So sieht der Oberösterreich-Plan für die Landwirtschaft aus
OÖ. Der Oberösterreich-Plan sieht 1,2 Milliarden Euro vor, um das Bundesland nach der Corona-Pandemie wieder stark zu machen. Rund 15 Millionen Euro davon fließen in die Landwirtschaft. Über die konkreten Pläne informierten die Landespolitik und die Landwirtschaftskammer Oberösterreich am Mittwoch, 11. November.
Die Corona-Pandemie habe allen vor Augen geführt, wie wichtig eine starke Landwirtschaft und die regionale Versorgung mit Lebensmitteln seien, hält Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) fest: „Die Landwirtschaft braucht auch in Zukunft bestmögliche Rahmenbedingungen und eine entsprechende Unterstützung“.
Förderung für tierfreundliche Stallhaltung
Eine konkrete Unterstützungsform ist nun die Investförderung für landwirtschaftliche Betriebe, die den Antragsstopp vom 31. Dezember 2019 abwenden soll. Im Detail gelten ab 1. Februar 2021 erhöhte Fördersätze für eine besonders tierfreundliche Stallhaltung sowie in Sektoren mit einem besonderen Handlungsbedarf. Gefördert werden außerdem umweltfreundliche Maßnahmen wie neue Geräte zur bodennahen Gülleausbringung. Nicht gefördert werden ab 2021 hingegen der Neubau von Anbindeställen und ab 2022 Neubauten nach ausschließlich gesetzlichem Mindeststandard in der Ferkelaufzucht, Schweine- und Rindermast.
„Die Bäuerinnen und Bauern können ab dem 1. Jänner 2021 um eine Investitionsförderung ansuchen. Das Geld ist seitens des Landes gut investiert. Denn jeder Euro dieser Investitionsförderung fließt fünfmal in die heimische Wirtschaft zurück“, sagt Agrar-Landesrat und OÖ Bauernbund Landesobmann Max Hiegelsberger (ÖVP).
Vorzeitige Planung für Prämie
„Mit diesen Maßnahmen soll die Vorreiterrolle Österreichs beim Tierwohl ausgebaut und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln abgesichert werden“, ergänzt Landwirtschaftskammer OÖ Präsidentin Michaela Langer-Weninger. Durch die neue Fördersituation sollten Bauern bereits jetzt ihre Vorhaben planen. So sei es für den Anspruch auf die Investitionsprämie etwa erforderlich, die entsprechenden Aufträge an Firmen bis Ende Februar 2021 zu vergeben.
Darüber hinaus könne die neue Prämie mit der Covid-19-Investitionsprämie, die bis 28. Februar 2021 läuft, kombiniert werden. „Durch die schnelle Wiedereröffnung am 1.1.2021 können die Bäuerinnen und Bauern von beiden Fördermaßnahmen profitieren“, freut sich Hiegelsberger.
In Oberösterreich werden vor allem Kühe, Schweine und Hühner gehalten. So werden derzeit etwa 160.000 Milchkühe gemolken. 2019 wurden 1,1 Millionen Schweine und 541.000 Rinder gehalten. Steigend ist aktuell die Nachfrage nach hellem Fleisch, was sich an mehr als 3,7 Millionen Hühnern im Bundesland spiegelt. Speziell für Biobetriebe gilt der Einstieg in die Hühnerhaltung als zukunftssichere Entwicklung.
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