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Bua's Filmszene: „Mein Kino hat einfach ein besonderes Flair“

Valerie Himmelbauer, 05.03.2018 12:28

OTTENSHEIM/WALDING/LINZ. Seit 1. Februar ist Anton Raffets­eder stolzer Betreiber der „Bua's Filmszene“ in Ottensheim. Für Tips öffnete der Neu-Kino-Pächter, der bereits mit der Bua's Burgeria in Walding die Mühlviertler kulinarisch verwöhnt, nicht nur seine Türen, sondern ließ auch hinter seine ganz persönlichen Kulissen blicken.

"Der Bua" Anton Raffetseder. Foto: Valerie Himmelbauer
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Als „Gewohnheitstier“, Bauch- und Kopfmensch gleichermaßen, bezeichnet sich der knapp 33-Jährige Waldinger Anton Raffetseder selbst, der wohlüberlegt antwortet und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Eine Vorliebe für Teneriffa begleitet ihn seit Jahren, eine Abneigung hat er gegen Superhelden und Superhelden-Filme, die würde er eigentlich gerne boykottieren. Dafür ist aber Harry Potter ein gern gesehener Gast auf seinem Bildschirm. Das klingt vielleicht ziemlich nach einem Durchschnitts-Menschen, doch etwas ganz Besonderes verbirgt sich hinter der Fassade des gebürtigen Ottensheimers, womit er sich von allen anderen unterscheidet:

Großes Interesse

Seit Anfang Februar ist er der neue Pächter des Kinos Ottensheim, das sich jetzt Bua's Filmszene nennen darf. An die ganzen „Paparazzis“, wie er die Fotografen nennt, und Journalisten, denen er jetzt Fragen beantworten soll, muss er sich erst noch gewöhnen, scheint es. Aber kein Wunder, das öffentliche und das mediale Interesse ist groß, denn es erfordert viel Mut in der heutigen Zeit, wo alles supersize und XXL sein muss, ein Kino zu übernehmen, in dem insgesamt 170 Personen gemütlich bei Tisch Platz finden. „Eigentlich hat sich das Ganze durchs Herumblödeln ergeben, die Filmszene war immer mein Lieblingskino. Als Beate, die Inhaberin des Kinos, erzählt hat, dass sie in Pension gehen wird, habe ich vorgeschlagen, dass ich mit dem Kino weitermache. Und irgendwie ist dann immer mehr Ernst daraus geworden“, erinnert sich Anton Raffetseder zurück und sagt: „Wenn man in Walding schon ein Burgerlokal aufgesperrt hat, das drei Jahre lang davor leer stand, dann braucht es gar nicht mehr so viel Mut einen laufenden Betrieb wie hier zu übernehmen“.

Kino bei Tisch

Auf die Frage, warum es in der Bua“s Filmszene keine Burger geben werde, hat er eine rasche Antwort parat: „Es klingt jetzt vielleicht böse, aber ich traue es keinem zu im Dunklen einen Burger zu essen, ohne dabei meinen Teppichboden zu beschmutzen“, lacht der Burgerlokalbesitzer. Eine Burger-Bar im Kino anzubieten, war aber schon immer mal wieder ein aufflammender Gedanke: „Vor Jahren, als es Bua“s Burgeria in Walding noch gar nicht gab, dachte ich schon daran im Foyer des Kinos eine Burger-Bar anzubieten. Man hätte aber umbauen müssen und ich hab mich schlicht und einfach nie zu Fragen getraut“, so der Kulinarik­experte. Dass hinter den letzten Wochen Vorbereitungszeit einiges an Aufregung und Stress vorhanden gewesen sein muss, sieht man dem Unternehmer nicht an: „Ich kann meinen Stress gut verstecken. Aber ich bin schon sehr stolz, der Aufwand hat sich gelohnt. Es ist schon noch einmal ganz etwas anderes als ein normales Lokal zu haben. Auch von der Arbeitsweise her ist es komplett anders als bisher. Mit der App „Smorder“ kann man Bestellungen abgeben, und ich bringe dann im Dunkeln Getränke und Snacks zum Tisch und versuche so wenig zu stören wie möglich“ so der Junggeselle, der übrigens immer noch nach der Einen, Richtigen sucht. „Ehrlich soll sie sein und auch anpacken können. Vielleicht meldet sich ja jetzt eine Dame bei mir“, grinst der Bua.

Frau gesucht

Eine Frau hat aber schon einen Fixplatz in Bua's Leben, Beate Haller-Fischerlehner, die Inhaberin und frühere Betreiberin, deren Idee das “Kino bei Tisch“ ursprünglich war, hilft noch kräftig - vor allem im Hintergrund - mit. Schließlich müsse sich „der Bua“, wie Anton nicht nur von seiner Schwester genannt wird, erst langsam mit allem – Stichwort Filmverleihe – zurechtfinden. „Auch in Zukunft möchte ich ein breites Programm bieten“, so Anton. Selbst mag er filmtechnisch die breite Vielfalt: „Das kann schon mal ein guter neuer Hollywood-Blockbuster sein, oder aber auch ein guter österreichischer Film. Kevin allein zu Hause ist einer der Filme, den ich mir immer wieder anschauen kann.“ Das Ottensheimer Kino war nicht nur wegen der Nähe, sondern auch der Gemütlichkeit und dem gastronomischen Angebot immer schon Antons erste Wahl, das soll auch in Zukunft so bleiben. „Nachos und Popcorn werden jetzt zusätzlich zu Milkshakes, Cocktails und Snacks angeboten. Bei uns kann man sich auf gemütlichen Fauteuille-Sesseln wie im Wohnzimmer wohlfühlen. Mein Kino hat ein spezielles Flair“, so Anton.

Viel Neues ist geplant

Ein Kino-Sammelpass, wo beim wiederholten Kinobesuch Vergünstigungen entstehen sollen, wird derzeit geplant, genauso überlegt Anton gerade auch ein Mama-Baby-Kind-Kino-Angebot zu erstellen. „Meine Schwester hat selbst gerade ein Baby bekommen und hat mich auf die Idee gebracht, bei gedämpftem Licht und nicht zu hoher Lautstärke einen Film für Mamas und ihre Kinder zu zeigen“, so Anton, der seine Lehrzeit im Linzer Promenadenhof absolviert hat.

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