Weihnachtsgeschäft: Erwartungen im heimischen Handel sind gedämpft
OÖ/LINZ. Österreichs Einzelhandelsmanager blicken mit Skepsis auf das vierte Quartal 2024 und damit auf das Weihnachtsgeschäft, ergibt eine Studie des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Uni Linz.
Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen des Managements im österreichischen Einzelhandel zum vierten Quartal 2024 liegt im September mit minus 13 Prozentpunkten zwar über dem Vorjahreswert (September 2023: minus 22 Prozentpunkte), verharrt aber weiterhin im negativen Bereich. Dieses Ergebnis weist auf die gedämpften Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft hin.
EU-Schnitt dreht sich ins Positive
Der trübe Ausblick in Österreich entspricht aber nicht dem EU-Trend. So hat sich der Ausblick im EU-Durchschnitt wieder ins Positive gedreht. Ein optimistischer Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft 2024 zeigt sich in 18 EU-Ländern. Noch pessimistischer als in Österreich ist man im Einzelhandel in Deutschland, mit minus 31 Prozentpunkten. Ungarn liegt bei minus 16 Prozentpunkten, Belgien liegt ähnlich wie Österreich.
„Der EU-Vergleich zeigt, Österreich ist eher die Ausnahme denn die Regel. Während die Einzelhandelsmanager in 18 EU-Ländern mit positiven Erwartungen ins IV. Quartal starten, fällt der Ausblick in sieben Ländern negativ aus. Für zwei EU-Länder sind keine Prognosedaten verfügbar. Die 'Negativ-Zone' verläuft in der EU in einem Bogen von Frankreich über Belgien und Deutschland nach Österreich bis hin zu Ungarn und umfasst zudem die nordeuropäischen Länder Finnland und Estland“, so Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing.
Kaufzurückhaltung, „Angstsparen“
Gedrückte Konsumlaune der privaten Haushalte, „Angstsparen“ und Kaufzurückhalten führen zu den trüben Ausblicken: „Der negative Ausblick der österreichischen Einzelhandelsmanager auf das IV. Quartal verwundert nicht. Die Gesamtwirtschaft verharrt in der Rezession, die Handelskonjunktur – vor allem im Non-Food-Einzelhandel – springt nicht an und eine Konsumerholung ist trotz gestiegener Löhne und nachlassender Inflation nicht in Sicht“, erläutert Institutsvorstand Christoph Teller die Daten. Es bleibe aber abzuwarten, inwieweit sich die Erwartungen in den harten Umsatzzahlen tatsächlich niederschlagen würden.
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