Naturtipp: Hinderliche Anhängsel sind verlässliche Merkmale für die besten Väter
Unter Evolution verstehen wir die Entwicklung der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte. Sie findet seit zirka vier Milliarden Jahren statt und führte zur heutigen Artenvielfalt. Die wesentlichen Mechanismen dieses „selbstorganisierten Optimierungsprozesses“ erkannte bereits im 19. Jahrhundert der britische Naturforscher Charles Darwin.
Der Formulierung seiner Evolutionstheorie gingen zwei grundlegende Beobachtungen voraus, die jeder Naturbeobachter leicht nachvollziehen kann: Alle Arten produzieren mehr Nachkommen, als zum Ersetzen der jeweiligen Eltern notwendig wären. Und: Die Exemplare einer Art unterscheiden sich in vielen Eigenschaften.
Natürliche Auslese
Da Arten über längere Zeiträume betrachtet etwa gleich häufig bleiben, können pro Elternpaar nur zwei Junge übrig bleiben, die ihrerseits wieder für zwei erfolgreiche Nachkommen sorgen. „Überschussproduktion“ und „Variabilität“ müssen also zu einem Wettbewerb führen, der bewirkt, dass nur die am besten angepassten Individuen überleben. Dies sind nicht – wie oft fälschlich angenommen – die stärksten, sondern beispielsweise jene, die am besten getarnt sind oder die Nahrung am besten verwerten können. Die guten Eigenschaften werden an die Nachkommen vererbt.
Sexuelle Auslese
Würde nur die oben beschriebene natürliche Auslese wirken, müssten bei allen Arten Männchen und Weibchen gleich aussehen. Tatsächlich unterscheiden sich die Geschlechter aber oft stark in Größe, Form, Farbe,…
Dies erklärte der Vater der bis heute gängigen Evolutionstheorie einfach ausgedrückt so: Weibchen wählen als Sexualpartner bevorzugt Männchen, bei denen „hinderliche Anhängsel“, wie Geweihe, Schmuckfedern, Mähnen etc. besonders ausgeprägt sind. Diese sind nämlich ein verlässlicher Zeiger für gute Erbanlagen und versprechen damit bestmögliche Nachkommen.
Verfasser:
Christian Deschka
Naturschutzbund Mühlviertel West
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