SPÖ-Mitgliederbefragung: Doskozil machte das Rennen (Update 17.50 Uhr)
Ö/OÖ. Die Stimmen der Mitgliederbefragung zum Dreikampf um die Führung der SPÖ sind ausgezählt. Es war ein denkbar knappes Rennen, das Hans Peter Doskozil für sich entschieden hat. Update: Reaktionen aus Oberösterreich.
Die Wahlkommission habe das gesamte Prozedere der Mitgliederbefragung unter Wahrung für Anonymität einstimmig für korrekt befunden, teilte die Wahlleiterin Michaela Grubesa um kurz nach 17 Uhr in einem Pressestatement mit.
Doskozil vorne
Das Ergebnis: Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erhielt 33,68 Prozent der Stimmen, der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler 31,51 Prozent und Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner 31,35 Prozent.
72 Prozent Wahlbeteiligung
Die Option „Keiner“ wählten 3,46 Prozent.
Wahlberechtigt waren 147.993 Personen, 107.133 Stimmen wurden abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 72,39 Prozent.
Endgültig entschieden wird der Parteivorsitz bei einem Sonder-Parteitag am 3. Juni im Linzer Design Center.
Lindner: „Miteinander für eine mehrheitsfähige SPÖ“
Der SPÖ OÖ-Vorsitzende Landesrat Michael Lindner gratuliert Hans Peter Doskozil. „Die Entscheidung der Mitglieder ist bindend, ein Auftrag zum Miteinander und gibt Klarheit über den Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur bei der kommenden Nationalratswahl. An dieser Stelle möchte ich allen drei Persönlichkeiten meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen, die sich dieser Befragung gestellt haben.“
Und weiter: „Jetzt liegt es an uns, mutig und mit Zuversicht unsere Anliegen zu vertreten. Der neue Vorsitzende hat die volle Unterstützung der SPÖ OÖ und das Vorrecht, personelle, programmatische und organisatorische Schritte für eine breite und mehrheitsfähige SPÖ zu entwerfen. Aus Sicht der SPÖ OÖ ist es jetzt auch wichtig, den Schwung aus den inhaltlichen Debatten der Mitgliederbefragung positiv zu nutzen, und etwa für die Erarbeitung des Wahlprogramms zur Nationalratswahl mitzunehmen. Beziehen wir die vielen neuen Engagierten auf allen Ebenen dabei mit ein.“
Luger: „Jetzt geht es um klare Ansagen, Respekt, den Blick nach vorne und um Einheit“
Der Vorsitzende der SPÖ Linz, Bürgermeister Klaus Luger, gratuliert Hans-Peter Doskozil. Angesichts des knappen Ergebnisses gelte es, „jetzt Befindlichkeiten zurückzustellen, mit einer klaren programmatischen Ausrichtung jene Themen aufzugreifen, die den Österreichern unter den Nägeln brennen und für die die türkis-grüne Bundesregierung keine Lösungen gefunden hat. Mit einer klaren Haltung und gegenseitigem Respekt kann es gelingen, die Partei hinter sich zu vereinen und bei der nächsten Nationalratswahl zu punkten“, so Luger.
Zum anstehenden Parteitag meint er: „Die Delegierten sind gut beraten, das Mitgliedervotum zu respektieren. Auch, wenn sie in der Mitgliederbefragung für jemand anderen gestimmt haben. Ich hoffe, dass es zu keiner Kampfabstimmung kommt und Andreas Babler auf eine Kandidatur verzichtet.“
In Richtung Doskozil meint er: „Ich erwarte mir, dass Hans-Peter Doskozil mit klaren Ansagen und einem Programm, das die Zukunftsfragen aufgreift, die Partei hinter sich vereint und gut für die Nationalratswahl aufstellt – inhaltlich, personell und organisatorisch. Von den Verantwortungsträgern in der SPÖ erwarte ich mir das Zurückstellen vorhandener Befindlichkeiten und die Respektierung des Mitgliedervotums. Von jenen Mitgliedern, die in der Befragung jemand anderem die Stimme gegeben haben, wünsche ich mir, Hans-Peter Doskozil zu respektieren und zu unterstützen.“
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