Energie AG forciert Photovoltaik: Baustart für neue Anlage in Timelkam
OÖ/TIMELKAM. Die Energie AG erweitert eine bestehende Photovoltaik-Anlage bei einer Aschedeponie nahe dem Kraftwerk Timelkam (Bezirk Vöcklabruck). Durch die Erweiterung wird die dort bestehende Leistung vervierfacht. Landeshauptmann Thomas Stelzer, Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner und Energie AG CEO Leonhard Schitter gaben am Mittwoch in Timelkam Einblick in das Vorhaben und weitere geplante Projekte mit Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro.
Durch die Erweiterung der bestehenden PV-Anlage bei der Aschehalde in Timelkam/Mühlfeld durch eine zweite, technisch unabhängige Anlage wächst die PV-Fläche dort auf 1,8 Hektar – die Größe von etwa drei Fußballfeldern. Mit der Erweiterung kann die bestehende elektrische Energieerzeugung (0,44 Gigawattstunden pro Jahr) vervierfacht werden, auf elektrische Energie von 1,7 Gigawattstunden pro Jahr. Künftig 500 Haushalte jährlich können so versorgt werden, ein CO₂-Jahresausstoß bis zu 545 Tonnen jährlich werde eingespart. Baustart ist im August.
Weitere Projekte in Regionen in Umsetzung
Aber nicht nur in Timelkam entsteht eine neue PV-Anlage, weitere Projekte sind in den Bezirken Braunau, Wels, Rohrbach und Linz-Land geplant. Jährlich in Summe 48 Gigawattstunden könnten so erzeugt werden, somit nachhaltiger Strom für 14.000 weitere Haushalte. Gesamt 45 Millionen an Investitionen der Energie AG sind laut CEO Leonhard Schitter dafür vorgesehen.
„Es geht auch immer um regionale Erzeugung und damit Vorsorge, Projekte in der Region sind auch immer ein Thema der Unabhängigkeit“, so Schitter.
Im Mittelpunkt der geplanten Projekte liegen Agri-PV-Anlagen, darunter in Mining im Bezirk Braunau, wo eine PV-Anlage auf einer Gesamtfläche von 18 Hektar auf landwirtschaftlich nutzbaren Grund errichtet werden soll, in Kooperation mit der EWS Consulting GmbH. Die Umwidmung wird gerade vom Land OÖ geprüft.
„Ausbau entspricht Wunsch der Menschen“
Langfristig will die Energie AG - die bis 2035 klimaneutral sein will - bis 2035 zusätzlich 460 Gigawattstunden jährlich an elektrischer Energie aus eigenen Photovoltaikanlagen erzeugen. Das entspricht einer Verzwanzigfachung der bisherigen Strommenge bzw. einem Plus von einer Fläche von 600 Fußballfeldern. „Damit sollen in Summe mehr als 130.000 Haushalte und mehr als 300.00 Menschen zusätzlich jährlich mit nachhaltigem Sonnenstrom versorgt werden“, spricht Schitter selbst von einem ambitionierten Plan. Mit dem Ausbau entspräche man auch dem Wunsch der Menschen. „Drei Viertel der Österreicher wünschen sich den Erneuerbaren-Ausbau. Am meisten Zuspruch gibt es für Solarstrom.“
Der Schwerpunkt soll auf PV-Erzeugungsanlagen in Oberösterreich und Österreich liegen, bis zu 40 Prozent aber auch an Projektbeteiligungen in Nachbarländern. Aktuell beteiligt sich die Energie AG auch an einem großen Wind- und PV-Projekt in Slowenien.
50 Anlagen täglich im Jahr 2022 in Oberösterreich
Der Baustart der Anlage in Timelkam/Mühlfeld sei ein weiterer großer Schritt am Weg zu noch mehr erneuerbarer Energie, so Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Präsentation. „Photovoltaik und Oberösterreich sind zwei Partner, die füreinander gemacht sind. Es ist klar, dass es für die Umsetzung der Energiewende einen Energie-Mix braucht. Die Stromerzeugung mittels Sonnenenergie hat dabei laut Österreichischer Energieagentur das größte Zukunftspotential in Oberösterreich. Daher setzten wir insbesondere hier an“, so Stelzer, der auch die Bedeutung des Landesversorgers Energie AG beim Ausbau der erneuerbaren Energien als zentraler Player unterstreicht.
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner verweist darauf, dass Oberösterreich beim PV-Zuwachs im Jahr 2022 an der Spitze der Bundesländer steht, laut Bundesverband Photovoltaic Austria. Eine Fläche von mehr als 200 Fußballfeldern sei 2022 in Oberösterreich dazugekommen. Im Schnitt 50 Anlagen sind demnach 2022 täglich ans Netz gegangen. Mehr als 70.000 PV-Anlagen sind aktuell in Oberösterreich in Betrieb. 100 Projekte warteten laut Achleitner derzeit auf Genehmigung
Aber nicht nur bei der PV-Nutzung sei Oberösterreich im Ländervergleich vorne. „Bei der Nutzung von Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Geothermie liegen wir auf Platz eins, bei der Nutzung der Windkraft auf Platz vier.“ Das Ziel Oberösterreichs: Den Anteil des verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren bis 2030 auf über 90 Prozent zu steigern – aktuell liege man mit rund drei Viertel in guter Ausgangsposition.
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