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Mental Health: 140 Kinder und Jugendliche warten in OÖ auf stationären Platz

Tips Logo Online Redaktion, 14.11.2022 10:00

OÖ/LINZ. 140 Kinder und Jugendliche warten in Oberösterreich auf eine stationäre Behandlung auf Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, ergab eine mündliche Anfrage der NEOS an LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) in der vergangenen Landtagssitzung.

 (Foto: Pormezz/stock.adobe.com)
(Foto: Pormezz/stock.adobe.com)

Primar Michael Merl, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Kepler Uniklinikum Linz, wies wie berichtet schon im Sommer darauf hin, dass es in OÖ doppelt so viele Betten auf Kinder- und Jugendpsychiatrien brauche, als es aktuell gebe. Zudem müsse das niederschwellige Angebot ausgebaut werden.

„Wie viele Vormerkungen auf Wartelisten gibt es für die Betten der Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrien in Oberösterreich mit Stichtag 1. November 2022?“, wollte NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer von LH-Stellvertreterin, Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) in der Landtagssitzung wissen.

20 Vormerkungen seien es am Standort Wels, 120 im Kepler Uniklinikum, „vonseiten der KUK wird aber versichert, dass akute Fälle mit Selbst- und Fremdgefährdung immer versorgt werden können“, so Haberlander in ihrer Beantwortung.

„Diese Zahl lässt bei uns alle Alarmglocken schrillen, immerhin sind das jene Kinder und Jugendlichen, denen mit einer Therapie oder einer ambulanten Behandlung allein nicht mehr ausreichend geholfen ist. Jeder Tag, der ohne adäquate Behandlung für diese Kinder und Jugendlichen vergeht, hat nachhaltige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und die Zukunft. Wir machen seit über zwei Jahren auf die Situation der Jugend aufmerksam, wir müssen jetzt handeln“, fordert die stellvertretende NEOS-Klubobfrau Julia Bammer in einer Aussendung nach der Landtagssitzung.

Einigkeit: Niederschwelliger Ausbau nötig

Haberlander im Landtag: „Wir müssen Krisen frühzeitig erkennen und behandeln. Dazu brauchen wir mehr niederschwellige Therapieangebote“. Und weiter: „Die Behandlung am KUK, im Klinikum Wels-Grieskirchen, am Krankenhaus Vöcklabruck ist oft ein Endpunkt eines langen Krankheitsverlaufs. Für viele hätte es im niedergelassenen Bereich Angebote gebraucht, die leider nicht vorhanden sind. Es muss unser aller Anstrengung sein, insbesondere der ÖGK, Angebote zu schaffen, in ganz Oberösterreich, leistbar und finanzierbar.“

Die Situation betreffe nicht nur Oberösterreich, daher habe man sich auch in der Gesundheitsreferenten-Konferenz der Bundesländer einstimmig dafür ausgesprochen, einen Fokus auf den niedergelassenen Bereich zu setzen, der Gesundheitsminister wurde aufgefordert, Maßnahmen wie die Erweiterung des Ausbildungsschlüssels, Anreize in der Qualifizierung zu setzen. „Bis diese Maßnahmen wirksam werden, wird es eine gewisse Zeit dauern. Aber das ist unser gemeinsames Anliegen.“

Noch wichtiger sei es, in die Prävention zu investieren, verweist Haberlander auf zuletzt ausgebaute Angebote.

Schulpsychologie ausbauen

Eypeltauer wollte beim Thema Prävention wissen, wie es in der Schulpsychologie aussehe. Haberlander verweist hier auf zusätzliche finanzielle Mittel, die vom Bund zur Verfügung gestellt wurden, „wir haben aber auch hier die Herausforderung, geeignete Personen zu finden. Den Fachkräftemangel spüren wir wie im Krankenhaus und im niedergelassenen Bereich auch im schulischen Setting.“

Bammer (NEOS) in ihrer Reaktion nach der Anfragebeantwortung: „Wir fordern seit langem ein besseres Angebot bei der Schulsozialarbeit und einen stetigen Ausbau der Schulpsychologie. Gleichzeitig ist eine Therapie auf Krankenschein gerade in der aktuelle für Familien finanziell schweren Zeit wichtiger denn je.“ NEOS wollen zudem ein Dashboard zur Bettenauslastung an den Kinder- und Jugendpsychiatrien und eine bessere Unterstützung des Lehrpersonals in der Früherkennung von psychischen Problemen bei Kindern.

 


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