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Landesrätin Langer-Weninger: regionale Lebensqualität als klarer Auftrag

Tips Logo Karin Seyringer, 04.11.2021 16:26

OÖ/LINZ/INNERSCHWAND. Ein Ressort, das die ländlichen Regionen abbildet, mit dem Dreiklang aus Gemeinden, Land- und Forstwirtschaft sowie Ehrenamt, so sieht Neo-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) ihren neuen Aufgabenbereich. Am Donnerstag stellte sie ihre Vorhaben vor.

  1 / 2   Michaela Langer-Weninger vor der neuen Wirkungsstätte, dem Oö. Landhaus (Foto: Land OÖ/Sabrina Liedl)

Sie habe spannende Tage hinter sich, die sehr viele Veränderungen für sie gebracht hätten. Auf ihre künftigen Herausforderungen freue sie sich aber. „Es ist ein sehr umfassendes Ressort mit großen Aufgaben, ich nehme die Herausforderung aber gerne an, weil mein Ressort wesentlich für die Identität der Bevölkerung steht“, so die neue Landesrätin, die mit ihrer Familie einen Bio-Milchbetrieb in Innerschwand am Mondsee bewirtschaftet. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen die Landwirtschaft, Ernährung, Gemeinden und Feuerwehr.

Landwirtschaft: „Wertschätzung muss Wertschöpfung ermöglichen“

Insgesamt habe die Landwirtschaft in den letzten beiden Jahren der Corona-Pandemie großen Zuspruch aus der Bevölkerung und Zuspruch für mehr Regionalität erhalten. „Andererseits befinden wir uns in einem Schraubstock durch steigende Betriebsmittelkosten, Futtermittelkosten, Energiekosten, was es schwieriger macht, ein entsprechendes Einkommen zu erzielen. Ich sehe meine Aufgabe auch darin, unbequeme Tatsachen konsequent anzusprechen. Und dazu gehört, dass die in Oberösterreich vorherrschenden Familienbetriebe mit ihren vielen positiven Wirkungen nicht mit Produktpreisen überleben können, die auf internationalen Märkten gebildet werden. Der Erhalt unserer Agrarstruktur wird langfristig nur über eine faire Leistungsabgeltung und damit höhere Produktpreise möglich sein“, so Langer-Weninger. Sie unterstreicht, dass die oö. Landwirtschaft 2,3 Millionen Menschen ernährt und mit dem Vor- und nachgelagertem Bereich knapp 100.000 Arbeitsplätze sichert.

Bewusstseinsbildung sei weiter nötigt, denn Betreibe könnten nur Produkte produzieren, wenn diese auch gekauft würden. Eine faire Abgeltung sei nötig, Wertschätzung müsse in Wertschöpfung umgewandelt werden. „Wir werden alle entlang dieser Wertschöpfungskette brauchen, vom Bauern über den Handel bis zum Konsumenten. Jeder muss seinen Beitrag leisten, wenn wir regionale Lebensmittel haben wollen. Es braucht das Bekenntnis, die Produkte auch gut im Regal anzubieten. Wir kritisieren sehr oft, dass hohe Rabattierungen im Verkauf den Eindruck erwecken, dass ein hochwertiges Lebensmittel nichts wert ist.“

Klimafitte Wälder

In der Forstwirtschaft brauche es ebenfalls Unterstützung, aufgrund großer Herausforderungen durch den Klimawandel. Sie nennt hier die Initiative des Landes für klimafitte Wälder oder den österreichischen Waldfonds. Besonders wichtig ist auch die aktive Partnerschaft mit der Jagd, „wir werden uns für ein modernes Jagdrecht in dieser Periode einsetzen.“

Um den „Schatz vor der Haustür“ positiv weiterzuentwickeln brauche es auch hier alle maßgeblichen Akteure, von der Forstwirtschaft, der Jagd und den Freizeitnutzern über die Holzverarbeiter bis hin zu den Abnehmern in Form der Bauunternehmen.

Generell nennt sie für eine möglichst Co2 neutrale Landwirtschaft konkrete Maßnahmen, darunter die flächendeckende Bewirtschaftung zu gewährleisten, eine Photovoltaik-Offensive mit dem Ziel energieautarker Bauernhöfe oder praxistaugliche Aus- und Weiterbildung.

Beim Thema Ernährung spricht sie sich für eine klare Herkunftskennzeichnung – auch in der Gastronomie – aus. Zudem sollen heimische Lebensmittel in öffentlichen Küchen forciert werden, sie will mit Maßnahmen weiter zur Bewusstseinsbildung beitragen.

Gemeinden 

Beim Bereich Gemeinden wird Langer-Weninger den eingeschlagenen Weg, Gemeindekooperationen finanziell und mit Beratung zu unterstützen, fortsetzen. „Das Ziel ist klar: Verwaltungsdienstleistungen mit größtmöglicher Professionalität und kosteneffizient für die Bürger bereitstellen.“

Außerdem werde die Gemeindefinanzierung neu evaluiert, mit Kick Off noch 2021, in Sachen Klimaschutz wird die Holzbaukampagne gestärkt, ressortübergreifende Maßnahmen zur Ortskernbelebung und zum Leerstandsmanagement stehen auf der Maßnahmenliste.

Freiwillige Feuerwehren

In Langer-Weningers Zuständigkeit fallen auch die Freiwilligen Feuerwehren, „ein wesentlicher Faktor für soziale Gemeinschaft“. Die Aufgabe des Landes sei es hier, die bestmögliche Ausstattung zu gewährleisten. Maßnahmen für die kommende Periode sind unter anderem die laufende Aktualisierung der Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung, die Umsetzung des Feuerwehrausstattungspakets oder die Ausrollung neuer Technologien wie verstärkem Drohnen-Einsatz.


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