"Einfach Leben retten": Erste-Hilfe-Kenntnisse im Aktionsmonat Juni in den "Gesunden Gemeinden" auffrischen

Jährlich erleiden etwa 12.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Die Wiederbelebungsquote durch Ersthelfer liegt in Österreich bei 10 bis 15 Prozent. In den skandinavischen Ländern beträgt die Quote im Vergleich 40 bis 70 Prozent. Häufig vergehen entscheidende Minuten, bevor geholfen wird, weil nur wenige Passanten oder Familienmitglieder sich einzugreifen trauen. Um in Zukunft auch in Österreich mehr Leben zu retten, findet in 42 „Gesunden Gemeinden“ in Oberösterreich der Aktionstag des Roten Kreuzes statt.

Ziel ist es, die Gemeindebevölkerung in einem unverbindlichen Setting anzusprechen. Personen der Gemeindeeigenen Rotkreuzstellen zeigen wie eine Reanimation durchgeführt und ein Defibrillator richtig angewendet wird. Damit soll die Scheu genommen und Sicherheit gegeben werden, im Notfall einzugreifen und in schwierigen Situationen die richtigen Maßnahmen zu setzen. „In 99 Prozent der Fälle passiert nichts. In Notfällen rasch und richtig Erste Hilfe zu leisten, kann leben retten. Besondern bei einem Atem-Kreislaufstillstand entscheidet jede Sekunde über Leben und Tod oder, ob Patienten bleibende Schäden davontragen. Lebensrettende Maßnahmen, wie der richtige Umgang mit Defibrillatoren, die richtigen Handgriffe für eine erfolgreiche Wiederbelebung sowie das Erkennen von Herzinfarkten spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Initiative ‚Einfach Leben retten‘ trägt dazu bei, die Ersthelfer-Kompetenzen in unserer Gesellschaft zu stärken und ist ein wichtiger Beitrag, damit Erste Hilfe zu leisten selbstverständlich wird“, so OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.

Angebote am Aktionstag

Das Rote Kreuz stellt der jeweiligen Gesunden Gemeinde Angebote für den Aktionstag zur Verfügung. Dazu gehört etwa das Reanimationstraining, wobei Grundlagen der Reanimation erklärt werden und die entsprechende Durchführung gezeigt wird. Anschließend wird an Puppen/Würfeln geübt. Tipps und eine Fragerunde sollen die Scheu vor einer Reanimation nehmen.

In Oberösterreich gibt es etwa 1.600 Laien-Defibrillatoren, welche von jedermann bedient werden und Menschen zurück ins Leben holen können. Beim Aktionstag können Besucher die Defibrillatoren an einer Puppe anwenden oder den Mitgliedern des Roten Kreuzes dabei zusehen.

Außerdem werden Fragen zum Thema Herzinfarkt beantwortet und erklärt, wie man einen solchen erkennt und was man als Ersthelfer machen kann. Bei einer Blutdruckmessstation kann außerdem der eigene Blutdruck gemessen werden.

Termine in den Gemeinden

In einigen Gemeinden wurde der Aktionstag unter dem Motto „Einfach Leben retten“ bereits durchgeführt. Folgende Aktionstage finden noch statt:

