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OÖ. Im 1. Halbjahr 2019 zeigt sich, dass österreichweit die Firmeninsolvenzen leicht um rund ein Prozent auf 2.656 (2018: 2.685) zurückgegangen sind. In Oberösterreich stieg die Zahl um zwei Prozent auf insgesamt 307 insolvente Unternehmen an (2018: 301). Die Zahl der insolventen Privatpersonen in Oberösterreich ist hingegen um 4,7 Prozent auf rund 793 Privatinsolvenzen gesunken (2018: 832).

Foto: Wodicka
Foto: Wodicka

Die endgültigen Zahlen der Creditreform Privatinsolvenzstatistik für das 1. Halbjahr 2019 zeigen, dass sich der im ersten Quartal begonnene Trend fortsetzt und die Insolvenzen von Privatpersonen weiter zurückgehen. Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist österreichweit um 5,8 Prozent auf rund 5.200 Verfahren gesunken. „Nach Inkrafttreten der Gesetzesnovelle zum Privatinsolvenzrecht gab es im vergangenen Jahr eine Flut an Insolvenzanträgen. Diese ebbt nun stark ab. Die Zahl an neuen Schuldenregulierungsverfahren wird sich auf das Niveau von 2016/2017 einpendeln. Damit ist die Wirkung der schnellen und billigen Entschuldung rasch wieder abgeflaut“, weiß Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform. In Oberösterreich ging die Zahl der Privatinsolvenzen um 4,7 Prozent auf 793 zurück (2018: 832). Das bedeutet, dass je 10.000 Einwohner 7,3 Privatpersonen Insolvenz anmelden mussten.

Privatinsolvenzen in den Bezirken

Betrachtet man die einzelnen Bezirke in Oberösterreich, sieht man, dass die Zahl der insolventen Privatpersonen mit einem Rückgang von 54,2 Prozent auf 11 Personen am stärksten im Bezirk Rohrbach zurückgegangen ist. Hinter Rohrbach reiht sich der Bezirk Freistadt mit einem Rückgang von 45,5 Prozent auf 12 insolvente Privatpersonen. Im Bezirk Kirchdorf an der Krems reduzierte sich die Zahl der Privatinsolvenzen um 34,6 Prozent auf 17. Gestiegen ist die Zahl der insolventen Privatpersonen in den Bezirken Linz-Land (+17,2 Prozent), Perg (+10,3 Prozent), Linz-Stadt (+10,2 Prozent), Vöcklabruck (+9,4 Prozent) und Urfahr-Umgebung (+6,7 Prozent).

Privatinsolvenz: Häufigste Ursache

Hauptursache für die Privatinsolvenz ist Einkommensverschlechterung infolge von Arbeitsplatzverlust oder Krankheit. 88 Prozent der von Creditreform zuletzt im Frühjahr 2019 befragten Gläubiger-Unternehmen sagen, dass das Konsumverhalten und generell Schwierigkeiten im Umgang mit Geld die Insolvenz verursacht haben. 20 Prozent sehen sogar eine missbräuchliche Verwendung des Insolvenzverfahrens zur Entscheidung als gegeben.

Positive Insolvenzentwicklung

Bei den Firmeninsolvenzen zeigt sich österreichweit, dass die Zahl der Unternehmen, die Insolvenz anmelden mussten, weiterhin zurückgeht. In Oberösterreich ist die Zahl nur leicht um 2 Prozent auf 307 gestiegen (2018: 301). Am stärksten ist die Zahl im Bezirk Freistadt angestiegen – hier mussten 12 Unternehmen Insolvenz anmelden  (2018: 7). Im Bezirk Perg wurden im 1. Halbjahr 2019 insgesamt 17 Unternehmen insolvent (2018: 10). Am stärksten gesunken ist die Zahl der insolventen Unternehmen im Bezirk Schärding – hier mussten nur vier Unternehmen Insolvenz anmelden (2018: 8). Im Bezirk Braunau gab es acht Firmenpleiten (2018: 14). Im Bezirk Grieskirchen reduzierte sich die Zahl der insolventen Unternehmen um 37,5 Prozent auf 10 (2018: 16). „Trotz mancher Unkenrufe erweist sich die österreichische Wirtschaft als stabil. Auch wenn der Optimismus angesichts so mancher globaler Herausforderung einer realistischeren Einschätzung gewichen ist, sind die heimischen Betriebe dank starker Eigenkapitalausstattung gewappnet. Das schlägt sich auch auf die positive Insolvenzentwicklung nieder“, meint dazu Gerhard Weinhofer.


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