Mehr als die Hälfte der Zivildiener engagiert sich in Oberösterreich in der Pflege und Betreuung
Ö/OÖ. Leicht positiv fällt die Jahresbilanz bei den Zivildienern 2023 aus: 14.630 Zivildiener wurden im vergangenen Jahr in Österreich einer der 1.501 Zivildiensteinrichtungen zugewiesen, zeigt die von der zuständigen Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) präsentierte Statistik. Gut 20 Prozent der Zivildiener sind in Oberösterreich im Einsatz. Auffällig viele Zivildiener werden in Oberösterreich im Vergleich zu anderen Bundesländern in der Pflege und Betreuung eingesetzt.
Die Bedarfsdeckung bei den Zivildienern lag im Vorjahr in Österreich bei 89,7 Prozent, um knapp 1,9 Prozent höher als 2022.
„Die Bilanz zum Zivildienst ist auch 2023 eine positive, wir haben erneut ein Plus in der Bedarfsdeckung, nämlich um fast zwei Prozent. In meiner Heimat Oberösterreich fällt die Bilanz noch einmal positiver aus: Hier konnten wir den Bedarf an Zivildienern sogar um 4,3 Prozent besser abdecken als noch im vergangenen Jahr“, dankt Staatssekretärin Plakolm den Zivildienern für ihre Zeit und ihr Engagement.
Die meisten Erklärungen in OÖ
Die meisten Zivildiensterklärungen wurden in Oberösterreich (3.358) abgegeben. Einige Zivildiener aus den Bundesländern möchten den Dienst aber in Wien leisten. Deshalb hat Wien die höchste Anzahl an zugewiesenen Zivildienern. Mit 2.939 Zuweisungen (knapp 20,09 Prozent) liegt Oberösterreich an zweiter Stelle.
OÖ: Mehr als die Hälfte in Pflege und Betreuung
Das größte und beliebteste Einsatzgebiet beim Zivildienst ist das Rettungswesen. 40 Prozent der Zivildiener in Österreich wurden im Jahr 2023 zu Einrichtungen im Rettungswesen zugewiesen, in Oberösterreich 924 Zivildiener.
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern sind in Oberösterreich aber auch auffällig viele Zivildiener in der Pflege und Betreuung eingesetzt (gesamt 55 Prozent):
- 878 Sozial- und Behindertenhilfe
- 473 Altenbetreuung
- 259 Krankenanstalten
Hattmannsdorfer: „Pflege und Betreuung profitieren enorm“
Oberösterreichs Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sieht in den Zahlen für Oberösterreich ein wesentliches Recruiting-Potenzial für den Sozialbereich. „Viele junge Männer entdecken während des Zivildienstes ihre Leidenschaft für die Betreuung und Unterstützung von Menschen und bleiben dann in diesen Bereichen. Davon profitieren wir in der Pflege und Betreuung enorm und darum freut es mich umso mehr, dass gerade in Oberösterreich auffallend viele Zivildiener in der Pflege und Betreuung tätig sind. Wir wollen diese Chance noch stärker nutzen und attraktiveren die Pflegeausbildung laufend. Beispielsweise durch das 600 Euro Pflegestipendium oder, dass sich Zivildiener seit kurzem die pflegerische Grundausbildung auf die spätere Ausbildung anrechnen lassen können.“
Weitere Einsatzgebiete der Zivildiener betreffen etwa Kinderbetreuung, den Bereich Integration oder Katastrophenhilfe und Zivilschutz, Sozialhilfe in der Landwirtschaft oder Unterstützung in Justizanstalten.
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