Rot-Weiß-Rot-Karte plus für Ukraine-Vertriebene wird geöffnet
Ö/OÖ. Österreich öffnet die Rot-Weiß-Rot-Karte plus für Vertriebene aus der Ukraine, wie Arbeitsminister Martin Kocher und Sozialminister Johannes Rauch am Mittwoch nach dem Ministerrat ankündigten. Damit gebe es eine längerfristige Bleibeperspektive.
Etwa 70.000 Vertriebene aus der Ukraine sind laut Kocher aktuell in Österreich – „Ziel war auch immer, diese möglichst gut in den österreichischen Arbeitsmarkt zu integrieren“, so Kocher. Mit der Öffnung der Rot-Weiß-Rot-Karte plus werde ihnen sowie Unternehmen eine längerfristige Perspektive gegeben, mit der Karte besteht unbeschränkte Zugang zum Arbeitsmarkt. Es gehe um eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt und damit eine nachhaltige Integration in die Gesellschaft, für jene, die in Österreich bleiben möchten. „Die auf europäischer Ebene ausgearbeitete Vertriebenen-Regelung läuft noch bis 4. März 2025, diese wurde mehrmals verlängert, es ist unklar, ob weitere Verlängerung gibt. Daher war es uns wichtig, eine klare Bleibeperspektive bieten, für Menschen, die am Arbeitsmarkt integriert sind, und die bleiben möchten. Das ist ein Angebot zusätzlich zur Vertriebenenregelung.“ Rund 7.000 Betroffene Beantragt werden kann die Karte von jenen Ukraine-Geflüchteten, die in den letzten zwei Jahren mindestens zwölf Monate vollversichert beschäftigt waren. Laut Kocher trifft dies aktuell auf etwa 7.000 Personen zu, vorwiegend Frauen. Mit Stand Ende Februar 2024 waren laut Kocher rund 18.000 Ukraine-Geflüchtete in Österreich unselbstständig beschäftigt. Das Potenzial – jene Personen im erwerbsfähige Alter – liege bei etwa 49.000. Erwerbsquote: Oberösterreich als Vorzeigebeispiel Bei der Erwerbsquote gebe es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Speziell erwähnt Kocher hier Oberösterreich mit einer sehr hohen Quote. Laut Integrationsressort des Landes OÖ lag diese zuletzt bei über 75 Prozent, im Österreichschnitt bei 45 Prozent (Quelle Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, November 2023). „Wir haben früh das Potenzial für den heimischen Arbeitsmarkt erkannt. Entsprechend haben wir Schritte zur Arbeitsmarktintegration gesetzt, denn wir haben großes Interesse daran, dass sich Ukrainerinnen und Ukrainer längerfristig bei uns niederlassen, eine Arbeit aufnehmen und eine zweite Heimat finden. Der Vorstoß der Bundesregierung ist ein wichtiger: denn es ist zentral, dass jene Personen, die bereits gut in den Arbeitsmarkt integriert sind, nun Klarheit haben, ebenso die Unternehmen“, so Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Für Hattmannsdorfer ist dies der erste wichtige Schritt, dem weitere Schritte für die übrigen Personengruppen folgen müssten. Ukraine-Vertriebene in Oberösterreich Mit Stand 15. März 2024 sind in Oberösterreich 7.126 Personen aus der Ukraine gemeldet, davon
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden