Ausbildungsoffensive ist für neuen AK OÖ-Präsident Stangl „Herzensangelegenheit“
OÖ. Neben Verteilungsgerechtigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung steht für den neuen AK OÖ-Prädident Andreas Stangl auch eine Ausbildungsoffensive für Jugendliche auf dem Plan. Diese sei ihm ein besonderes Anliegen.
Mit großer Mehrheit ist der 51-jährige Andreas Stangl gestern von der Vollversammlung zum neuen Präsidenten der Arbeiterkammer Oberösterreich gewählt worden. „Ich weiß, wie vielfältig Arbeit ist, was in den Produktionshallen abgeht und auch, was die Beschäftigten im Sozialbereich bewegt“, sagt Stangl. Er will für Verteilungsgereichtigkeit eintreten. „Es kann nicht sein, dass Autos über 100.000 Euro als Dienstautos anerkannt werden.“ Unter Gerechtigkeit versteht er auch die Einhaltung aller arbeitsrechtlichen Bestimmungen. „Schluss mit unbezahlten Überstunden.“ Im Jänner 2019 hat die AK mit 30 Millionen Euro für fünf Jahre einen Zukunftsfonds dotiert, um Digitalisierungsprozesse in oberösterreichischen Betrieben so zu begleiten. Diese Digitalisierungsoffensive will er „fortsetzten aber verbreitern“. Als erstes großes Projekt kündigt er jedoch eine Ausbildungsoffensive für Jugendliche in Oberösterreich an.
Konzept gemeinsam erarbeiten
Die Ausbildungsoffensive sei ihm ein „Herzensanliegen“, wie er betont. Die AK Oberösterreich wird dafür im nächsten Jahr fünf Millionen Euro aufwenden. Kernziel des Projekts ist es, möglichst vielen Lehrstellensuchenden einen Ausbildungsplatz in einem zukunftsträchtigen Lehrberuf zur Verfügung zu stellen. „Wir werden zunächst ein grundlegendes Konzept erarbeiten, wie wir möglichst viele junge Menschen in eine Ausbildung mit Zukunftsperspektive bringen können und dann Gespräche mit allen relevanten oberösterreichischen Playern führen - Unternehmern, Sozialpartnern, Betrieben, Ausbildnern und vielen mehr“, kündigt Stangl an.
„Perfekt organisiertes Haus“
An seinen Vorgänger Johann Kalliauer richtet der neue Präsident „ein großes Dankeschön für seine herausragende Arbeit“. Er habe sich durch seinen Einsatz für die Beschäftigten weit über Oberösterreich hinaus große Verdienste erworben. „Er übergibt mir ein perfekt organisiertes Haus, ein gut aufgestelltes Haus.“ Daher werde es hier keinen Bruch geben, sondern Kontinuität.
Langjährige Erfahrung
Andreas Stangl ist 51 Jahre alt, erlernte in der AMAG in Ranshofen einen Metallberuf und ist seit seiner Jugend in der Gewerkschaft aktiv. Er war Betriebsratsvorsitzender, Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) Oberösterreich, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) in der AK, stellvertretender Vorsitzender des ÖGB und AK-Vizepräsident in Oberösterreich. Er war langjähriger Stadtrat und Vizebürgermeister in Leonding.
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