100 neue Pflegekräfte aus Ausland sollen heuer nach Oberösterreich kommen
OÖ/LINZ. Angesichts des Fachkräftemangels im Bereich Pflege setzt Oberösterreich auch auf die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland. 81 Pflegekräfte von den Philippinen arbeiten mittlerweile in Oberösterreich in der Altenpflege und im Behindertenbereich, am Dienstag sind weitere acht angekommen. Das System soll nun in einem übergreifenden Projekt von Sozial-Ressort und Gesundheits-Ressort optimiert werden.
Oberösterreich hat für die Anwerbung von Kranken- und Altenpflegekräften aus dem Ausland einen standardisierten und strukturierten Prozess aufgesetzt. Die Maßnahmen starteten bei der Anwerbung, über die Einreise bis zur Berufsanerkennung und Integration.
Acht Pflegekräfte für Spitäler in Vöcklabruck und Steyr
Erst am Dienstag sind wieder acht philippinische Pflegekräfte in Oberösterreich angekommen. Sie wurden von der OÖ Gesundheitsholding angeworben und werden in Spitälern arbeiten, drei davon im Salzkammergut Klinikum, Standort Vöcklabruck und fünf im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum am Standort Steyr.
Mögliche Hürden beseitigen
Ressortübergreifend starten das Sozial- und Gesundheits-Ressort nun ein Projekt unter der Leitung von Christoph Jungwirth zur weiteren Optimierung. Der Projektauftrag umfasst die Analyse und Stärkung des gesamten Prozesses der Drittstaatenrekrutierung, von der Anwerbung bis zu den Integrationsmaßnahmen, mit dem Ziel, Hürden auszuräumen und das Zusammenspiel aller Beteiligten zu verbessern.
Im Zuge des Projektes sollen die zum Teil auch schon umgesetzten ethischen Standards in einen einheitlichen Qualitätsrahmen für eine „Ethische Rekrutierung für/durch das Land Oberösterreich“ fließen.
„Auch langfristig halten“
„Für die Gesundheitsversorgung in diesem Land brauchen wir Pflegekräfte, die fachlich kompetent und empathisch sind. Wir setzten dabei alle Hebel in Bewegung, um in Oberösterreich umfangreich auszubilden. Wir brauchen aber noch zusätzliche Pflegekräfte in unseren Spitälern, weswegen wir als Land auf Drittstaatenrekrutierung setzten“, so LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Mit dem übergreifenden Projekt sollen Prozesse verbunden und Bürokratie abgebaut werden.
„Zur Unterstützung wollen wir gemeinsam mit dem Gesundheits-Ressort noch mehr helfende Hände nach Oberösterreich holen. Für heuer sind 100 weitere Einreisen von Pflegekräften geplant. Dazu ist es notwendig, dass wir Prozesse optimieren und standardisieren und die neuen Kolleginnen und Kollegen von Beginn an intensiv begleiten“, so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Es gehe neben dem effizienten Prozess bei der Anwerbung, Vermittlung und Berufsanerkennung auch darum, die gewonnen neuen Pflegekräfte nachhaltig und langfristig in Oberösterreich zu halten. „Dazu wird auch an guten Integrationsmaßnahmen auf Initiative des Landes und in den Betrieben gearbeitet werden. Das wird in den Herkunftsländern genau beobachtet und kann ein USP sein“, weiß Projektleiter Christoph Jungwirth.
100 neue Pflegekräfte 2024
In Summe sollen 100 weitere Kräfte aus dem Ausland heuer nach Oberösterreich kommen, nicht nur von den Philippinen, sondern etwa auch aus Indien. Oberösterreich sei dazu im intensiven Austausch mit den Verantwortlichen der jeweiligen Länder. Zusammengearbeitet werde nur mit Vermittlungsagenturen, die einen hohen ethischen und qualitativen Standard aufweisen.
Auch Bund gefordert
Neben Maßnahmen, die Oberösterreich umsetzen kann, sei auch der Bund gefordert, eine österreichweite Strategie zur Anwerbung umzusetzen sowie die Anerkennung weiter zu optimieren. Dies könne beispielsweise die Einführung einer Datenbank zur Ausbildungs-Anerkennung sein, heißt es.
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