Gelungene Initiativen mit Integrationspreis des Landes OÖ ausgezeichnet
OÖ/LINZ/BEZIRK. Zehn herausragende Projekte für Zusammenhalt, Sprache, Arbeit und Werte in Oberösterreich wurden Donnerstagabend im feierlichen Rahmen im Landhaus Linz mit dem Integrationspreis des Landes OÖ honoriert.
Die Auszeichnung würdigt erfolgreiche Initiativen in den Kategorien „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Ehrenamt“, „Sprache & Arbeit“ sowie „Respekt & Werte“.
Die Gewinner im Überblick: Kategorie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Ehrenamt“
Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde die regionale Ausweitung von „Sindbad Mentoring für Jugendliche“ Linz in Oberösterreich: Das Mentoring fördert insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Schritt in die Selbsterhaltung, darunter im Bereich Berufsorientierung.
Platz zwei ging an die vorbildliche ehrenamtliche Unterstützung von Flüchtlingen in Oberkappel – Beate Morawek: Als ehemalige Deutschlehrerin engagiert sich Beate Morawek seit Jahren freiwillig für Schutzsuchende in ihrer Gemeinde. Sie hilft beim Erlernen der Sprache und unterstützt im Alltag.
Mit dem dritten Preis in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde die gelebte Integration mit Weltenküche und Kochbuch in der Gemeinde Zell am Moos: Eine Kochgruppe von Zugewanderten, die kulinarisch verbindet, ein Kochbuch herausgibt und damit kulturellen Austausch sowie Zusammenhalt fördert.
Kategorie „Sprache & Arbeit“
Platz eins in der Kategorie „Sprache & Arbeit“ geht an die Initiative Job IAB Braunau, für die Beratung, Qualifizierung und Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration durch Berufsvorbereitung, Bewerbungstrainings und Netzwerkaufbau für Menschen mit Migrationshintergrund.
Mit dem zweiten Preis geehrt wurde das Ordensklinikum Linz für die interkulturelle Integration von Pflegekräften aus Drittstaaten. Neue Pflegekräfte werden fachlich und kulturell begleitet, Sprachkurse und Mentoring sichern eine langfristige Bindung.
Den dritten Preis erhielt der Verein ibuk für das Projekt „eduvision YOUR decision: Erfolgsvordergrund statt Migrationshintergrund“, ein Bildungsprogramm für junge Menschen mit Migrationsgeschichte, das mittels Role-Models ermutigen und inspirieren will.
Kategorie „Respekt & Werte“
Der erste Platz in der Kategorie „Respekt & Werte“ geht an das Integrationsbüro der Stadt Linz für „Heldinnen und Helden der Veränderung“: Das Projekt stärkt Jugendliche im Einsatz gegen geschlechterspezifische Gewalt, Extremismus und Integrationsbarrieren. Hier wird vermittelt, dass Männer und Frauen gleichgestellt sind.
Ebenfalls mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde die Netzwerkplattform she:works GmbH. Die Plattform stärkt Frauen 50plus mit Migrationsbiografien oder anderen Benachteiligungen und eröffnet ihnen neue Chancen am Arbeitsmarkt.
Der dritte Preis geht an IKEA Linz Haid, das durch ein Projekt Gleichstellung, Diversität und Inklusion in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist es, Vielfalt zu fördern, unbewusste Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Das Projekt zeigt die Bedeutung von Arbeit in der Integration.
Und ebenfalls einen dritten Preis in der Kategorie „Respekt & Werte“ erhielt die Initiative „Wertekarten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche – SPES“. Mit dem pädagogischen Werkzeug können Familien, Schulen und Gruppen über Werte ins Gespräch kommen und ein gemeinsames Bewusstsein für Respekt, Verantwortung und Zusammenhalt entwickeln.
Zusammenhalt durch persönliches Engagement
Die Auswahl der Gewinner erfolgte unter Einbeziehung einer Experten-Jury sowie politischen Vertretern.
Überreicht wurden die Preise von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Integrations-Landesrat Christian Dörfel (beide ÖVP). Stelzer betont dabei die Bedeutung des Ehrenamtes: „Integration braucht Verantwortung, Verlässlichkeit und Menschen, die bereit sind, Brücken zu bauen. Viele zeigen das tagtäglich, im Beruf, in der Gemeinde und ganz besonders im Ehrenamt. Dort findet Integration im direkten Miteinander statt: unkompliziert, praxisnah und getragen von großem persönlichem Einsatz. Die diesjährigen Preisträger sind ein starkes Zeichen dafür, wie Integration gelingen kann, wenn wir sie gemeinsam anpacken.“
Oö. Hausordnung vorgestellt
Dörfel stellte im Rahmen der Verleihung auch die erstellte Oö. Hausordnung vor. „Wer hier leben möchte, muss sich der Mehrheitsgesellschaft anpassen und Teil unserer Gemeinschaft werden. Das geht nur über gemeinsame Werte, die Bereitschaft zu arbeiten und die Fähigkeit, miteinander zu sprechen. Mit der Oö. Hausordnung geben wir einen klaren Rahmen vor, der Orientierung schafft. Damit haben wir eine Grundlage für ein gutes Miteinander.“
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