Abschied nach Wien: Wolfgang Hattmannsdorfer verlässt oberösterreichische Landesregierung
OÖ/LINZ. Bevor Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) seine neue Position als WKO-Generalsekretär in Wien antritt, blickte er noch einmal auf die vergangenen drei Jahre in der oberösterreichischen Landesregierung zurück. Den neuen Stil, den er in der Sozialpolitik etabliert habe, wolle er auch bei seiner Arbeit in der Bundeshauptstadt beibehalten, so der Oberösterreicher.
Vor drei Jahren, am 21. Oktober 2021, übernahm Wolfgang Hattmannsdorfer das Amt des Sozial-, Integrations- und Jugend-Landesrates. Heute, vor seinem Abschied nach Wien, wo er seine neue Funktion als WKO-Generalsekretär antritt, blickt er auf seine Arbeit in Oberösterreich zurück.
„Ich bin mit viel Leidenschaft und Motivation an meine Aufgabe herangegangen und war jeden Tag gerne Soziallandesrat für Oberösterreich. Dabei war mir vor allem ein neuer Stil wichtig, der nicht schönredet, sondern offen Probleme anspricht. Der verbindet und nicht ausgrenzt. Und der vor allem anhand strategischer Leitlinien und Ziele gestaltet und kein Troubleshooting betreibt“, so Hattmannsdorfer über seine Regierungsarbeit im Sozialressort.
Zehn Leitprojekte
In der Schwerpunktsetzung habe er sich an christlich-soziale Grundlinien gehalten, anhand dessen zehn Leitprojekte im Sozialressort modernisiert und reformiert wurden, so Hattmannsdorfer.
Im Bereich Pflege und Betreuung war das etwa das Leitprojekt der Fachkräftestrategie. Man habe 300 zusätzlichen Personen den Berufseinstieg ermöglicht, Gehälter spürbar angehoben und Fachkräfte aus Drittstaaten nach Österreich geholt, etwa von den Philippinen.
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Sachleistungskarte und „Respekt“-Kampagne
Ein weiteres etabliertes Leitprojekt mit dem Titel „Deutsch, Arbeit und Respekt“ wurde das Deutschkurs-Angebot verstärkt und die regionale Integrationsarbeit neu organisiert. Auf die Halloween-Ausschreitungen 2022 in Linz wurde mittels einer „Respekt“-Kampagne mit Workshops und Wertekursen reagiert.
Für Diskussionen sorgte die Einführung der Sachleitungskarte für Asylwerber, welche als Pilotprojekt in der Region Steyr startete und nun auch im Linzer Zentralraum und später bundesweit ausgerollt werden soll.
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Inklusionspreis „Fliegender Fisch“
Auch in den anderen Zuständigkeitsbereichen Hattmannsdorfers wurde einige Projekte umgesetzt. Als „Herzensprojekt“ bezeichnet er auch den Inklusionspreis „Der Fliegende Fisch“, mit welchem das Land Oberösterreich Projekte und engagierte Personen im Bereich der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen vor den Vorhang holt. „Unterschiede sind unsere Gemeinsamkeit, war nicht nur der Slogan des Fliegenden Fisch, er wurde auch zu einem meiner Leitsätze. Denn die Arbeit im Sozialressort hat mir sehr viel Freude bereitet, weil es ein buntes und vielfältiges Ressort ist. Besonders die zahlreichen Begegnungen und Menschen, die ich kennenlernen durfte, werde ich in besonderer Erinnerung behalten“, so Hattmannsdorfer.
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Dörfel und Angerlehner übernehmen
Bei einer Abschiedsfeier in seinem Büro dankte Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer den Organisationen im Sozialbereich für ihr Engagement sowie seinen Mitarbeitern im Sozialressort des Landes Oberösterreich. Nun werden die Agenden an den designierten Landesrat Christian Dörfel (VP) übergeben.
Dörfel wolle weiterführen, was in den vergangenen drei Jahren angestoßen wurde: „Ich werde die Zusammenarbeit mit den sozialen Organisationen fortsetzen. Zur Integrationspolitik möchte ich auch meine Meinung klarstellen: Wer sich integriert, wird besser akzeptiert und schneller Teil der Gesellschaft in Österreich. Integration ist keine Möglichkeit, sondern eine Verpflichtung.“
Sein Amt als Bürgermeister von Steinbach an der Steyr legt der designierte Landesrat zurück. Seine Position als OÖVP-Landtagsklubchef übernimmt Margit Angerlehner (VP), die derzeit Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin der Gemeinde Oftering ist.
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