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"Wollen Nährboden für Ideen schaffen": Junge Wirtschaft lädt zur "Langen Nacht"

Tips Logo Karin Seyringer, 17.10.2024 16:43

OÖ/LINZ. Am Donnerstagabend findet im Haus der Wirtschaft der Wirtschaftskammer OÖ in Linz die „Lange Nacht der jungen Unternehmen“ statt. Jungunternehmen bräuchten Entlastung und die richtigen Rahmenbedingungen, so Wirtschaftskammer OÖ-Präsidentin Doris Hummer und Michael Wimmer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft OÖ, vorab.

  1 / 2   WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und JWOÖ-Landesvorsitzender Michael Wimmer im Vorfeld der "Langen Nacht der jungen Wirtschaft". (Foto: Röbl)

Die Interessen von rund 30.000 jungen Selbstständigen, Gründenden, Start-ups und Übernehmern vertritt die Junge Wirtschaft OÖ. Stabile 3.612 Neugründungen gab es im ersten Halbjahr 2024 in Oberösterreich, bei den Übernahmen gab es ein Plus von knapp 27 Prozent auf 374.

Um als Jungunternehmer durchstarten zu können, brauche es aber auch die richtigen Rahmenbedingungen so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Erfolge, die die Wirtschaftskammer bereits erreicht habe, seien unter anderem die Erhöhung der Kleinunternehmerregelung auf 55.000 Euro, die Einführung der „FlexCo“ und Begünstigung für Mitarbeiterbeteiligung bei Start-ups, die KöSt-Senkung auf 23 Prozent oder die Abschaffung der kostenpflichtigen Veröffentlichungspflicht in der Wiener Zeitung.

„Zeit und Ressourcen freispielen“

Es brauche aber noch weitere Maßnahmen: „Die Themen sind gar nicht so unterschiedlich zu den etablierten Unternehmen. Es geht darum, Zeit und Ressourcen freizuspielen für unternehmerisches Tun“.

Weniger sei mehr – Jungunternehmende bräuchten Entlastung durch weniger Steuern und weniger Bürokratie. So fordern 70 Prozent bei einer aktuellen Befragungswelle spürbare Steuersenkungen, der Höchstwert aller bisherigen Befragungen. Hummer: „Es braucht vor allem eine Senkung der im internationalen Vergleich hohen Lohnnebenkosten.“

Weniger Aufwand solle es künftig auch beim Thema Betriebsnachfolge geben. In den kommenden Jahren stehen in Österreich über 50.000 Unternehmen zur Übergabe an. Die Junge Wirtschaft fordert daher gezielte Verbesserungen – mit weniger Bürokratie und weniger Kosten für externe Nachfolgen. Dringend müsse zum Beispiel das Besteuerungsregime aktualisiert werden, da Freibeträge seit 1975 nicht angepasst wurden.

Zudem brauche es Innovations- und Investitionsanreize wie einen Investitionsfreibetrag und eine Prämie, die auch für junge Unternehmen funktioniere

Reformen und flexibler rechtlicher Rahmen für Arbeitszeitflexibilisierung

„Wir wollen die Basis und einen Nährboden für Ideen schaffen“, so auch JWOÖ-Vorsitzender Michael Wimmer. Er fordert auch Reformen wie beim Pensionssystem vom Staat ein. „Nachdem die Lebenserwartung erfreulicherweise gestiegen ist und weiter steigen wird, sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass das Pensionsantrittsalter automatisch mitsteigt“, das sei generationenpolitisch fair.

Beim Thema Arbeitszeit verweist Wimmer darauf, dass es nicht um ein weniger, sondern um ein flexibleres Arbeiten gehen müsse. „New Work-Maßnahmen“ würden zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit führen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und die Effizienz im Unternehmen steigern – verweist er auf eine EcoAustria-Studie im Auftrag der Jungen Wirtschaft. 45 Prozent der jungen Selbstständigen geben dabei an, New Work im eigenen Unternehmen anzuwenden, dabei am häufigsten mit 44 Prozent flexible Arbeitszeiten. Daher brauche es einen modernen und flexiblen rechtlichen Rahmen zur weiteren Arbeitszeitflexibilisierung, ist Wimmer überzeugt.

Netzwerk nutzen

Die Junge Wirtschaft hat einen prominenten Platz im neuen Haus der Wirtschaft am Linzer Hessenplatz bezogen. Dort findet klassische Gründungsberatung statt, aber auch Coachings, Veranstaltungen und Sprechtage.

Bei der Langen Nacht der Jungen Unternehmen in Kooperation mit der Raiffeisenlandesbank am 17. Oktober bietet sich wieder die Möglichkeit der Vernetzung, Maximilian Lude hält eine Key Note.

Hummer appelliert, das Netzwerk der Jungen Wirtschaft zu nutzen. „Wir sehen uns als Begleiter der jungen Unternehmen.“ Sie wie Wimmer verweisen auf Serviceangebote wie die Nachfolgebörse und das breite Beratungs- und Unterstützungsangebot.


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