Arbeiterkammer OÖ-Test: Viel verdorbenes Obst und Gemüse in Geschäften
OÖ. Die Arbeiterkammer OÖ hat in heimischen Supermärkten das Angebot von Obst und Gemüse auf verdorbene Produkte überprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd: in acht von neun Geschäften lag verfaultes oder schimmliges Obst und Gemüse in den Verkaufsregalen.
Nur ein Geschäft bestand: In einer getesteten Lidl-Filiale war beim Obst und Gemüse alles in Ordnung. In einem anderen getesteten Geschäft waren Zitronen angeschimmelt und erschienen wässrig. Bei Himbeeren sei starker Fäulnisgeruch, bei Marillen ein unangenehmer Geruch feststellbar gewesen – und alle waren laut AK OÖ verschimmelt.
Auch bei allen anderen getesteten Märkten sei fauliges Obst und Gemüse gefunden worden. Positiv aufgefallen sind dennoch Hofer und Norma, wo je ein verdorbenes Produkt direkt bei der Kasse durch das Personal entfernt wurde, heißt es.
Arbeiterkammer fordert bessere Qualitätssicherung
„Konsumenten dürfen einwandfreie Produkte erhalten. Der Lebensmittelhandel ist daher aufgefordert, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Zeit für das Überprüfen und Aussortieren der Ware einzuräumen. Obst und Gemüse sollten rechtzeitig preisreduziert angeboten werden, um Verschwendung entgegenzuwirken“, fordert die AK OÖ anlässlich des Testergebnisses.
Einfrieren oder Kochen hilft nicht gegen Schimmelpilze
Besonders Beerenfrüchte würden zu raschem Schimmelbefall neigen. Diese sollten vor dem Kauf also besonders eingehend geprüft werden. Schimmelt nur eine Beere, sollten auch die direkt danebenliegenden entfernt werden. Sind bereits mehrere Beeren von Schimmel befallen, sollte die ganze Packung entsorgt werden. Denn Schimmelpilze können auch schädlich für die Gesundheit sein.
Wasserreiche Obst- und Gemüsearten, wie Gurken, Tomaten, Pfirsiche oder Nektarinen, sollte man bei Schimmelbefall als Ganzes wegwerfen. Einfrieren oder Kochen von Gemüse bzw. Obst helfen übrigens nicht gegen Schimmelpilzgifte, denn diese sind sowohl hitze- als auch kältestabil. Angefaultes bzw. angeschimmeltes Obst zu Kompott oder Konfitüre weiterzuverarbeiten, ist daher keine Lösung, rät die Arbeiterkammer.
Zeit zum Einkaufen nehmen
Generell empfiehlt die AK Konsumenten, beim Einkaufen auf die Qualität zu achten. „Wählen Sie Obst, das frei von Druckstellen und Verletzungen ist, und bevorzugen Sie lose Ware. Kaufen Sie möglichst frisch und achten Sie auf eine entsprechende Lagerung.“
Sollte nach dem Kauf doch festgestellt werden, dass verdorbenes Obst oder Gemüse in der Einkaufstasche liegt, wird geraten, möglichst rasch das Produkt unter Vorlage des Kassenbons zu reklamieren. Es besteht Anspruch auf Austausch.
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