OÖ Seniorenbund: Seine Stärke in den Gemeinderäten und die demografische Herausforderung
OÖ. Der demografische Wandel hat in den vergangenen Jahren der Generation 60+ zu einer neuen Bedeutung innerhalb der Gesellschaft verholfen. Die Senioren wurden zu einer politischen Größe, wie sie es bisher noch nie gewesen sind.
In Oberösterreich waren im vergangenen Herbst 1,1 Millionen Bürger wahlberechtigt, bei einer Gesamtbevölkerung von 1,5 Millionen Personen. Davon gehörten 370.000 der Generation 60+ an, dies entspricht einem Anteil von 33,3 % der Wähler im Land. „Die Senioren nehmen eine immer größere Rolle am Gesamtwähleranteil ein. Daher ist es wichtig, der Generation 60+ jene Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient. Die großen Seniorenthemen, wie beispielsweise die Pflege, die Altersarmut oder auch die Alterseinsamkeit, müssen den Weg von der Agenda zur Umsetzung finden“, stellt der OÖ Seniorenbund mit Landesobmann LH a.D. Josef Pühringer und Landesgeschäftsführer Franz Ebner klar.
Die Generation 60+ übernimmt Verantwortung in den Gemeinden
„Viele Senioren sind auch nach dem Erwerbsleben noch dazu bereit, ihre unmittelbare Umgebung aktiv mitzugestalten und sich um die Anliegen der Gemeindebevölkerung anzunehmen“, stellt Bundesrat Ebner fest. In den Gemeinderäten der oberösterreichischen Gemeinden gibt es 563 Seniorenbund-Gemeinderäte und Ersatzgemeinderäte, die aktiv in die Gemeindepolitik eingebunden sind. „Natürlich vertreten auch Jüngere die Anliegen und Interessen der älteren Bevölkerung sehr gut, aber der Blickwinkel auf ein zu lösendes Problem ist von einem Junggemeinderat anders, als von einem Seniorenvertreter. Daher sind wir stolz darauf, als OÖ Seniorenbund engagierte und kompetente Vertreter in den politischen Gremien zu stellen“, so Pühringer.
Im Frühjahr 2021 hat der OÖ Seniorenbund noch gefordert, flächendeckend in ganz Oberösterreich Seniorenvertreter auf den Gemeinderatslisten zu platzieren. Die aktuelle Situation zeigt, dass diese Forderung zwar nicht lückenlos erreicht wurde, aber das Gewicht der Senioren sowie des Seniorenbundes in den Gemeinden stark gestiegen ist.
Pandemie setzt auch dem Seniorenbund ordentlich zu
In den Jahren vor Ausbruch der Pandemie konnten im OÖ Seniorenbund die Mitgliederzahlen stetig gesteigert werden. Aufgrund der wenigen Möglichkeiten im Zuge der Pandemie Aktivitäten und Veranstaltungen durchzuführen, stagnierten dadurch auch die Zahlen der Neubeitritte, was dazu führte, dass insbesondere wegen der hohen Zahl an Sterbefällen die Gesamtmitgliederzahlen zurückgingen.
„Die Pandemie wirkte sich nicht nur auf die Mitgliederzahlen im OÖ Seniorenbund aus, sondern sie hinterlässt auch in anderen Bereichen ihre Spuren. Vor allem die Gemeinschaft und der Zusammenhalt sind Aspekte, die den OÖ Seniorenbund in besonderer Weiseauszeichnen. Aufgrund der Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie verhängt wurden, mussten in den vergangenen zwei Jahren viele Gelegenheiten des Zusammenkommens abgesagt werden. Genau diese Zusammenkünfte sind es aber, die den Senioren sehr wichtig sind, denn dadurch entsteht Gemeinschaft und das hat für viele Senioren einen enorm hohen Stellenwert“, nennt Ebner die Wichtigkeit der regelmäßigen Zusammentreffen.
2022 ist gutes und zugleich spannendes Jahr für Senioren
Die Erhöhung des Pflegegeldes um den Inflationsfaktor, die Pensionsanpassung, die konsequente Senkung der Einkommenssteuerstufen, der regionale Klimabonus oder auch der Heizkostenzuschuss auf Landesebene sind Maßnahmen, die von Seiten des OÖ Seniorenbundes unterstützt wurden. „Trotz der Erfolge der vergangenen Monate stehen noch richtungsweisende Herausforderungen bevor, bei denen wir als größte Seniorenvertretung maßgeblich zur Lösung beitragen wollen. Allen voran steht dabei die bereits mehrmals angekündigte aber noch ausstehende Pflegereform im Mittelpunkt unserer Forderungen“, so Pühringer. „Aber auch die Bekämpfung der Altersarmut und Alterseinsamkeit, die Sicherung des Gesundheitssystems sowie die Begleitung der älteren Generation bei der Digitalisierungsehen wir als thematische Schwerpunkte in der Seniorenpolitik“, führt der Landesobmann des OÖ Seniorenbundes weiter aus.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden