Tierschutz: Lindner fordert klare Regeln bei Qualzucht, Vollspaltenböden und Online-Tierhandel
Ö/OÖ/KREMS. Ein klares Bekenntnis der künftigen Bundesregierung für „wirkungsvollen Tierschutz“ forderte Oberösterreichs Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) im Rahmen der Konferenz der Landestierschutz-Referenten in Krems. Oberösterreich brachte Anträge zu den Themen Qualzucht, Vollspaltböden und illegalen Online-Tierhandel ein.
Die Landestierschutz-Referenten betonten erneut die Dringlichkeit der Umsetzung des Qualzuchtverbots. Obwohl eine Qualzuchtkommission im Zuge der letzten Novelle des Tierschutzgesetzes geschaffen wurde, würden noch immer detaillierte Bestimmungen fehlen, um das Verbot effektiv durchzusetzen. „Die Behörden brauchen endlich klare Leitfäden, um einheitlich gegen Qualzuchten bei Hunden, Katzen und anderen Tierarten vorgehen zu können. Der Bund muss jetzt handeln und entsprechende Verordnungen erlassen“, so Lindner.
Ebenfalls gefordert wird eine zeitnahe Umsetzung bei kürzeren Fristen bei Vollspaltböden. Mit der Tierschutzgesetz-Novelle 2022 wurde ein Verbot von unstrukturierten Vollspatenbuchten mit einer Übergangsfrist bis 2040 und teils länger festgelegt. Diese Übergangsfrist hat der Verfassungsgerichtshof aufgehoben. Lindner fordert Klarheit vom Bund und setzt sich für eine zeitnahe Übergangsfrist im Sinne des VFGH-Erkenntnisses ein.
Illegaler Online-Tierhandel großes Problem
Auch der illegale Online-Tierhandel war erneut Thema. Die Tierschutz-Referenten fordern die künftige Bundesregierung auf, wirksame Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel zu ergreifen. „Die traurige Wahrheit ist: Obwohl es bereits Verschärfungen im Tierschutzgesetz gibt, sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, um den illegalen Handel zu stoppen“, fasst Lindner zusammen. Es brauche hier einen EU-weiten Schulterschluss und grenzübergreifende Gespräche.
Lindner appelliert in diesem Zusammenhang an potenzielle Tierhalter, sich vor der Anschaffung eines Haustieres gründlich zu informieren: „Vor allem Tierheime sind eine gute Anlaufstelle – hier warten viele Tiere auf ein neues und liebevolles Zuhause.“
2025 in Oberösterreich
Im nächsten Jahr übernimmt Oberösterreich die Vorsitzführung und wird Gastgeber der Landestierschutz-Referenten-Konferenz 2025 sein. „Ich bedanke mich beim Land Niederösterreich für die Ausrichtung der diesjährigen Konferenz und freue mich darauf, wenn wir nächstes Jahr gemeinsam in Oberösterreich ein starkes Zeichen für den Tierschutz setzen“, so Lindner.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden