Erstmals mehr als eine Milliarde Euro Budget für Sozialressort des Landes Oberösterreich
OÖ/LINZ. Dem Sozialressort des Landes Oberösterreich stehen heuer mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die Schwerpunkte liegen auf der Fortführung der Fachkräftestrategie Pflege und mehr Arbeitsmarkt-Chancen und inklusiven Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigung. Weiters soll in der Sozialhilfe das Motto „raus aus der Unterstützung, hinein in die Arbeit“ gelten.
Erstmals stehen dem Sozialressort (inklusive Integration und Grundversorgung) mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung. Rund 643 Millionen Euro davon entfallen auf Leistungen für Menschen mit Beeinträchtigung, 281,4 Millionen Euro auf den Bereich Pflege und die Betreuung von älteren Menschen und 39,2 Millionen Euro auf Soziale Hilfen. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) präsentierte am Donnerstag in Linz die Schwerpunkte für 2024.
Pflege: attraktive, regionale, digitale Ausbildung
Die Fachkräftestrategie Pflege zeige bereits eine positive Wirkung, so Hattmannsdorfer, daher wolle man den eingeschlagenen Weg auch 2024 konsequent fortführen. Der Fokus liegt dabei auf der Pflegeausbildung, die attraktiver, regionaler und digitalisiert werden soll. Auch eine Ausbildungsberatungsstelle soll geschaffen werden. Zudem sollen die Maßnahmen auf den Bereich der mobilen Pflege ausgeweitet werden sowie die aktive Nutzung von digitalen Technologien und Assistenzsystemen in der Pflege vorangetrieben werden.
Sozialhilfe: aktive Vermittlung und niederschwellige Deutschkurse
In der Sozialhilfe wird der Fokus auf die aktive Vermittlung und Qualifizierung für den Arbeitsmarkt verstärkt. Hier sollen 2024 einerseits Anreizmodelle geschaffen werden, andererseits werden auch Verpflichtungen geprüft, Maßnahmen des Case-Managements in Anspruch nehmen zu müssen. Rund 43 Prozent aller Sozialhilfe-Bezieher sind keine Deutsch-Muttersprachler, hier will der Sozial- und Integrationslandesrat mit niederschwelligen Deutschkursen ansetzen. Neben der aktiven Vermittlung in den Arbeitsmarkt bekenne sich das Land zur besonderen Unterstützung jener, die keine Arbeitsstelle annehmen können, etwa aus gesundheitlichen Gründen.
„Wir helfen in Oberösterreich jenen, die unsere Unterstützung brauchen und die von den Folgen der Teuerung betroffen sind. Wir erwarten aber von jenen, die leisten können, dass sie das auch tun. Die Sozialhilfe muss immer ein temporäres Netz sein, aus dem man auch wieder herausfindet.“, so Hattmannsdorfer.
Inklusion: Menschen mit Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln
Ein dritter Schwerpunkt liegt auf der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Insbesondere wird es 2024 darum gehen, die Vermittlung von Menschen mit Beeinträchtigung in den ersten Arbeitsmarkt zu fördern. Eine seit heuer geltende Gesetzesänderung bringe dabei eine wesentliche Verbesserung: Bisher wurde die sogenannte Arbeitsunfähigkeitsfeststellung mit 18 Jahren vorgenommen, nun wird das Alter auf 25 Jahre angehoben. Für die Betroffenen bedeute das, dass sie an Qualifizierungsprogrammen des Arbeitsmarktservice und Sozialministeriumsservice teilnehmen können – was die Chancen auf eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt erhöht.
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