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Regional-Stadtbahn Linz: So werden die neuen Haltestellen in Linz-Urfahr und Hafenstraße aussehen

Tips Logo Karin Seyringer, 04.06.2025 16:47

LINZ. Beim „Jahrhundertprojekt“ Regional-Stadtbahn Linz wurden am Mittwoch im Landhaus Linz die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs für den Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost sowie die Haltestelle Hafen jeweils bei der Neuen Eisenbahnbrücke präsentiert. Einstimmig gewählt wurden die Entwürfe des Linzer Architektur-Büros „Archinauten“.

  1 / 9   Rendering: Der südliche Zugang zum Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost mit Grünfläche. (Foto: Archinauten ZT GmbH)

Durch die Regional-Stadtbahn Linz entstehe eine neue Hauptschlagader des Öffentlichen Verkehrs, die das Erscheinungsbild der Stadt Linz nachhaltig verändern werde, waren sich alle anwesenden Vertreter am Mittwoch im Landhaus einig. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ), Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ), Vizebürgermeister Mobilitäts-Stadtrat Martin Hajart (ÖVP), der Geschäftsführer der Archinauten ZT GmbH Andreas Dworschak und Sonja Wiesholzer, Geschäftsführerin der Schiene OÖ, präsentierten die Entwürfe.

„Es ist ein gemeinsames, nachhaltiges Großprojekt, sie ist ein Investment für eine bessere Zukunft“, so Stelzer. „Es ist ein Projekt weit hinaus in den ländlichen Raum, für eine Vision der Mobilität der Zukunft“, so auch Steinkellner.

Die Regio-Stadtbahn ist ein gemeinsames Projekt von Bund, Land und Stadt.

Haltestellen und Umgebung

Damit sich die neuen S-Bahn-Linien S6 und S7 samt den dazugehörigen Bauwerken harmonisch in das bestehende Landschafts- und Stadtbild einfügen, wurde ein europaweiter Realisierungswettbewerb ausgerufen. Gegenstand der Ausschreibung waren die architektonische Gestaltung und das Erscheinungsbild der neuen Haltestellen samt Oberflächengestaltung sowie auch die Gestaltung der unmittelbaren Umgebung. Im Wettbewerb erfolgte das beispielhaft anhand von zwei Haltestellen – dem Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost und der Haltestelle Hafenstraße.

Im selben Stiel sollen auch die derzeit geplanten fünf weiteren Haltestellen in Linz gestaltet werden: Wildbergstraße, Freistädter Straße, Auhof/Universität, Universitätskliniken und Europaplatz.

Hell, schlicht und Mühlviertler Blaudruck

Im Wettbewerb durchgesetzt hat sich einstimmig das Linzer Architektur-Büro „Archinauten ZT GmbH“, auch bekannt für die wesentliche Mitgestaltung des Linzer Musiktheaters und des Welios in Wels.

Im Zentrum des Siegerprojekts und damit des zukünftigen Liniendesigns stehen eine schlichte, elegante und helle Architektur sowie eine regionale Besonderheit – der Mühlviertler Blaudruck.

„Das neue Liniendesign, die pavillonartige Architektur mit schlanken Stützen und schwebenden Dächern, prägt die Stationen und Bahnhöfe der zukünftigen Regional-Stadtbahn Linz. Die durchlässige und transparente Bauweise schafft eine helle und freundliche Atmosphäre mit guter Orientierungsmöglichkeit für die Fahrgäste. Blau gemusterte Bahnsteigdächer werden zum unverwechselbaren Erkennungsmerkmal der neuen S-Bahn“, erläutert Andreas Dworschak, Geschäftsführer Archinauten ZT GmbH.

Der Anspruch – luftig, leicht und hell, gepaart mit hoher Funktionalität. Die Dachuntersichten sind dabei dem Blaudruck nachempfunden, inspiriert von der zukünftigen geplanten Verbindung ins Mühlviertel.

Auf geschlossene Wandflächen wird weitgehend verzichtet. Dort wo erforderlich kommen Glasbrüstungen und Glaswände zum Einsatz. Die Stationen wirken dadurch sehr hell und übersichtlich.

Die Bodenbeläge variieren – vom hellen sandfarbigen Pflasterbelag mit hoher Rutschfestigkeit auf den Bahnsteigen bis zum Neuhauser Granit im Untergeschoß des Nahverkehrsknotens.

Neues Stadtteilzentrum

Gerade der Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost soll ein neues Stadtteilzentrum werden, so Bürgermeister Prammer. Hier sollen neue Geschäftslokale, Nahversorger, Gastro und Grünflächen entstehen. „Die Regional-Stadtbahn ist mehr als Infrastruktur – sie ist Impulsgeber für nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität.“

Keine Angsträume

Die Regional-Stadtbahn werde den Verkehr insbesondere in Urfahr sogar „revolutionieren“, ist Vizebürgermeister Hajart überzeugt. „Es wurde deshalb seitens der Stadt Linz die Erstellung eines Verkehrskonzeptes in Auftrag gegeben, um sich auf die neue Situation vorzubereiten und das Umfeld mobilitätsmäßig neu auszurichten.“ Hajart betonte auch, dass mit der hellen, durchlässigen Gestaltung der Station „Angsträume“ vermieden würden.

Im Zeit- und Kostenplan

Bei der Regional-Stadtbahn liege man voll im Zeit- und auch Kostenplan, so Sonja Wiesholzer. Baubeginn der Hauptarbeiten ist 2028 geplant, 2032 sollen die ersten Züge rollen. Die TramTrains dafür werden aktuell in Valencia (Zughersteller Stadler) hergestellt, die ersten sollen voraussichtlich ab Frühjahr 2027 auf der Lilo-Strecke eingesetzt werden.

Die S6 soll vom Mühlkreisbahnhof in Urfahr zum Hauptbahnhof fahren, die S7 zur Universität. Dieser Kernteil der Stadtbahn ist durch eine 15a-Vereinbarung zwischen Bund, Land und Stadt fixiert. Die Kosten belaufen sich laut Stelzer aktuell auf 939 Millionen Euro inklusive Indexierung.

Für die weitere Anbindung ins Mühlviertel brauche es weitere Vereinbarungen. „Wir gehen davon aus, dass wir das gesamte Projekt verwirklichen“, so Stelzer.

In der Diskussion um mögliche Einsparungen bei Regionalbahnen in OÖ sei Steinkellner in Gesprächen mit den ÖBB. Er freue sich, dass alle Stakeholder und politischen Fraktionen das Regional-Stadtbahn-Projekt unterstützen, verweist er auch auf eine All-Parteien-Resolution zum Erhalt der Regionalbahnen am Donnerstag in der oö. Landtagssitzung.

Auch lesen: Regionalbahnen: All-Parteien-Resolution im Oö. Landtag


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