
Ö/OÖ. Rund 600 Millionen Euro stellt der Bund für die Förderung zur Errichtung von Photovoltaikanlagen im Jahr 2023 zur Verfügung. Im ersten Call kann ab 23. März, 17 Uhr, eingereicht werden.
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) haben die neue Förderung am Mittwoch nach dem Ministerrat bekannt gegeben. Eingereicht werden kann online über Eag-abwicklungsstelle.at
Im ersten Fördercall ab 23. März stehen laut Gewessler 250 Millionen Euro bereit, insgesamt vier solcher Einreich-Runden sind geplant. Neu ist, dass Privatpersonen den Förderantrag auch nach Beginn der Arbeiten stellen können, der vollständige Antrag muss vor der erstmaligen Inbetriebnahmen gestellt werden. Jene, die eine klassische Dachanlage bis zu 20 Kilowatt beantragen und bei der Förderung über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz nicht berücksichtigt wurden, werden zudem automatisch an die Förderung des Klima- und Energiefonds weitergeleitet.
Kaineder: „Die Menschen haben verstanden“
„Aufgrund des gewaltigen Booms im Vorjahr wurde das Budget im heurigen Jahr nochmals enorm aufgestockt. Es werden rund 600 Millionen Euro für den Ausbau der Sonnenkraft an Fördermittel zur Verfügung stehen und der Topf zum Vorjahr damit nochmals um 200 Millionen Euro erhöht“, erläutert Oberösterreichs Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).
Im Jahr 2022 seien PV-Anlagen mit einer Leistung von über 1.000 Megawatt errichtet worden, „damit kann im Jahr mehr Strom produziert werden, als etwa die Stadt Salzburg im Jahr verbraucht“, so Kaineder. „Die Menschen haben verstanden, dass wir schleunigst weg von fossilen Energieträgern kommen müssen und nur erneuerbare Energien uns in die klimaneutrale Zukunft bringen können. Jetzt müssen wir auch in den Ländern mit den Hausaufgaben beginnen und den Netzausbau vorantreiben und die Energiewirtschaft sukzessive umbauen.“
Achleitner: „Umweltministerin lässt erneut Chance für Aus für Online-Lotterie bei PV-Förderung ungenutzt“
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) bekräftigt seine Kritik an der Art des Fördersystems und fordert die Umstellung auf eine kontinuierliche Antragsmöglichkeit. „Es ist völlig unverständlich, dass Umweltministerin Leonore Gewessler erneut eine Bundesförderung für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen vorgestellt hat, bei der die Antragsteller wieder eine Online-Lotterie erwartet. Dieses System hat schon in der Vergangenheit zu vielen enttäuschten und verärgerten Antragstellern geführt, die nicht zum Zug gekommen sind.“ Eine kontinuierliche Antragsmöglichkeit wäre unbürokratisch und bürgerfreundlich, so Achleitner. „Ein angebliches ‚Rekordbudget‘ zu bejubeln und zugleich die Hürden für die Beantragung nicht abzustellen, kommt jedenfalls einer Verhöhnung der Antragsteller/innen gleich“, so Landesrat Achleitner.