Ärger über Aussetzen der Verbindung Linz-Frankfurt am Linz Airport
LINZ. Wie berichtet, setzt der Linz Airport die Flugverbindung Linz-Frankfurt mit Beginn des Sommerflugplans 2024 vorübergehend aus. Sowohl die Landes- als auch die Stadtpolitik zeigt sich darüber verärgert.
Hintergrund für das Aussetzen der Verbindung Linz-Frankfurt ist eine Rückrufaktion beim Triebwerkshersteller Pratt & Whitney, die zu Kapazitätsengpässen bei der Lufthansa führte. Lufthansa muss 20 ihrer Airbus-320-Flugzeuge kurzfristig außer Betrieb nehmen und führt derzeit Gespräche mit verschiedenen Fluggesellschaften, um die Verbindung rasch wieder zu ermöglichen.
Bürgermeister Luger: „Sind befremdet, dass ausgerechnet Linz-Frankfurt ausgesetzt wird“
Bürgermeister Klaus Luger, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates des Linzer Flughafens ist, fordert ein rasches Handeln seitens der Lufthansa: „Wir wissen, dass die Probleme mit den Pratt & Whitney Triebwerken nicht von der Lufthansa verursacht wurden, sind aber befremdet, dass ausgerechnet Linz - Frankfurt ausgesetzt wird. Eine der Zusagen, die von der Lufthansa im Rahmen des österreichischen Covid19-Hilfsprogramms gemacht wurden, bestand darin, dass jeder Landeshauptstadt-Flughafen zumindest mit einer Flugverbindung an ein Lufthansa-Drehkreuz angebunden bleibt. Im Falle von Linz ist dies der Flughafen Frankfurt. Zudem hat der Linz Airport der Lufthansa-Tochter Air Dolomiti erhebliche wirtschaftliche Zugeständnisse gemacht, um die Wiederaufnahme der Frankfurt-Verbindung zum Sommer 2021 zu unterstützen. Ich hätte mir erwartet, dass diese Aspekte in die Entscheidung der Lufthansa einfließen.“
Grüne Anfrage im Gemeinderat soll Klarheit über „Wirtschaftliche Zugeständnisse“ bringen
Die Aussage über die wirtschaftlichen Zugeständnisse, die Luger im Zuge einer Aussendung traf, werfen für den Finanzsprecher der Linzer Grünen, Michael Svoboda, Fragen auf. „Gab es diese nur für den Lufthansa-Konzern oder sind solche Zugeständnisse auch anderen Fluggesellschaften gewährt worden bzw. werden solche Zugeständnisse anderen Fluggesellschaften angeboten?“, will Svoboda wissen und kündigt dazu eine Anfrage im Gemeinderat an.
Landesrat Achleitner: „OÖ braucht den Flughafen als zentralen Logistik-Knotenpunkt“
Auch Wirtschaftslandesrat und Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter des Linzer Flughafens Markus Achleitner äußerte sich dazu: „Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. Eins braucht den Flughafen Linz als zentralen Logistik-Knotenpunkt, sowohl im Frachtverkehr als auch im Passagierbereich. Daher ist es umso wichtiger, dass der Flughafen Linz sich intensiv für eine Wiederaufnahme der von der Lufthansa mit Beginn des Sommerflugplans 2024 ausgesetzten Flugverbindung Linz-Frankfurt einsetzt.“
Laut Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linzer Flughafens, ist man bereits in ständigem Kontakt mit der Lufthansa, „um alle Maßnahmen von unserer Seite aus zu unterstützen.“
Stadtrat Raml: „Billig-Airlines wieder mehr anwerben“
Der Linzer Stadtrat Michael Raml forderte ebenfalls die rasche Wiederaufnahme des Angebots und meinte in diesem Zusammenhang, dass er sich generell mehr Flugverbindungen und mehr Anbieter wünsche. Der Stadtrat spricht sich dafür aus, „sogenannte Billig-Airlines wieder mehr anzuwerben, so wie es alle anderen Regionalflughäfen Österreichs machen. Mir ist bewusst, dass insbesondere Billig-Airlines oft keine Gewinnbringer für Flughäfen sind. Man muss in einer Gesamtbilanz den Mehrwert eines gut angeschlossenen Flughafens betrachten, ganz besonders bei Geschäftsreisenden. Außerdem komplettiert der Flughafen auch ein Mobilitätsangebot für alle Linzer und Oberösterreicher und würde den Tourismus unterstützen.“, so Raml.
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