Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Zivildienst: Grundausbildung Pflege, Etappenlösung für „Härtefälle“

Tips Logo Karin Seyringer, 12.07.2023 13:57

Ö/OÖ/NÖ. Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) – auch für den Zivildienst zuständig – hat am Mittwoch Neuerungen im Zivildienst vorgestellt. Die Grundausbildung „Pflege“ kommt. Geprüft wird, ob ab 2024 in Ausnahmefällen eine zeitliche Teilung des Zivildienstes möglich ist.

Staatssekretärin Claudia Plakolm mit Zivildiener Elber Islami (l., Zivildiener der Lebenshilfe) und Robert Radev (r.), ehemaliger Zivildiener, der sich danach für den Pflegeberuf entschieden hat. (Foto: BKA/Christopher Dunker)

Seit 1. Jänner 2023 erhalten Zivil- und Grundwehrdiener eine Grundvergütung von 536,10 Euro monatlich, zusätzlich erhalten sie das Klimaticket Österreich gratis und Verpflegungsgeld bzw. Naturalverpflegung.

Neue Grundausbildung „Pflege“

Mit der neuen Grundausbildung „Pflege“ können Zivildiener in der Pflege zukünftig bereits während des Zivildienstes eine Grundausbildung in dem Bereich absolvieren. Das UBV-Modul (Unterstützung in der Basisversorgung) besteht aus einem theoretischen (100 Unterrichtseinheiten) und einem praktischen Teil (40 Stunden) inklusive Abschlussprüfungen. Der Zivildienst wird zudem aufgewertet, indem das UBV-Modul auf Ausbildungen im Bereich der Pflege angerechnet werden kann, also beispielsweise auch auf die neue Pflegelehre.

„Mit der neuen Grundausbildung ‚Pflege‘ schlagen wir gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Die Zivildiener bekommen wichtiges Handwerkszeug für ihre wertvolle Aufgabe mit Menschen und eignen sich zusätzliches Wissen an, sie können den Pflegeprofis Basisaufgaben abnehmen und diese so entlasten. Außerdem wird der Zivildienst deutlich aufgewertet, weil er auf spätere Pflegeausbildungen angerechnet werden kann“, so Plakolm.

Teilbarkeit in begründeten Härtefällen wird geprüft

Die nächste Weiterentwicklung soll 2024 folgen. Bei ihrem bereits angekündigten Vorhaben, Zivildienst künftig auch in Etappen leisten zu können, präzisierte Plakolm am Mittwoch, dass es dabei um begründete Härtefälle gehe – etwa saisonale Arbeitskräfte in der Gastronomie oder Landwirtschaft sowie in kleineren Familienbetrieben – und im Einvernehmen mit der Einrichtung.

In Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium lasse Plakolm verfassungsrechtlich prüfen, ob der Zivildienst auch in zwei Teilen absolviert werden könne.

Zuweisungen im ersten Halbjahr: Plus von 6,2 Prozent

Auch wurde am Mittwoch die Zahlen zum ersten Halbjahr 2023 präsentiert. 5.446 Zuweisungen gab es im ersten Halbjahr 2023 zum Zivildienst – ein Plus von 6,2 Prozent im Vorjahresvergleich. In Oberösterreich waren es 1.032 Zuweisungen, in Niederösterreich 1.035.

Damit seien 87 Prozent des Bedarfs gedeckt worden (2022: 80,1 Prozent). Der gemeldete Bedarf der Einrichtungen österreichweit liegt bei 6.258.

Zivildiensterklärungen gab es im ersten Halbjahr 9.176, die sich für den Zivildienst entschieden haben, das ist ein Plus von rund zwei Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022. Diese positive Entwicklung zeige, dass der Zivildienst weiterhin beliebt sei.

Die meisten im Rettungswesen 

Das größte und beliebteste Einsatzgebiet beim Zivildienst ist das Rettungswesen. 43 Prozent der Zivildiener wurden diesem zugewiesen. 25 Prozent sind in der Sozial- und Behindertenhilfe, zwölf Prozent in der Altenbetreuung und neun Prozent in Krankenanstalten tätig. Weitere Einsatzbereiche sind unter anderem Katastrophenhilfe und Zivilschutz, Flüchtlingsbetreuung, landwirtschaftliche Betriebshilfe, Kinderbetreuung oder die Öffentliche Sicherheit/Schulwegsicherung.

 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden