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Ideen und Mut: 37 neue Start-ups bereichern Oberösterreich

Tips Logo Karin Seyringer, 16.02.2022 21:45

OÖ/LINZ. Ideen und Mut legen den Grundstein für Unternehmensneugründungen. Dass es in Oberösterreich viele innovative Gründer gibt, zeigt die „tech2b-Sponsion 2022“. 37 Start-ups aus OÖ haben trotz herausfordernder Corona-Zeit das Gründungsprogramm des Start-up-Inkubators tech2b wieder erfolgreich durchlaufen und wurden ausgezeichnet. Die Bandbreite der Ideen ist groß.

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Eva-Maria Infanger (Gründerin MatheArena GmbH), Florian Krenn (Gründer compunity GmbH) und Raphael Friedl, Geschäftsführer tech2b Inkubator GmbH. (Foto: Land OÖ/Vanessa Ehrengruber)

Egal ob neue Apps für Schüler, Verbesserungen im Industrie- und Medizintechnikbereich, Onlinelösungen für Großunternehmen, egal ob Nachhaltigkeit oder soziales Miteinander – Start-ups sind „Innovationsmotoren“, wie Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner es bezeichnet.

Corona habe außerdem gezeigt, dass eine solche Pandemie nicht nur große Herausforderung ist, sondern auch Motivation sein kann. Zehn bis 15 Prozent mehr Bewerbungen für die Unterstützungs-Programme sind seit Pandemie-Ausbruch bei tech2b eingelangt. „Kreativität und Innovation waren die Antwort auf Corona“, freut sich Achleitner. Nach 26 im Vorjahr konnten daher nun gleich 37 Start-ups mit ihrem tech2be-Winner-Diplom ausgezeichnet werden. Achleitner unterstreicht die Bedeutung von Start-ups in OÖ: „Sie sind Innovationsmotoren, jedes Start-up bedeutet ein neues Geschäftsmodell, ein neues Produkt oder eine neue Idee und bringt so nachhaltige Auffrischung.“

Start-up-Inkubator

tech2b unterstützt potenzielle Unternehmensgründer in OÖ mit Know-how, einem breit aufgestellten Netzwerk und Kapital, damit die Ideen auch zur Wirklichkeit werden. „Von der Frühphase eines Projekts bis zum Marktwachstum ermöglichen wir Unterstützung, branchenübergreifend“, so tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl. Das Vorhaben: „Die Menschen mit den besten Ideen zu unterstützen, daraus erfolgreiche Unternehmen zu machen.“

Was das heißt, wissen Eva-Maria Infanger und Florian Krenn. Sie sind zwei der 37 Jungunternehmer, die nun ihr Winner-Diplom erhalten haben.

Mathe-Profi Infanger hatte gemeinsam mit ihrem Mann, ebenfalls Mathe-Professor, die Idee zur  App „MatheArena“. Damit wird spielerisch Mathematik näher gebracht, jeweils angepasst an die jeweilige Lernstufe. 2013 kam die Idee, ein Prototyp wurde entwickelt, ein Bekannter hätte ihr später geraten, sich an tech2b zu wenden, wie sie erzählt. Letztes Jahr war es so weit.

„Nimmt viel Last von den Schultern“

Es gebe viele Hindernisse, ein Unternehmen zu gründen, so die Innviertlerin: „Tatsächlich daran glauben zu können, ein Unternehmen zu werden,“ etwa. Die Finanzierung des Produkts, in ihrem Fall „ohne Eltern und Schüler zu belasten – Stichwort Bildungsgerechtigkeit“. Die Gründung wäre ohne der Unterstützung von tech2b zwar machbar gewesen, meint sie, „aber nicht so schnell, die Energie wäre in die Logistik und das Management gegangen und nicht in die Idee.“