• Bezirk Braunau: Braunau 16.06.2023 14.00 - 17.00 Moosdorf 16.06.2023 14.00 - 17.00 Handenberg 17.06.2023 09.00 - 12.00 Moosbach 23.06.2023 15.00 - 18.00 Mining 30.06.2023 14.00 - 16.00
• Bezirk Eferding: Aschach an der Donau 16.06.2023 13.00 - 16.00 Eferding 30.06.2023 14.00 - 17.00
• Bezirk Freistadt: St. Leonhard bei Freistadt 30.06.2023 14.00 - 17.00
• Bezirk Gmunden:St.Konrad 16.06.2023 15.00 - 17.00
• Bezirk Grieskirchen:Taufkirchen an der Trattnach 10.06.2023 09.00 - 12.00 Geboltskirchen 16.06.2023 13.00 - 16.00 St. Agatha 24.06.2023 09.00 - 12.00 Gaspoltshofen 30.06.2023 13.00 - 16.00
• Bezirk Kirchdorf:Windischgarsten 23.06.2023 13.00 - 16.00 Steinbach am Ziehberg 30.06.2023 15.00 - 17.00
• Bezirk Linz-Land:Hörsching 09.06.2023 15.00 - 18.00 Kronstorf 09.06.2023 14.00 - 16.00 Pasching 16.06.2023 15.00 - 18.00 Ansfelden 30.06.2023 13.00 - 16.00
• Bezirk Perg: Mauthausen 16.06.2023 15.00 - 18.00 Windhaag bei Perg 23.06.2023 14.00 - 17.00 Mitterkirchen 30.06.2023 14.00 - 16.00
• Bezirk Ried: Utzenaich 09.06.2023 13.00 - 16.00 Tumeltsham 13.06.2023 17.00 - 20.00
• Bezirk Rohrbach:Pfarrkirchen im Mühlkreis 16.06.2023 15.00 - 18.00 Kirchberg ob der Donau 24.06.2023 09.00 - 11.00 Neustift im Mühlkreis 24.06.2023 14.00 - 16.00
• Bezirk Schärding:Raab 16.06.2023 14.00 - 17.00 Vichtenstein 20.06.2023 19.30 - 21.30
• Bezirk Steyr-Land:Waldneukirchen 14.06.2023 19.00 - 21.00 Pfarrkirchen bei Bad Hall 16.06.2023 14.00 - 16.00 Rohr im Kremstal 24.06.2023 09.00 - 12.00
• Bezirk Urfahr-Umgebung:Bad Leonfelden 17.06.2023 09.00 - 12.00
• Bezirk Wels-Land:Gunskirchen 23.06.2023 14.00 - 16.00

Weitere Informationen zu den jeweiligen Aktionstagen können bei den Gemeinden angefragt werden.

„Thema dort behandeln, wo Menschen leben und alt werden“

Auch die Gesunde Gemeinde Kronstorf (Bezirk Linz-Land) beteiligt sich am Aktionsmonat und bietet Angebote für die Gemeindebürger. „Neben der Familie ist die Gemeinde die Keimzelle der Notfallvorsorge und Gesundheitsprävention. Die ‚Gesunde Gemeinde‘ wie auch die Rotes Kreuz-Ortsstellen sind dabei hilfreiche Gesundheitsnahversorger vor Ort. Kronstorf ist seit über 20 Jahren aktiv im Programm Gesunde Gemeinde und hat seit fast 10 Jahren eine Rotes Kreuz Ortsstelle für freiwillige soziale Dienste. Idealerweise liegt hier sogar die Leitung mit Linda Oberlininger in einer Hand. Der neue Schwerpunkt und Aktionstag ‚Einfach Leben retten‘ in Kooperation des Roten Kreuzes mit der Gesunden Gemeinde wird in Kronstorf mit einem Rahmenprogramm ergänzt und ist jedenfalls ein wertvolles Angebot, um einfach und bewusst in die Fähigkeit Leben zu retten, zu investieren“, so Christian Kolarik, Bürgermeister der Marktgemeinde Kronstorf.

„Das Thema Gesundheit und Vorsorge muss dort behandelt werden, wo die Menschen aufwachsen, leben und alt werden, wo sie ihren Alltag verbringen, wo sie rasch und unkompliziert informiert werden können. Die regionalen Angebote der Gesunden Gemeinden sind deshalb ideal, um die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher dort zu informieren, wo sie daheim sind und ihnen gleichzeitig gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen im Zusammenhang mit Gesundheitsthemen zu ermöglichen. Das wird auch sehr gut angenommen. Deshalb waren und sind die Gesunden Gemeinden aus dem Gesundheitsland Oberösterreich nicht mehr wegzudenken“, ergänzt LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.