Weniger Mittel für AMS-Förderprogramme: Warten auf Geld vom Bund
OÖ. Für AMS-Förderprogramme stehen dieses Jahr weniger Gelder als im Vorjahr zur Verfügung. Weil für 2025 weitere Kürzungen im Raum stehen, schlägt die Sozialplattform OÖ Alarm, Tips berichtete. Vom Arbeitsmarktservice heißt es, dass die Aufteilung auf die jeweiligen Bundesländer noch nicht in Stein gemeißelt sei. Aber bereits heuer bedeuten die Budgetkürzungen Kündigungen und Schließungen.
Die Volkshilfe Arbeitswelt GmbH musste bereits einen Gastronomiebetrieb in Schärding schließen, elf Transitarbeitsplätze streichen und ihren Shop in Linz-Ebelsberg an den Shop-Bereich der Volkshilfe OÖ übergeben.
Auch „She:works“, die Organisation für berufliche Chancen für Frauen im Zentralraum Oberösterreich ist stark betroffen. Die Frauenberufszentren der Organisation haben einen unterjährigen Vertrag mit dem AMS OÖ und müssen bereits ab 1. Juli eine bis zu 20-prozentige Budgetkürzung berücksichtigen: „Die angekündigten Kürzungen treffen uns hart - vor allem in unseren Frauen-Berufs-Zentren und unserem sozialökonomischen Betrieb. Es bedeutet, dass wir weniger Frauen aus dem Zentralraum Linz die notwendige Unterstützung bieten können, damit diese langfristig und qualifiziert beruflich Fuß fassen, sondern auch, dass wir Kolleginnen verlieren,“ erklärt Geschäftsführerin Susanne Steckerl.
AMS-Geschäftsführerin Iris Schmidt: „Aufteilung auf die Bundesländer hängt von Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres ab“
Von AMS-Oberösterreich-Geschäftsführerin Iris Schmidt heißt es zum Budget 2025: „Der AMS-Verwaltungsrat hat für 2025 ein Budget aufgrund des 'Längerfristigen Plans 2024-2027' beschlossen, dessen Details noch in Ausarbeitung sind. Wie sich die exakte Aufteilung auf die jeweiligen Bundesländer auswirkt, hängt stark von der Zielquantifizierung und der Entwicklung der Arbeitslosigkeit ab und wird sich erst im weiteren Verlauf des Jahres zeigen. Es darf erwähnt sein, dass durch diesen Budgetbeschluss, wenn wohl reduziert, eine zielgerichtete Weiterarbeit ermöglicht wurde. Auch ist davon auszugehen, dass die neue Regierung ebenso ihre Schwerpunkte für den Arbeitsmarkt legen wird und entsprechende Dotierungen 2025 zu erwarten sind.“
In Oberösterreich bereits 2024 geringeres AMS-Budget
Die Grundlagen für das AMS-Förderbudget werden zwischen den verschiedenen Ressorts der Bundesregierung und dem Finanzminister fixiert. Der AMS-Verwaltungsrat entscheidet über die Schwerpunkte und die Verteilung auf die Bundesländer. 2024 standen in Oberösterreich 22 Millionen Euro weniger zur Verfügung als im Vorjahr (2023: 163 Mio. Euro plus 20 Mio. Zusatzdotierung; 2024: 161 Mio. Euro). Für 2025 stehen Kürzungen von fünf Millionen Euro im Raum. „Nur um das bereits stark reduzierte Aktivitätenniveau von 2024 zu erhalten, wären valorisiert 167 Millionen Euro erforderlich, es fehlen also 2025 in Wirklichkeit insgesamt 11 Millionen Euro.“, sagt Magdalena Danner von der Sozialplattform OÖ.
Zahl der arbeitslosen Frauen und Langzeitarbeitslosen gestiegen
Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im Mai 4,2 Prozent (Österreichschnitt: 6,4 Prozent) und lag damit um 0,7 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Während bei den unter 25-jährigen die Zahl der Arbeitslosen zurückging, nahm sie bei Frauen um 17,5 Prozent und bei Langzeitbeschäftigungslosen um 17,3 Prozent zu. Für diese beiden Gruppen sind Förderprogramme wie etwa von She:works oder der Volkshilfe Arbeitswelt gedacht.
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