Ähnlich sieht das Florian Krenn. „Wir hätten nicht diese Firmenpartner, die wir jetzt haben. Die Infrastruktur von tech2b nimmt viel Last von den Schultern.“ Mit einem Kollegen hat er 2018 das Unternehmen compunity GmbH in Linz gegründet, „um Ordnung in gewaltige Mengen an Daten zu bringen“, wie es Landesrat Achleitner bezeichnet. Das junge Unternehmen beschäftigt sich mit „Verkehrsplanung“, wie Krenn erklärt. „Aber auf Daten-Autobahnen.“ Krenn: „Das Hauptproblem bei Digitalisierungsprojekten ist, die Daten zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Format am richtigen Ort zu haben. Das bedeutet viel Personalaufwand. Hier haben wir für Unternehmen ein Werkzeug gebaut“, erklärt er.

„Braucht Mut“ 

Es sei vor allem der Mut, die Entscheidung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen, die für Viele herausfordernd sei, so tech2b-Geschäftsführer Friedl. Und auch die Finanzierung sei meist Hürde. „Das beginnt bei der konkreten Finanzplanung, das braucht Know-how und ein Netzwerk, auch die gesetzlichen Anforderungen sind klassische Themen.“ Und dabei unterstützen die Mitarbeiter von tech2b.

Gewinner im Überblick

  • compunity GmbH (Linz)
  • MatheArena GmbH (Hohenzell)
  • Akriva - Adliance GmbH (Linz)
  • Balcosy (Linz)
  • Bioresorbable Screw (Linz)
  • Blue Monday Project (Linz)
  • Booxit (Thalheim bei Wels)
  • Breikost in Form gebracht – Taste Elements GmbH (Engerwitzdorf)
  • Celantur (Linz)
  • cortEXplore (Linz)
  • DigiThy (Schalchen)
  • Dorfladenbox (Weißkirchen an der Traun)
  • HuForce (Wartberg / Krems)
  • InSoleMates (Linz)
  • Kape Skateboards (Wels)
  • Magnetventil - Eberhart GmbH (Michaeldorf in OÖ)
  • MAVIS - Camper Interior System (Schlierbach)
  • meshnomo (Linz)
  • NodeVenture (Linz)
  • Phoenestra (Linz)
  • Pinstry (Hagenberg)
  • Realsim (Ansfelden)
  • Redem (Linz)
  • SHINKUU Vakuumdämmung (Alkoven)
  • Skillyard (Steyregg)
  • Solity (Linz)
  • Spiki GmbH (Linz)
  • Sylagon (Linz)
  • VAVI – ValidatedVision (Wien)
  • Vena (Hausmening)
  • Vivellio (Linz)
  • V-Rex (Ebensee)
  • Yokai (Linz)
  • Youstore (Linz)

Neue Schwerpunkte und Programme

tech2b hat das Angebot auch erweitert und macht das weiterhin. So wurde das niederschwellige Frühförderprogramm „Ideate“ eingeführt, um schon sehr früh bei der Idee abzuholen und die Erfolgsquote der Gründer weiter zu steigern, auch um zu schauen, ob „eine Idee eine Chance hat“, so Achleitner. Ein kommender neuer Schwerpunkt werden Öko-Technologien und Nachhaltigkeit sein. Schon am Laufen ist der neue Tourismus-Inkubator, bei dem aktuell acht Start-ups betreut werden. Bis Juni 2021 ist das Medtech-Pilotprogramm gelaufen, 13 Start-ups wurden unterstützt, sieben Patente angemeldet. Aktuell läuft der MedTech-Inkubator 2.0.

Über tech2b

Bislang über 450 Gründungsideen hat tech2b betreut, daraus sind rund 250 Unternehmen entstanden. In Unternehmen, die das Programm durchlaufen haben, arbeiten heute rund 1.200 Menschen. Acht von zehn Unternehmen, die in den letzten fünf Jahren gegründet und von tech2b begleitet wurden, sind auch heute am Markt aktiv. Die Realisierung der Projekte erfolgt in Kooperation mit oö. Forschungseinrichtungen wie der JKU, den oö. Fachhochschulen sowie der Business Upper Austria, der Wirtschaftskammer OÖ, der UFG und weiteren Partnern.


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