Oö. Klein- und Mittelbetriebe laut Studie trotz Krise optimistisch
OÖ/LINZ. Die Herausforderungen, denen sich Klein- und Mittelunternehmen (KMU) in Oberösterreich derzeit stellen müssen, sind nicht wenige: Die Nachwirkungen der Pandemie sowie die direkten und indirekten Einflüsse des Ukraine-Krieges sind deutlich zu spüren. Trotz der Herausforderungen blicken 71 Prozent der KMU in Oberösterreich optimistisch auf ihre Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren, zeigt eine Studie der IMAS International im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen.
Österreichweit wurden für die Studie 900 Interviews mit KMU geführt, 100 davon aus Oberösterreich. Die Studie zeigt, dass nahezu alle oberösterreichischen Klein- und Mittelbetriebe von den steigenden Energiepreisen (93 Prozent) betroffen sind. Lieferschwierigkeiten (75 Prozent) und Personalmangel (70 Prozent) zählen zu den weiteren aktuellen Herausforderungen. Das Wegbrechen der Absatzmärkte in Russland und der Ukraine betrifft mit 8 Prozent vergleichsweise wenige Unternehmen.
Optimismus trotz großer Herausforderungen
Trotz der Vielzahl an Herausforderungen, denen sich Firmen aktuell stellen müssen, blicken 71 Prozent der Befragten in Oberösterreich optimistisch auf ihre Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren. Das zeige: Die Unternehmen haben gelernt, besser mit Krisen umzugehen. Ein weiterer Grund für diesen Optimismus ist das gestärkte Eigenkapital: 40 Prozent der KMU konnten ihr Eigenkapital in den letzten ein bis zwei Jahren erhöhen.
„Die Stärkung des Eigenkapitals in den beiden vergangenen Jahren beweist das unternehmerische Geschick der Klein- und Mittelbetriebe in unserer Region. So sind sie für die Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre bestens gewappnet“, analysiert Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ.
Nachhaltigkeitstrend setzt sich fort
Für acht von zehn oberösterreichische KMU hat die Nachhaltigkeit und Ökologisierung bei der Weiterentwicklung von Produkten in ihren Unternehmen einen hohen Stellenwert. 37 Prozent der befragten Unternehmen haben den Umstieg auf alternative Energieformen bereits abgeschlossen, im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. 22 Prozent der Befragten haben eine solche Umstellung bereits in Arbeit, weitere 17 Prozent immerhin in Planung.
Auch in anderen Unternehmensbereichen erfolgte eine Weiterentwicklung, etwa bei Beschaffung und Einkauf, in der Produktion oder auch bei der Umstellung des eigenen Fuhrparks.
Digitalisierung weiter auf dem Vormarsch
72 Prozent der Befragten messen der Digitalisierung eine hohe Bedeutung für ihren Betrieb bei. Seit dem Jahr 2017 hat die Wichtigkeit der Digitalisierung für oberösterreichische KMU stetig zugenommen. Für die Mehrheit der Befragten (67 Prozent) war der wichtigste Treiber für diese Entwicklung die Corona-Pandemie.
Besonders in Bereichen wie Buchhaltung und Kommunikation von Mitarbeitern untereinander ist die Digitalisierung von großer Bedeutung, gefolgt von Beschaffung und Einkauf. Aber auch in der Werbung und im Vertrieb seien digitale Lösungen nicht mehr wegzudenken.
Erste Bank und Sparkasse nehmen die Ergebnisse der Studie auch als Anlass, mit dem Internetbanking George künftig Unternehmen noch stärker bei ihren täglichen Finanzaktivitäten zu unterstützen. Nach dem persönlichen Stellenwert von möglichen Zusatz-Features gefragt, geben Oberösterreichs KMU an, dass sie sich insbesondere Informationen zum eigenen Firmen-Rating bzw. der eigenen Bonität, Möglichkeiten zur Verwaltung von Verbindlichkeiten und Forderungen sowie Liquiditätsplanung und Cashflow-Prognosen wünschen. Interessant ist für viele KMU auch der Vergleich mit anderen: Sowohl Best Practices als auch Benchmarking mit Unternehmen derselben Branche anhand wichtiger Finanzkennzahlen stoßen hier auf großes Interesse.
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