Potenzialanalyse soll Jugendlichen bei Berufswahl helfen
OÖ. „Die schwierigste Aufgabe ist es für die Jugendlichen, zu entscheiden, was sie beruflich machen sollen“, sagt WKO-Präsidentin Doris Hummer. Die Potenzialanalyse soll Jugendlichen deswegen dabei helfen, den richtigen Beruf für sich zu finden. „63.000 haben dieses Angebot schon angenommen“, sagt Hummer. 95 Prozent sagen dabei, dass die Potenzialanalyse gut war und ihnen geholfen hat.
„Mit der Potenzialanalyse hat Oberösterreich ein österreichweit einzigartiges Modell entwickelt, denn ergänzend zum Selbsttest umfasst die Potenzialanalyse auch ein Gespräch mit einem Psychologen, bei dem die Ergebnisse besprochen werden. Wenn gewünscht finden diese Abschlussgespräche nicht nur mit den Schülerinnen und Schülern, sondern auch mit deren Eltern statt“, erläutert Landesrat Markus Achleitner die Vorgehensweise einer Potenzialanalyse.
Ab kommenden Schuljahr auch in der 11. Schulstufe
Seit dem Schuljahr 2015/16 ist die kostenlose Potenzialanalyse ein zentrales Angebot im Rahmen der Berufsorientierung in Oberösterreich. Bisher wurde die Potenzialanalyse für Schüler der 8. Schulstufe angeboten. Pro Schuljahr haben rund 200 Mittelschulen und AHS-Unterstufen das Angebot genutzt. „Mit dem kommenden Schuljahr 2022/23 weiten wir die kostenfreie Potenzialanalyse auch auf die 11. AHS-Schulstufe aus. Denn gerade hier sehen wir: Bei den AHS-Absolventinnen und -Absolventen geht die weitere Wahl meist in Richtung Studium, obwohl dies nur eine von mehreren Möglichkeiten ist und nicht für jeden Maturanten bzw. jede Maturantin die ideale Wahl ist. Wir wollen auch in dieser Gruppe Fehlentscheidungen bei der weiteren Ausbildung entgegen wirken“, erklärt Landesrat Markus Achleitner die Ausweitung des Angebotes.
Leere Kilometer vermeiden
Mit der Potenzialanalyse will man vermeiden, „dass leere Kilometer gemacht werden“, so Hummer. Es sei „ein totaler Trend nach der AHS eine Lehrstelle zu machen“, so Achleitner. Das müsse jedoch nicht sein, vor allem dann nicht, wenn eine Lehrstelle gar nicht zu einem passe. Dennoch beginnt in Oberösterreich jeder Zweite eine Lehre nach wie vor. Zudem will man zukünftig so gut es geht Studienabbrecher vermeiden. Denn ein Studium abzubrechen kostet dem Land viel Geld. 50 bis 150.000 Euro pro Jahr kostet ein einziger Studienplatz.
Aktuellste Interessens- und Begabungstests
Bei den eingesetzten Testverfahren handelt es sich um die aktuellsten Versionen von Interessens- und Begabungstests. Erhalten bleibt das persönliche Beratungsgespräch mit den Arbeitspsychologen bei der Potenzialanalyse.
Die Potenzialanalyse für AHS-Schüler ab der 11. Schulstufe hilft bei folgenden Fragen:
- Welche Studienrichtung passt zu mir? Wirtschaft, Pädagogik, Gesundheit, MINT, usw.?
- Was passt besser zu mir? Fachhochschule oder Universität?
- Wo liegen meine Stärken?
- Welche Ausbildung soll ich wählen, um weiterzukommen?
- Soll ich studieren oder arbeiten?
Analyse in Schulen oder im Karriere-Center
Interessierte Schulen können gerne ganze Klassen im gesamten Schuljahr 2022/23 für die kostenlose Potenzialanalyse für Schülerinnen und Schüler in der 8. Schulstufe bzw. für AHS ab der 11. Schulstufe anmelden. Sollte die Potenzialanalyse nicht in der Schule angeboten werden, können Testung und Beratung auch individuell im Karriere-Center der WKOÖ telefonisch gebucht werden.
1,2 Millionen Euro
1,2 Millionen Euro werden seitens des Landes für die Potenzialanalyse der Jugendlichen investiert. 160 Euro pro Test nimmt das Land gemeinsam mit der Wirtschaftskammer hier in Kauf. „Damit das Geld nicht das Entscheidende bei der Berufswahl ist“, so Hummer.
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