Sichere Stromversorgung im Zentralraum Oberösterreich auf Kurs

Maya Lauren Matschek, 12.11.2025 16:24

KRONSTORF/LINZ/OÖ. Beim Lokalaugenschein mit Pressegespräch informierten die Austrian Power Grid AG (APG), die Netz Oberösterreich GmbH und die Linz Netz GmbH über den Fortschritt des Großprojekts „Sichere Stromversorgung Zentralraum OÖ“. Seit Sommer 2024 arbeiten die drei Partner an einem neuen 220-kV-Versorgungsring, der die bestehende 110-kV-Anspeisung ablösen soll. Insgesamt investieren sie rund 800 Millionen Euro.

Gerhard Christiner, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der APG und Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder beim Besuch der Baustelle in Kronstorf. (Foto: APG/Fotokerschi/Kerschbaummayr)

Nach einem Jahr Bauzeit ziehen APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner und Landesrat Stefan Kaineder eine positive Bilanz: Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan, und das Projekt schafft die Grundlage für die Elektrifizierung und Dekarbonisierung energieintensiver Industrie, insbesondere der Stahlproduktion.

Bauarbeiten im Zeitplan

Zwei von vier Leitungsabschnitten sind bereits in Umsetzung:

Bauabschnitt 1: Zwei Kilometer unterirdisches Kabel zwischen Pichling und Traun-Donau-Auen auf zwei 220-kV-Doppelsysteme und ein 110-kV-System erweitert; circa 75 Prozent der Leerrohre sind fertig, die Kabelverlegung soll Ende 2026 abgeschlossen sein.
Bauabschnitt 2: Neubau einer vierfach-Freileitung von Ernsthofen über Asten nach Pichling; 40 von 63 Masten errichtet, rund 3,6 Kilometer Leiterseile gespannt, Fertigstellung ebenfalls Ende 2026.

Vollständige Inbetriebnahme für 2030 geplant

Parallel laufen Umbau- und Erweiterungsarbeiten an den Umspannwerken Wegscheid, Kronstorf, Kronstorf West, Pichling und Linz Süd. Die Umbauarbeiten in Tillysburg sind bereits abgeschlossen. Erste Teilanlagen sollen ab 2025 in Betrieb gehen, die vollständige Fertigstellung des Projekts ist für 2030 geplant.

Nächste Schritte

2027 startet Bauabschnitt 3 (Kronstorf über Asten bis Wegscheid), 2029 Bauabschnitt 4 (Wegscheid bis Hütte Süd). Anschließend werden die restlichen zwei Umspannwerke – Franzosenhausweg und Kleinmünchen – fertiggestellt.

Der neue 220-kV-Ring soll nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch die Dekarbonisierung (also weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien) der Industrie unterstützen und einen positiven Beitrag zu den Klimazielen in Oberösterreich und Österreich leisten.