"Come2Upper Austria": Ressortübergreifend Anwerbung ausländischer Fach- und Arbeitskräfte für Oberösterreich
OÖ/LINZ. Das Wirtschafts- und das Integrationsressort des Landes OÖ haben mit „Come2Upper Austria“ eine ressortübergreifende, zentrale Anlaufstelle für die Anwerbung und Integration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte geschaffen. Sie ist bei der Standortagentur Business Upper Austria angesiedelt.
„Diese Servicestelle wird nun zum One-Stop-Shop sowohl für Arbeitskräfte aus dem Ausland als auch für heimische Unternehmen und Einrichtungen wie zum Beispiel im Pflegebereich ausgebaut“, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, beide ÖVP.
Bei einer Startveranstaltung von „Come2Upper Austria“ in Linz berichteten Verantwortliche aus Unternehmen und Organisationen über ihre Erfahrungen mit internationalen Fachkräften.
„Weiche Faktoren“
Keynote-Speaker Johannes Berger, Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung bei Eco Austria, führte vor Augen, dass im Jahr 2024 eine Trendwende am Arbeitsmarkt stattfinde: Erstmals seit den 1980er Jahren geht die Zahl der erwerbsfähigen Personen zurück.
Um das Arbeitskräfteangebot zu stärken, schlägt Berger ein Bündel an Maßnahmen vor – von Steueranreizen über die Erwerbsbeteiligung Älterer bis zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. Bei qualifizierter Zuwanderung gebe es viel, was Bundesländer tun könnten, wie etwa die Gestaltung des sozialen Umfeldes oder internationale Bildungsangebote. „Weiche“ Faktoren würden auch dafür sorgen, dass sich ausländische Fachkräfte im Land wohlfühlen und bleiben.
Erfahrungen aus der Praxis
Die Vertreter aus Industrieunternehmen und Sozialeinrichtungen waren sich bei der Startveranstaltung einig, dass Oberösterreich ein attraktives Land zum Arbeiten ist: „Rot-Weiß-Rot-Karte, Gehaltsniveau, Sozialsystem und nicht zuletzt die Landschaft sind einige dieser Stärken“, meinte etwa Christian Hallerbach, der sich auf das Mobilitätsprogramm Philippinen-Europa spezialisiert hat.
Alexander Hofstadler, Geschäftsführer von Trescon, räumte mit einem Vorurteil auf: „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Integration auch bei kleinen und mittleren Unternehmen und auch außerhalb der Ballungszentren funktioniert.“ Er appellierte auch an Unternehmen, sich „drüber zu trauen“, Oberösterreich sei führend bei der Unterstützung sowohl für internationale Fachkräfte als auch für die Unternehmen.
Für die erfolgreiche und langfristige Integration dürften neben vielen Behördenwegen und Formalitäten vor allem menschliche Aspekte nicht vergessen werden, berichtete Doris Kollar-Plasser, Regionalleiterin der Stiftung Liebenau, aus dem Bereich der Pflege.
Die Bedeutung der sozialen Integration unterstrich auch René Hörtner, Geschäftsführer von SkillsHR und ehemaliger HR-Leiter von AT&S: „Vom sozialen Lebensumfeld bis zur englischsprachigen Sonntagsmesse ist das Umfeld enorm wichtig.“
Martina Hamedinger, Vice President HR bei FACC, hob hervor, dass diverse Teams einen breiteren Horizont hätten – ein großer Vorteil für international ausgerichtete Unternehmen.
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