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Schließung von Landwirtschaftlichen Fachschulen: Die Wogen gehen hoch

Katharina Vogl, 22.10.2016 08:00

OTTENSCHLAG. Nachdem vor Kurzem bekannt wurde, dass Ottenschlag als eine von sechs Landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) in Niederösterreich geschlossen und in Edelhof integriert werden soll, gingen in der Region die Wogen hoch. Nun reiste eine Delegation aus dem Waldviertler Kernland, allen voran Bürgermeisterin Christa Jager (VP), nach St. Pölten, um mit Landesrätin Barbara Schwarz (VP) die Thematik zu besprechen.

V. l.: Martin Maurer, Bgm. Wolfgang Vogl, Paul Glaßner, VzBgm. Paul Kirchberger, Helga Wimmer, Obmann Robert Hafner, LR Barbara Schwarz, Bgm. Christa Jager, Doris Maurer, Beatrix Meneder Foto: Büro LR Schwarz

„Das Schloss Ottenschlag ist nicht nur Heimat der LFS mit dem Schwerpunkt Tourismus, sondern auch Heimat für die Bäuerinnen, die Landjugend, die Direktvermarkter sowie Ort zahlreicher Veranstaltungen und Kurse. All dies ist eng mit der LFS verbunden. Die Schließung dieser Schule beeinflusst daher das gesamte soziale Leben in der Region“, ist Christa Jager besorgt. Das Gespräch mit der Landesrätin sei sehr konstruktiv gewesen, heißt es. Schwarz konnte zusichern, dass bis 2019 der Schulbetrieb in Ottenschlag in der jetzigen Form gesichert ist. „Alle Schüler, die jetzt mit ihrer Ausbildung begonnen haben, können diese auch in Ottenschlag abschließen“, betonte LR Schwarz in der Diskussion.

Weiterhin Schloss als Bildungsstandort

Zudem wurde festgehalten, dass die Kleinregion Waldviertler Kernland sofort mit der Arbeit an einem neuen integrativen Konzept beginnt. Gemeinsam mit der Bevölkerung und dem Land Niederösterreich sollen bereits im Jänner die Umfeldanalyse abgeschlossen und erste Konzeptideen entwickelt werden. „Das Schloss Ottenschlag soll als Bildungsstandort in der Region erhalten bleiben. Daran werden wir gemeinsam arbeiten“, ist Robert Hafner, Obmann der Kleinregion Waldviertler Kernland, fest entschlossen.

NÖ: Kritik auch von Landesschülervertretung

„Die Zusammenlegung ähnlicher Schulen bzw. die Schließung einiger Standorte wäre ein fataler Fehler und würde für das ganze Bundesland bedeuten einen enormen Rückschritt zu machen“, heißt es in einem Schreiben der Landesschülervertretung, die sich ebenso klar für den Erhalt der Fachschulen in NÖ ausspricht. Durch die Schließung und Zusammenlegung wird das „spezialisierte und exzellent ausgeprägte Bildungssystem im landwirtschaftlichen Sektor massiv geschwächt, im gleichen Zug gefährdet man ein seit Jahrzehnten aufgebautes, gut durchdachtes und optimal aufgeteiltes Schulwesen“, bezieht die Schülervertretung Stellung und betont zudem den sehr hohen Standard des niederösterreichisches Landwirtschaftlichen Bildungswesens. „Nicht zuletzt, weil wir die „Kleinstrukturierung“ der LFS noch innehaben und somit an den zurzeit noch 18 Fachschulen auch 18 verschiedene ausgezeichnete Qualifikationen erlernen können. Aus einem System, das klein aber fein ist, noch weniger zu machen, ist unserer Meinung nach reiner Suizid.“


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