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Ein Vorteil des Netzwerkes sei es auch, dass im Falle eines vorübergehenden Fachkräftemangels an einem der Kinderorthopädie-Standorte die Versorgung von den anderen mitübernommen werden könne, so Ortmaier.
Austausch von Expertenwissen
Im neuen Netzwerk wird auch ein Besprechungsboard eingeführt, in dem sich die Experten der drei Kliniken regelmäßig vor allem zu komplexen Behandlungsfällen austauschen.
Solche schwerwiegenden Fälle sind etwa eine Erkrankung oder Entwicklungsstörung des Hüftgelenks (Dysplasie), orthopädische Ausprägungen bei Infantiler Zerebralparese, spastischer Spinalparalyse sowie Spina Bifida (Spaltung der Wirbelsäule), schwere Fußfehlbildungen, die Glasknochenkrankheit oder auch Handfehlbildungen, wie Primar Björn Rath, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Wels-Grieskirchen erläutert. „Ich glaube, dass wir durch das neue Zentrum eine exzellente Versorgungsqualität haben werden, die aber auch jetzt schon sehr gut ist.“
Für die Eltern betroffener Kinder sind weiterhin der niedergelassene Bereich bzw. die jeweiligen Ambulanzen der Kliniken Erstansprechpartner. Wird weiterführende Expertise benötigt, erfolgt die Zuweisung an einen der drei Standorte des neuen Kompetenzzentrums Kinderorthopädie.
Rund 250 kinderorthopädische Eingriffe – von milden Fällen bis seltener komplexeren Krankheitsbildern – werden in Oberösterreich im Jahr verzeichnet.
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