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"Derfs a bissl mehr sei?": Kampagne für gleichen Lohn für gleiche Arbeit

Tips Logo Nicole Dirnberger, 24.02.2022 12:13

LINZ/ST. ULRICH/OÖ. „Wir wollen Frauen ermutigen, dass sie sich trauen, für ihre Rechte und Werte einzustehen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauenreferentin Christine Haberlander. Gemeinsam mit den Poxrucker Sisters startete sie am Donnerstag die Kampagne „Deafs a bissl mehr sei? - Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ in den sozialen Medien, um auf die noch immer vorhandene Ungleichheit zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. 

Haberlander startet mit den Poxrucker Sisters eine Kampagne gegen Ungleichheit zwischen Männer und Frauen. Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr

Am 5. März findet 2022 in Oberösterreich der Equal Pay Day statt - ein Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Gemeinsam mit den Poxrucker Sisters will hierzu auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander ein Zeichen setzen. „Wir wollen sensibilisieren und die Disbalance zwischen Männern und Frauen aufzeigen“. Ein Monat lang wird hier ein besonderer Schwerpunkt gesetzt. In zehn verschiedenen Videos sollen die Lebensrealitäten von Frauen aufgezeigt werden. Die Kampagne startet heute (24. Februar) und wird auf den Social-Media-Kanälen gezeigt. Die Videos findet man auch auf der Homepage der Poxrucker Sisters. Von den Poxrucker Sisters kommt hierzu das passende Lied für die Kampagne „Deafs a bissl mehr sei?“. Der Song ist auf dem Album Horizont 2021 erschienen. Das Musikvideo folgt am 4. März. Ende Februar wird er als Radiosingle veröffentlicht. 

„Vor allem bei Müttern noch eklatante Unterschiede“

„Man sieht, es hat sich schon einiges getan. Schaut man sich die Fakten genauer an, dann sieht man, dass vor allem bei Müttern noch eklatante Unterschiede vorhanden sind“, so Haberlander. So werden auch die unterschiedlichen Fakten in Bezug auf die Ungleichheit in den Videos thematisiert und eingebunden sein. Haberlander wünsche sich, dass sich Frauen noch mehr trauen und mindestens die Gleichstellung fordern würden. Dazu brauche es Vorbilder, deswegen freue sie sich, dass die Poxrucker Sisters gemeinsam mit ihr diese Kampagne starten. 

Auch Poxrucker Sisters haben ihre Erfahrungen gemacht

Die Poxrucker Sisters haben schon ihre eigenen Erfahrungen gemacht, was die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen angeht. So haben sie schon Sätze gehört wie: „Nutzt die Zeit bis eine von euch schwanger wird, weil dann geht das Musikmachen eh nicht mehr“. Außerdem ist gerade in der Musikszene der Gender Gap mehr als aktuell. So sind zum Beispiel nur 16,8 Prozent der Urheberinnen österreichischer Musik weiblich oder liegt bei zwei der größten Musikfestivals die Frauenquote im Line Up nur bei fünf Prozent. 

Gender Pay Gap in Oberösterreich

Frauen verdienen nach wie vor oft weniger als Männer. Die aktuellsten Daten der Statistik Austria zum Bruttojahreseinkommen von Frauen und Männern nach Bundesländern 2020 belegen, dass Frauen in Oberösterreich im Durchschnitt um 17,8 Prozent weniger verdienen als Männer. Als Basis für die Berechnung dient das Bruttojahreseinkommen von Frauen und Männern ganzjährig Beschäftigten ohne Lehrlinge in Oberösterreich im Jahr 2020. 

Gründe für den Lohnunterschied

Die Gründe für diesen Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielschichtig und reichen von der Berufswahl bis hin zu Unterschieden bei der Berufserfahrung von Frauen und Männern, die vor allem auf die Karenzzeiten von Frauen zurückzuführen sind. Obwohl Frauen, die in Österreich Mütter werden, häufiger als vor 15 Jahren am Arbeitsmarkt teilnehmen, scheiden sie länger als etwa Frauen in skandinavischen Ländern aus dem Arbeitsmarkt aus. In vielen Fällen finden sie nach einer Teilzeitbeschäftigung nicht mehr den Weg zurück in die Vollzeitbeschäftigung und dadurch verringert sich der Anstieg des Gehaltes über die Zeit.

Dennoch „Gesetz ist Gesetz und muss umgesetzt werden“, appelliert Christine Haberlander. Frauen sollen auf ihr Recht beharren. Sie selbst verdiene gleich viel wie ihre Kolleginnen „das ist gesetzlich geregelt und das ist der Fall“. Sie seit zudem ein Fan davon, selbst entscheiden zu können, ob man Teilzeit oder Vollzeit beschäftigt sein möchte. Die Kinderbetreuung soll in Oberösterreich ausgebaut werden, so Haberlander. 


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